Wer immer noch glaubt, dass großes Kino nur auf der überdimensionierten Leinwand stattfindet, der irrt. Besonders zu Corona-Zeiten, wo die Lichtspielhäuser geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar sind, florieren die Streamingdienste. Und Netflix lässt sich nicht lumpen! Mit The Old Guard schickt der Streamingdienst Hollywood-Schwergewicht Charlize Theron (Mad Max: Fury Road) als unsterbliche Söldnerin durch die Weltgeschichte.
Basierend auf dem gleichnamigen Comic von Greg Rucka, der eine Mischung aus Highlander und den Expendables ist, kämpft sich eine tausendjährige Amazone durch unzählige Horden von Gegnern.
Andy (Charlize Theron) führt eine Truppe von unsterblichen Kämpfern an. Eines Tages wird ihnen jedoch eine Falle gestellt und ihre Gegner wissen nun, dass sie jeden Kugelhagel mühelos überstehen können. So wird es Zeit, in den Untergrund zu verschwinden, würde nicht plötzlich eine neue Unsterbliche geboren. Die US-Soldatin Niele Freeman (KiKi Layne) wird bei einem Einsatz in Afghanistan tödlich verletzt, nur um später ohne einen Kratzer wieder zu erwachen.
Andy und ihre Söldner spüren, dass die Kräfte der jungen Soldatin erwachen und versuchen sie zu rekrutieren. Doch es ist gar nicht so einfach einer jungen Frau zu erklären, dass sie nicht sterben kann. Und da auch noch ein böser Wissenschaftler (Harry Melling) nach der Formel zur Unsterblichkeit sucht, sind Andy und ihr Gefolge nun auf der Abschussliste.
Man merkt, dass Netflix auf der Suche nach einem schlagkräftigen Franchise ist, um den Comic-Helden des Kinos Paroli bieten zu können. Charlize Theron beweist, dass sie erstens tatsächlich zeitlos ist und nicht altert, und zweitens, dass sie auch Action gut kann. Spätestens seit Atomic Blonde (2017) zeigt sie, wie knallhart sie austeilen kann und gute Choreographien auf die Beine stellt. Mit viel Eleganz und Durchschlagskraft macht sie den männlichen Actionkollegen ordentlich Konkurrenz.
Charlize Theron schwing die Axt
Mit gutem Soundtrack, Hochglanzoptik und coolen Helden ist The Old Guard auf jeden Fall einen Blick wert. Starbesetzt mit Harry Melling (Harry Potter) und Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave) sind auch die Nebenrollen hochkarätig.
Mit geballter Frauenpower und einem homosexuellen Liebespaar werden auch jene Zuschauer angesprochen, die schon lange nach etwas mehr Diversität suchen. Doch statt mit der Brechstange werden jene Figuren behutsam beleuchtet, ohne künstlich oder erzwungen zu wirken. Da können sich so manche political correctness Eiferer Hollywoods ein gutes Beispiel daran nehmen.
Nach der vielversprechenden Post-Credit-Szene ist wohl schon bald mit einer Fortsetzung zu rechnen. Und The Old Guard 2 ist bereits jetzt schon beschlossene Sache. Vielleicht erfahren wir dann auch endlich das genaue Alter der Titelheldin!
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