Vesper Chronicles (2022) | Filmkritik

Vesper Chronicles

In der fernen Zukunft hat die Menschheit nichts zu lachen. Nach einer verheerenden Umweltkatastrophe hat sich die Oberschicht in den Städten der Zitadelle zurückgezogen. Durch genetische Experimente haben sie es geschafft, die Bauern der Unterschicht für eine Handvoll Saatgut abhängig zu machen.

Wird es eine Fortsetzung geben?

Denn die Samen sind nur für eine Ernte nutzbar. Danach müssen die Menschen der Außenwelt wieder Handel treiben. Die Währung: das Blut ihrer Kinder.

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Vesper (Raffiella Chapman) ist 13 und weiß, wie man überlebt. Sie muss sich nicht nur um ihren schwerkranken Vater (Richard Brake) kümmern, sondern versucht außerdem, hinter das Geheimnis der genmanipulierten Samen zu kommen. Während ihrer Streifzüge durch das unwirtliche Niemandsland wird sie von einer Drohne begleitet, die den Geist ihres paralysierten Papas enthält.

Wer ist die fremde Frau?

Doch sie muss vorsichtig sein. Nicht nur eine radikal mutierte Natur trachtet ihr nach dem Leben auch der finstere Onkel Jonas (Eddie Marsan) treibt mit seiner Truppe aus Überlebenden sein Unwesen. Immer wieder kreuzen sich seine Wege mit Vesper. Und immer wieder bedeutet das mächtigen Ärger.

Als eines Tages eine Bewohnerin der Zitadelle strandet, beginnen für Vesper neue Probleme. Kann sie der Fremden trauen oder bedeutet sie nur unendlich mehr Ärger in einer ohnehin gefährlichen und komplizierten Welt?

© PLAION PICTURES

Man kann dem Film Vesper Chronicles zugute halten, dass in Sachen Optik schon einiges geboten wird. Die Kreaturen und Gegenden sind toll gestaltet und haben eine Bildgewalt, die man sonst vielleicht aus Videospielen oder Animes kennt. Derartige Details hätten selbst Ant-Man im Quantum-Universum gut zu Gesicht gestanden und erinnern an Nausicaä aus dem Tal der Winde oder Love and Monsters.

Ein visuelles Science-Fiction-Märchen

Doch leider bleibt außer schönen Bildern und mitreißender Musik nicht viel übrig. Zu wenig wird erklärt, wie das Ökosystem funktioniert. Es wird auch nicht gezeigt, wie die Menschen der Zitadelle leben. Aus der Vater-Tochter-Dynamik wurde auch nur wenig gemacht.

Ein gelähmter Ex-Soldat, der seiner Jüngsten mit einer Drohne folgt, der ein Gesicht aufgemalt wurde, was sehr stark an Volleyball Wilson aus Cast Away erinnert, hätte für viele schöne Momente und ironische Szenen sorgen können.

Wird es eine Fortsetzung geben?

Einzig Eddie Marsan (The Gentlemen) kann durch sein durchweg routiniertes Schauspiel überzeugen. Sein Charakter ist einfach in jeder Szene beeindruckend hassenswert. Protagonistin Vesper, gespielt von Rafiella Chapman ist schrecklich farblos und wird einmal mehr als das typische Wunderkind, das in einer postapokalyptischen Hölle mit 13 Jahren, wie selbstverständlich, höhere Genetik versteht, dargestellt.

Woher sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten hat, wird leider nicht verraten. Vermutlich sollte Vesper der Auftakt einer Reihe werden, denn im originalen Titel ist von den Vesper Chroniken die Rede. Ob jedoch hier noch mehr Filme zu erwarten sind, bleibt eher zu bezweifeln. Und wie eine Heldenreise mit viel Potenzial fühlt sich Vesper einfach nicht an.

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