In der fernen Zukunft ist die Menschheit in der Lage Roboter zu bauen und diese als Arbeiter einzusetzen. Die Stadt Metropolis steht in der Blüte seines Wohlstandes, erbaut auf den Errungenschaften der künstlichen Arbeitskräfte.
Der Kampf gegen das Ende der Menschheit
Doch stehen die Maschinenwesen nicht gerade hoch im Kurs und werden angefeindet und verfolgt. Wer sich unerlaubt aus einem der drei Sektoren der Stadt entfernt, wird erbarmungslos exekutiert.
Inmitten dieses Gewirrs aus Neonreklame, Glasfassaden und Feuerwerk träumt Duke Red, ein Großindustrieller, von seinem Ziggurat. Ein gewaltiger Turm, der eine Waffe zur Kontrolle über die Maschinen in seinem Inneren verbirgt. Und nicht selten wird dieser gewaltige Bau als moderner Turm zu Babel bezeichnet.
Die Rechte der Roboter
Der Detektiv Shunsaku und sein Neffe Kenichi sind derweil auf der Suche nach einem gewissen Doktor Laughton, dem illegaler Organhandel vorgeworfen wird. Tatsächlich brachte es der widerliche Wissenschaftler fertig, einen Roboter aus menschlichen Organen zu bauen.
Als im Labor ein Feuer ausbricht, entkommt das zarte Robo-Mädchen Tima und fällt dem jungen und unerfahrenen Kenichi in die Hände, der sich sehr zur seltsamen Schönheit hingezogen fühlt.
Es entbrennt eine Geschichte aus Intrigen, Korruption, Revolution und Liebe. Die Menschen der Unterschicht lassen sich nicht länger unterdrücken und auch die Roboter haben ein besseres Schicksal verdient. All zu oft wird deutlich, dass die künstlichen Wesen, welche die niedersten Arbeiten verrichten, zu mehr Mitgefühl fähig sind, als die Menschen dieser Stadt.
Mit unglaublich schönen Details und einem recht knuffigen Charakterdesign, welches manchmal an Tim und Struppi erinnert, wird eine komplexe Handlung gestrickt, die aufgrund seiner Gewalt absolut nichts für Kinder ist. Teils stehen die eher niedlichen und knuddeligen Personen im krassen Kontrast zu ihren widerwärtigen Handlungen. Besonders der Adoptivsohn von Duke Red, namens Rock ist nicht annähernd so harmlos, wie er aussieht.
Verfilmung des Manga Metropolis
Insgesamt sind die Bilder stimmig und werden teils mit einem traumhaften Soundtrack aus Jazz und Swing zu einem wahren Vergnügen. Basierend auf dem Manga Metropolis von Osamu Tezuka, welches bereits 1949 erschien, wird eine düstere und zugleich farbenfrohe Zukunftsvision erzählt, die in einigen Grundzügen teils an Ghost in the Shell und Akira erinnert.
Für Animefans und Freunde von düsteren Dystopien ist Robotic Angel ein echter Geheimtipp, der sich lohnt. Mit opulenten Bildern, einem tollen Sound und liebevoll gestalteten Charakteren wird hier ein kleines Meisterwerk serviert.
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Bildrechte: Koch Films