Total Recall (1990) | Filmkritik

Man stelle sich vor, dass man in ferner Zukunft nicht mehr in den Urlaub fliegen braucht. Man kann sich einfach die Erinnerungen an eine Reise ins Paradies ins Gehirn pflanzen lassen und schon glaubt man, die beste Zeit seines Lebens erlebt zu haben.

Arnold Schwarzenegger auf dem Mars

Für Bauarbeiter Douglas Quaid (Arnold Schwarzenegger) gibt es nur ein Reiseziel: den Mars! Wie vom roten Planeten besessen, träumt der muskelbepackte Normalo von einem Trip zu einem der unwirtlichsten Planeten unseres Sonnensystems.

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Den Warnungen seiner Frau (Sharon Stone) zum Trotz, stapft Quaid in ein Gedächtnis-Labor und bestellt freudig Erinnerungen vom Mars. Dabei wünscht er sich, ein Agent auf der Flucht zu sein, der mal kurz den Planeten rettet.

Erinnerungen und Lügen

Zu dumm nur, dass die Sitzung schief geht und Quaid nun wirklich glaubt Agent zu sein, der unbedingt auf den Roten Planeten muss. Ab jetzt sind ihm alle auf den Fersen; seine Frau inklusive!

Es beginnt eine Hetzjagd, bis es der Bauarbeiter mit Agentenerinnerung auf die Marskolonie schafft, nur um festzustellen, dass er tatsächlich ein Agent zu sein scheint. Doch was ist Wirklichkeit und was implantierte Erinnerung?

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Über Action-Urgestein Arnold Schwarzenegger (Terminator) muss man nicht viele Worte verlieren: Das tut er in seinen Rollen ja auch ganz selten. Gewohnt einsilbig ballert und prügelt sich die österreichische Action-Ikone durch die bluttriefende Bildgewalt des Sci-Fi Thrillers Total Recall von Paul Verhoeven, der schon mit RoboCop (1987) und den Sstarship Troopers (1997) bitterböse Seitenhiebe auf Amerikas Doppelmoral vom Stapel ließ.

Verhoeven spielt mit seinen Zuschauern

Was anfänglich wie ein plumper Action-Streifen anmutet, enthält unerwartet viel Tiefgang und doppelten Boden. Quaid wird immer wieder vor die Frage gestellt, ob er tatsächlich ein Agent mit Amnesie ist oder er nur das bekommt, was er in der Gedächtnis-Implantier-Stube verpasst bekommen hat.

Und bis zum Ende bleibt uns der Film diese Erklärung schuldig. So etwas kann eben nur Verhoeven!

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Der inzwischen 31-jährige Streifen hat allerdings nichts von seiner Wirkung eingebüßt. Zwar mag der eine oder andere Effekt etwas in die Jahre gekommen sein, aber Schwarzeneggers steinerne Präsenz ist ebenso beeindruckend wie sein Bizeps.

Selbst das spätere Remake Total Recall von 2012 mit Colin Farrell in der Hauptrolle kommt trotz Hochglanzoptik nicht an das Original heran.

Da ist der Staub, Dreck und das Blut deutlich greifbarer als Bluescreen und steril geputzte Oberflächen.

Für Actionfans und Freunde des Gouvernators ist Total Recall immer noch ein heftiger Streifen mit reichlich Durchschlagskraft und Action, bis die Augäpfel aus den Höhlen zu treten drohen.

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