Korea im Jahr 1925. Das Land ist unter japanischer Besetzung und die Eroberer träumen davon, den letzten König der Tiger in den Bergen zu töten.
Der Schutzkampf eines Jägers
Als sich das Tier, welches von den Einheimischen verehrt wird, jedoch redlich zur Wehr setzt, beschließt die Armee auf die Hilfe einheimischer Jäger zu setzen. Chun Man- Duk (Choi Min- sik) ist der größte Jäger der Region.
Doch der einsiedlerische Witwer lehnt dankend ab, das gefürchtete Biest für den Feind zur Strecke zu bringen. Er möchte lieber allein mit seinem Sohn ein einfaches Leben in den Bergen führen.
Von der möglichen Belohnung angelockt, schließt sich schließlich der Sohn Chun Man duks (Sung Yu- bin) dem Jagdtreiben an. Doch was kann ein Kind mitten im Jagdgebiet eines 400 Kilo schweren Tigers ausrichten?
Tier gegen Mensch
Mitten im unwirtlichen Winterwaldes der koreanischen Berge werden mehr als nur Gewehre nötig, um den König aller Tiger nieder zu strecken. Doch aus Angst um seinen Sohn, muss sich Chun Man-duk seinem Gegner stellen. Und es scheint, dass das Schicksal von Tiger und Jäger mehr miteinander verknüpft ist, als gedacht.
In dem koreanischen Abenteuerfilm The Tiger – Legende einer Jagd spielt die große Raubkatze eine wichtige Rolle. Mit reichlich Computertricks wird ein gewaltiges Raubtier zum Leben erweckt, welches direkt aus der Realverfilmung des Dschungelbuches stammen könnte. Der einäugige Tiger sieht im Vergleich zum Hollywood-Blockbuster gar nicht mal schlecht aus.
Tradition prallt auf Fortschritt
Natürlich ist die Jagd auf die gestreifte Großkatze nichts für zarte Gemüter. Im weißen Pulverschnee des Winters wirkt die blutige Spur noch unheimlicher. Trotz der vielen Statisten geht die Kamera stets ganz nah an den verwitweten Jäger heran. Seine Trauer und die Sorge um seinen Sohn, sind ihm stets im zerfurchten Gesicht anzusehen.
Obwohl die japanische Armee mit neuster Technik dem pelzigen Raubtier zu Leibe rückt, wirkt das einfache Leben in den Bergen wie vor hunderten von Jahren. In diesem Kontrast prallen die koreanische Tradition und der japanische Fortschritt aufeinander. Und direkt zwischen diesen verfeindeten Kulturen versucht der letzte Tiger der Berge zu überleben.
Trotz all der Liebe fürs Detail wirken die Handlungen des Tigers in vielerlei Hinsicht zu menschlich. Er durchschaut nicht nur die Fallen der Jäger, sondern benimmt sich nicht selten, als wäre er mehr als ein wildes Tier. Besonders bei der Szene mit einem Wolfsrudel sind die Parallelen zum Dschungelbuch mehr als deutlich.
Der Mensch als Monster
Mit schönen Naturaufnahmen und einem eindringlichen Schauspiel ist die Jagd nach Koreas letztem Tiger überraschend episch gelungen. Trotz kleiner Schwächen kann The Tiger mit seinen 134 Minuten recht solide unterhalten. Einmal mehr wird gezeigt, wie menschlicher Größenwahn dafür sorgt, dass die Natur stets das Nachsehen hat.
Und obwohl die Einwohner Koreas ihre Tiger einst wie Götter verehrten, sind diese edlen Geschöpfe kaum noch in freier Wildbahn anzutreffen.
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