The Clockwork Killings (2022) | Filmkritik

Was, wenn mein Nachbar ein Mörder ist? Diese Frage stellte sich Hitchcock bereits in Fenster zum Hof und auch moderne Werke, wie Disturbia oder Summer of ’84 nehmen sich dieser Frage an.

Die Gefahr ist näher als man denkt

In The Clockwork Killings geht es um einen Serienkiller, der vor Jahren aktiv war und bis heute nicht gefasst wurde. Amy (Ella Newton) ist mit ihrer Mutter erst in eine neue Nachbarschaft gezogen und muss sich ihren Angstzuständen stellen, seit ihr Vater bei einem Unfall starb und sie dies mit eigenen Augen mitansehen musste. Doch für die smarte Teenagerin gibt es keine Ruhepause.

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Als ihre Mutter (Radha Mitchell) mit dem einsiedlerischen Nachbarn anbandelt, ahnt das Töchterchen gar schlimmes. Und so beginnt sie, den Unbekannten genaustens unter die Lupe zu nehmen. Als dann plötzlich Jugendliche verschwinden, weiß Amy, dass der Clockwork-Killer zurück ist und sich Mommys neuer Lover mehr als verdächtig macht. Es gilt also, herauszufinden, was der zwielichtige Mann in seinem Keller treibt und warum er nachts immer mit seinem Van in den Wald fährt.

Er jagt. Er fängt. Er foltert. Er tötet.

Filme über Serienkiller können seit Das Schweigen der Lämmer; Sieben oder Summer of Sam interessant und spannend sein. Dabei ertappt sich der Zuschauer stets dabei, sich für das Böse zu faszinieren und hinter der Furcht auch der Frage nachzugehen, wie ein Mensch zu solchen Grausamkeiten fähig ist. Dabei stehen häufig sogar reale Killer als Vorbild zur Verfügung, wie Ted Bundy; Charles Manson oder Ed Kemper.

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Leider spielen weder die Motivation des Serienmörders noch seine genauen Taten eine größere Rolle. So schleicht sich Amy stets auf das Nachbargrundstück, wenn sie einen Schrei oder andere Auffälligkeiten mitbekommt. Dabei zieht sie nicht nur ihre beste Schulfreundin mit hinein, sondern beschäftigt die lokalen Polizeibehörden gleich mit. Zu selten wird der modus operandi des Killers genauer beleuchtet. Stattdessen ist es immer der gleiche Disput zwischen der Tochter und der genervten Mutter.

Das Mädchen am Fenster

Es fehlt dem Film The Clockwork Killings somit nicht nur Tiefe und Atmosphäre, sondern auch jegliche Spannung. Gerade wenn die Protagonistin von Angstzuständen und Halluzinationen geplagt wird, muss das deutlich besser dargestellt werden. So bleibt nicht nur der Thriller-Anteil gehörig auf der Strecke, sondern auch der Teenie-Horror mit ermittelndem Schulmädchen wurde nur recht unbeholfen umgesetzt.

Da sehr viel Zeit damit verwendet wird, zu erwähnen, dass der Killer schon einmal gewütet hat, fühlt sich der Film leider wie eine Fortsetzung an. Hier hätte es besonders im ersten Akt mehr vom alten Wirken des Clockwork- Killers geben müssen, statt vorauszusetzen, dass der Zuschauer sich mit der alten Mordserie bereits bestens auskennt.

Selbst Fans des Genres sollten lieber einen Bogen um diesen Film machen, denn hier gibt es leider nichts zu sehen. Das einzige, was The Clockwork Killings tötet, ist leider wertvolle Lebenszeit.

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