Dass das Studio A-1 Pictures gefühlvoll kann, bewies es bereits im Jahr 2011 mit der Veröffentlichung der Serie AnoHana – Die Blume, die wir an jenem Tag sahen. Mit den 22 Episoden der Serie Shigatsu wa Kimi no Uso: Sekunden in Moll beschreitet das Studio einen ähnlichen Weg und kombiniert diesen mit der Liebe zur klassischen Musik.
Der junge Kousei Arima ist ein begnadeter Pianist und wird durch seine ambitionierte Mutter immer weiter und stärker angetrieben noch besser und erfolgreicher zu werden. Doch all dies hat ein Ende als Kouseis Mutter ihrer langjährigen Krankheit erliegt. Für Kousei bricht eine Welt zusammen und er verliert nicht nur seine Mutter, sondern seine Liebe zur Musik. Fortan rührt er kein Klavier mehr an.
Nicht einmal seine Freunde Tsubaki und Ryouta können ihn aus dieser Spirale der Dunkelheit befreien. Doch dann tritt eines Tages ein junges Mädchen mit dem Namen Kaori in Kouseis Leben, welches nicht nur leidenschaftlich Geige spielt, sondern mit ihrer freundlichen und unbefangene Art zu Kousei durchdringt und sein gesamtes Leben erneut auf den Kopf stellt. Nach und nach beginnt er sich wieder der Musik zu öffnen – doch kann er seine alte Liebe wiederfinden?
Es heißt Musik ist Freiheit – und genau dieses Gefühl will Shigatsu wa Kimi no Uso: Sekunden in Moll in uns immer wieder erwecken. Durch die freie Art von Kaori, wie sie ihre Violine spielt und ihr Leben lebt, funktioniert dies auch einwandfrei. Doch an anderen Stellen wird leider immer wieder einmal auch ein falscher Ton gespielt.
Mit einer seichten Mischung aus jugendlicher Liebesgeschichte, musikalischen Darbietungen und emotionalen Rückblenden schafft es die Serie den Zuschauer abzuholen und verstärkt durch seine sympatischen Figuren zu halten. Ebenso melodramatisch wie herzzerreißend übertreibt es Shigatsu wa Kimi no Uso: Sekunden in Moll dabei jedoch etwas und könnte an manchen Stellen durchaus mit weniger mehr erreichen. Hinzu kommt die bekannte Geschichte der Liebe, bei der mehrere Parteien umeinander buhlen.Das Besondere sind jedoch wie zu vermuten die musikalischen Elemente der Serie, welche selbst Leihen auf diesem Gebiet verzaubern und in einen Bann ziehen. Sobald Kousei und Kaori ihre Instrumente auspacken bleibt die Zeit einen kleinen Moment stehen und man lauscht dem Spiel der beiden Wunderkinder. Neben der grandiosen Tonebene schafft es auch die hohe Animationskunst zu begeistern und die Instrumente wirken wundervoll in Szene gesetzt. Auch die Zeichnungen sind bei den Bewegungen der Finger an Klavier und Violine beeindruckend detailliert.
Bei den Figuren haben wir zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während der 14-jährige Kousei Arima äußerst zurückhaltend und ernst agiert, besticht Kaori Miyazono mit ihrer exzentrischen und liebevollen Art, die auf alle eine besondere Wirkung ausübt. Auch die Nebenfiguren, Kindheitsfreundin Tsubaki Sawabe und der beste Freund Ryouta Watari, werden von der Musik bewegt und vermischen sich mit den Klängen und Handlungen der Protagonisten.
Nach den ersten sechs Episoden, welche auf dem ersten Volume der Serie Shigatsu wa Kimi no Uso: Sekunden in Moll enthalten sind, wird schnell deutlich, dass man sich hier auf eine emotionale Achterbahnfahrt einlässt, die von einem wundervollen Soundtrack voller Johann Sebastian Bach, Fritz Kreisler und Frédérick Chopin begleitet wird. Ein romantisches sowie sentimentales Drama, das manchmal vielleicht etwas zu sehr eine Träne hervorlocken will.
Episodenübersicht zu Shigatsu wa Kimi no Uso: Sekunden in Moll
Regie: Kyouhei Ishiguro
Studio: A-1 Pictures
Episoden: 22
Spieldauer: 21 Minuten je Episode
Sprecher OV: Natsuki Hanae (Kousei Arima), Risa Taneda (Kaori Miyazono), Ayane Sakura (Tsukabi Sawabe), Yuuki Kaji (Takeshi Aiza), Saori Hayami (Emi Igawa)
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Bildrechte: peppermint anime