The Dive (2023) | Filmkritik

The Dive Filmkritik

Wie oft hat uns der Film schon gelehrt, dass ein Tauchgang mit bösen Folgen einhergehen kann? Mal lauern in der Tiefe bedrohliche Hai, mal gibt das U-Boot den Geist auf und sogar Aliens warten ab und an unter der Meeresoberfläche auf uns.

Keine Luft. Keine Zeit. Keine Hoffnung.

In dem Thriller The Dive des deutschen Regisseurs Maximilian Erlenwein (Stereo) geht es um einen folgenschweren Tauchgang und im wahrsten Sinne des Wortes um einen atemberaubenden Kampf ums Überleben.

© EuroVideo Medien GmbH

Die zwei Schwestern Drew und May haben längst nicht mehr die enge Bindung, welche sie in Kindheitstagen hatten. Trotzdem haben sie eine feste Tradition: einen jährlichen gemeinsamen Tauchausflug.

Je ruhiger du bist, desto weniger Luft verlierst du

Gemeinsam fahren sie zu einem wunderschönen, abgelegenen Ort und schlüpfen in ihr Tauchequipment. Doch schon nach kurzer Zeit im offenen Wasser geraten die beiden Schwestern in einen Steinschlag. Während sich May retten kann, wird Drew unter Wasser von einem Felsen eingeklemmt.

In 28 Meter Tiefe beginnt ein Kampf ums Überleben für Drew. May ist ihre einzige Chance – diese muss dafür aber Entscheidungen treffen, die auch für sie selbst Leben oder Tod bedeuten können. Mit jedem Atemzug wächst die Verzweiflung und die Luft wird immer knapper!

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Underwater (2020), The Shallows (2016) und 47 Meters Down (2017) heißen die ähnlichen Vertreter des Survival-Unterwasser-Genres, die in den letzten Jahren an den Fingernägeln kauen ließen. Mit diesen Werken muss sich The Dive messen.

Ein Hauch von Realismus im Meer der Klischees

Der Fokus des Drehbuchs liegt ganz klar auf dem Überlebenskampf der beiden Schwestern. Kurze Rückblenden in die Kindheit dienen zwar für etwas mehr Hintergrund aber allzu viel Einfluss auf das Geschehen haben diese nicht. Louisa Krause in der Rolle der May und Sophie Lowe als Drew sind jederzeit präsent und einzig die Angst im Wasser ist ihr Mitspieler.

Über weite Strecken funktionieren auch alle Elemente des Films. Doch leider werden die üblichen Klischees präsentiert. Da fällt die lebenswichtige Sauerstoffflasche aus der Hand und mögliche Rettungsversuche werden lediglich einmal versucht. Auch hat man immer wieder das Gefühl alles schon einmal in einem anderen Spielfilm gesehen zu haben. Überraschend innovativ wirkt hierbei allerdings eine Szene, in der Hilfe in einem abgelegenen Haus gesucht, aber nicht gefunden wird. Eine untypische, aber realistische Szene.

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Auf der Bildebene funktioniert der Survival-Film sehr gut und vor allem wenn es unter die Wasseroberfläche geht, stockt einem oftmals der Atem. Mit jedem Tauchgang und jeder schwindenden Minute fiebert man als Zuschauer mit.

Es blubbert, aber man versteht es nicht

Auf der Tonebene gibt es hingegen immer wieder schwer verständliche Dialoge. Hier haben Drew und May ebenso wie die Zuschauer, beziehungsweise Zuhörer, oftmals Probleme mit den Sauerstoffmasken.

Alles in allem gelingt Maximilian Erlenwein zusammen mit seinen beiden starken Hauptdarstellerinnen ein fesselnder Thriller, der über seine kurze Dauer von 91 Minuten zu packen weiß. Mit den genannten Vertretern der letzten Jahre kann das Werk durchaus mithalten. An die Größten des Genres reicht er allerdings nicht heran.

Hinweis: Ab dem 06. April gibt es The Dive als digitalen Kauf über alle gängigen Plattformen sowie ab dem 18. April in physischer Ausführung als Blu-ray und DVD.

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