Nachdem Regisseur Guy Ritchie zuletzt für Disney mit der Realverfilmung von Aladdin (2019) einen finanziellen Erfolg auf die große Leinwand gezaubert hat, widmet sich der Brite nun wieder seinem Vorzeige-Genre: stilvolle Action-Komödien. Und wie bei seinen Erstlingen Bube, Dame, König, grAS (1998) und Snatch – Schweine und Diamanten (2009) dreht sich auch bei The Gentlemen alles um Drogen, Verrat und intelligente Dialoge.
Der Exil-Amerikaner Mickey Pearson (Matthew McConaughey) hat früh gelernt, wie man es im Leben weit bringen kann. Angefangen mit kleinen Marihuana-Verkäufen in der Jugend, hat Mickey über die Jahre hinweg ein millionenschweres Drogen-Imperium in London aufgebaut. Doch nach all den erfolgreichen Jahren hat Mickey genug und will sein Geschäft verkaufen, um die Zeit mit seiner Frau Rosalind (Michelle Dockery) zu verbringen und auf legalem Weg das Leben in Londons höchsten Kreisen zu genießen.
Und ein Käufer für das ertragreiche Untergrund-Unternehmen ist auch schnell gefunden: Matthew Berger (Jeremy Strong). Der amerikanische Milliardär ist keinesfalls ein Neuling in der Szene und weiß um den Wert der Hanf-Plantagen. Doch bevor er 400 Millionen Pfund auf Mickeys Konto überweist, will er erst einmal sehen, wie dessen Netzwerk operiert und wie das kostbare Gut angebaut wird.
Ausgerechnet jetzt scheint Mickeys Geschäft allerdings bei seinen Konkurrenten aufgeflogen zu sein. Zahlreiche Groß- und Kleinkriminelle der Stadt sorgen für Ärger und Mickeys rechte Hand Raymond (Charlie Hunnam) hat damit zu kämpfen, seinem Boss den meisten Ärger vom Hals zu halten. Erpressung, Bestechung und fiese Täuschungen stehen auf der Tagesordnung.
Doch wer verlässt am Ende das Spielfeld als Gewinner: Mickey und seine Gang, Milliardär Matthew Berger, der gerissene Jounalist Fletcher (Hugh Grant) oder gar der chinesische Gangster Dry Eye (Henry Golding)?
Regisseur Guy Ritchie (Sherlock Holmes) meldet sich mit einem smarten Drehbuch und mit einem hochkarätigen Cast zurück! The Gentlemen schickt einen Haufen lässiger Typen in ein actionreiches Abenteuer, bei dem immer wieder Zeit ist für eine Prise schwarzen Humor.
Herzstück des Films ist das Drehbuch, das Ritchie zusammen mit Marn Davies und Ivan Atkinson verfasst hat. Die 115-minütige Geschichte ist vollgestopft mit urkomischen Momenten, scharfsinnigen Dialogen und unheimlich coolen Figuren.
Angeführt wird der Cast von Oscar-Preisträger Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club). Als raffinierter Marihuana-Dealer Mickey Pearson teilt dieser gerne mal aus. Die grobe arbeit überlasst er allerdings seinem Mitstreiter Raymond, der von Charlie Hunnam dargestellt wird und seinem Boss teils die Schau stielt.
Charlie Hunnam (Die versunkene Stadt Z) verleiht seiner Figur eine gesunde Mischung aus Respekt und Humor. Mal muss Raymond sich mit einer Bande von Drogenjunkies herumschlagen, mal sitzt er entspannt am Grill mit dem Journalisten Fletcher. Und gerade die Szenen zusammen mit Hugh Grant (Cloud Atlas) als durchtriebener Journalist, der dem Hanf-Gewerbe auf der Schliche ist, machen besonders viel Spaß. Auf höflich englische Art und Weise wird betrogen, bestochen und verprügelt.
Neben McConaughey, Hunnam und Grant bleibt eigentlich kaum noch Platz auf der Leinwand. Alle drei spielen großartig auf. Doch auch der Nebencast mit etwas weniger Leinwandzeit, zu welchem Henry Golding als gieriger Dry Eye, Michelle Dockery als toughe Rosalind Pearson, Jeremy Strong in der Rolle des machthungrigen Matthew Berge und Colin Farrell als kampferfahrener Coach zählen, ergänzt The Gentlemen optimal. Ein jedes Puzzleteil fügt sich grandios in das Gesamtwerk ein, und manch eine Figur hätte gut und gerne noch mehr Präsenz erhalten können.
Guy Ritchie entführt mit seinem neusten Werk abermals in die Welt der Gangster und hat eine überragende Gangster-Thriller-Komödie geschaffen, so wie man es von ihm gewohnt ist. Ein brillanter Cast, coole Sprüche und überraschende Wendungen runden ein gelungenes Drehbuch optimal ab.
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