Urbane Legenden – zu schaurig, um nicht wahr zu sein

Der schaurigste Tag des Jahres steht an, denn bald ist Halloween! Die passende Zeit, um einander mit düsteren Geschichten das Fürchten zu lehren. Das denken sich auch die fünf Freunde in Scary Stories to Tell in the Dark, die in der Nacht des Grauens am 31. Oktober ein sagenumwobenes Spukhaus erkunden wollen und dabei auf die vermeintlichen fiktiven Horrormärchen in einem alten Buch stoßen. Zu spät erst erkennen sie, dass der Stoff aus diesen Alpträumen keine Fiktion ist.

Die meisten kennen dieses bittersüße Gefühl, das einen überkommt, wenn einem eine unheimliche Geschichte erzählt wird, die einem Freund einer Freundin wirklich passiert ist – oder zumindest genauso passiert sein könnten. Urbane Mythen nennt man dieses Phänomen. Die gruseligen Erzählungen werden teilweise bereits seit mehreren Jahrzehnten rumerzählt.

Um die ängstliche Vorfreude auf das Halloweenerlebnis von André Øvredal und Guillermo del Toro auf großer Leinwand ins kaum aushaltbare zu steigern, möchten wir euch daher mit furchterregenden Legenden Gänsehautmomente bereiten.

Die abgeleckte Hand

Bei dieser Horrorgeschichte aus Amerika läuft einem ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sie handelt von einem Mädchen, die ihre erste Nacht alleine zuhause verbringt. Im Radio erfährt sie von einem entflohenen Mann aus der örtlichen Psychiatrie. Besorgt verriegelt sie alle Fenster und Türen im Haus und lässt ihren Hund zur Beruhigung in ihrem Zimmer unter dem Bett schlafen.

In der Nacht wird sie durch das Geräusch des tropfenden Wasserhahns wach. Aus Angst bleibt sie im Bett liegen und tastet immer wieder nach dem Hund, der ihr die Hand leckt, sodass sie weiß, dass er noch da ist – sie schläft wieder ein. Nächsten Morgen entdeckt sie auf dem Glas des Badezimmerspiegels die mit Blut geschriebene Nachricht „Menschen können auch lecken“ und kurz darauf ihren Hund aufgeschlitzt über der Badewanne.

Die Babysitterin und der Clown

Dieses Horrorszenario ist der Legende nach auf den Serienkiller John Wayne Gacy zurückzuführen, der für die Vergewaltigung und Ermordung von 33 Jungen und jungen Männern in den Jahren 1972 bis 1978 verurteilt wurde. In den Medien wurde er als Killer-Clown bekannt, weil er im Clownskostüm Straßenfeste besuchte, um Kinder zu unterhalten.

Im Theater angekommen fällt einem Ehepaar auf, dass sie vergessen haben, der neuen Babysitterin ihre Handynummer für Notfälle zu geben. Der Mann ruft zuhause an, um ihr die Durchwahl mitzuteilen. Die Studentin fragt bei dieser Gelegenheit, ob sie im Elternschlafzimmer fernsehen dürfe. Für das Ehepaar ist das in Ordnung.

Kurz vor Ende des Gesprächs erkundigt sie sich scherzhaft, ob sie denn die lebensgroße Clownsfigur neben dem Kleiderschrank außer Sichtweite schieben könne, da sie der Anblick doch etwas nervös machen würde. Der Mann verfällt in Angst und kann der Studentin gerade noch mitteilen, auf der Stelle die Kinder zu packen und das Haus zu verlassen. Das Paar alarmiert die Polizei und rast nach Hause. Dort angekommen durchsuchen sie das Schlafzimmer – die Gardinen sind beiseite gezogen, das Fenster weit offen und die Clownsfigur verschwunden.

Hol‘ ihn unters Dach

Der deutsche Tontechniker Peter Fischer war an den Aufnahmen von Pink Floyds Welthit The Wall von 1979 beteiligt. In der Nacht, in der er die Platte abmischte, verschwand er. Wenige Tage später fand man ihn erhängt auf dem Dachboden des Tonstudios. Später fiel Roger Waters eine Veränderung des Originals an der Stelle wo der Kinderchor singt, auf: Statt All in all it’s just another brick in the wall waren bei einer Strophe auf einmal die deutschen Worte Hol ihn, hol ihn unters Dach zu hören.

Man fand heraus, dass der besagte Tontechniker in einem Waisenhaus aufwachsen musste und dort schwer misshandelt und regelmäßig auf dem Dachboden eingesperrt wurde. Die Stelle im Song wurde nicht geändert und so ist im Lied noch heute Hol ihn, hol ihn unters Dach zu hören. In einer weiteren Variante war Peter Fischer Mitglied einer satanischen Sekte.

Das Ende einer Reise

Diese urbane Legende hat ihren Ursprung in Deutschland und ist besonders furchterregend. In einer kalten Winternacht befindet sich ein Ehepaar auf dem Rückweg aus dem Urlaub. In einem Waldstück müssen sie feststellen, dass sich das Benzin dem Ende neigt und sie keine Tankstelle mehr mit dem Auto erreichen können.

Der Mann beschließt, zu Fuß Benzin zu besorgen, während die Frau im Auto warten soll. Nach etwas Zeit erfährt diese aus dem Radio, dass ein Mann aus der psychiatrischen Anstalt entflohen ist. Wenige Zeit später hört sie ein Kratzen auf dem Autodacht und bekommt es mit der Angst zu tun. Sie versucht ihren Mann zu erreichen, doch es geht nur die Mailbox ran, weswegen sie beschließt, die Polizei zu verständigen.

Vor Ort angekommen, müssen sie mit Entsetzen feststellen, dass der besagte geflohene Psychopath auf dem Autodach des Paares steht – mit dem abgetrennten Kopf des Ehegatten.

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