November (2022) | Filmkritik

Ein schwarzer Freitag der 13.: Im Jahr 2015 kommt es im November in Paris zu mehreren islamistisch motivierten Attentaten bei denen 130 getötet und 683 Menschen verletzt werden. Ziel der Angriffsserie sind die Zuschauer eines Fußballspiels, die Besucher eines Rockkonzerts im Bataclan-Theater sowie die Gäste zahlreicher Bars, Cafés und Restaurants.

Was geschah hinter den Kulissen?

Der französische Regisseur Cédric Jimenez (Der Unbestechliche – Mörderisches Marseille) hat mit November einen Spielfilm über die Terroranschläge und die unermüdliche Arbeit der Anti-Terror-Behörden kreiert.

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An nur einem Tag wird die französische Hauptstadt Paris von einer Reihe tödlicher Terroranschläge erschüttert. Während sich die Medien überschlagen und zahlreiche Opfer versorgt werden, nimmt die Anti-Terror-Abteilung (SDAT) umgehend die Ermittlungen auf.

Ein Anschlag erschüttert Paris

Doch von Stunde zu Stunde steigt der Druck die Terroristen zu schnappen, denn ein weiterer Anschlag scheint bereits in Planung zu sein. Dank der Intuition der ambitionierten Kollegin, Inès, und der Zusammenarbeit mit der CIA werden schließlich zwei Terroristen – einer von ihnen ist niemand anderes als der Drahtzieher der Anschläge selbst – identifiziert.

Der Aufenthaltsort der Männer und ihre geplanten Ziele bleiben aber ungewiss. Ein nervenaufreibender Kampf gegen die Zeit beginnt, bevor die Terroristen erneut zuschlagen und weitere unschuldige Menschen töten.

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Ein Film über Terroranschläge, die erst vor wenigen Jahren geschehen sind, ist ebenso wichtig wie schmerzhaft. November schafft es einen sachlichen Einblick auf die Geschehnisse zu vermitteln und bedient sich nur in seltenen Ausnahmen an den Schicksalen der Opfer.

Wenige, aber umso stärkere Emotionen

Lediglich eine Szene während der laufenden Ermittlungen spielt in einem Krankenhaus. Die kurzen Täterbeschreibungen und Augenzeugenberichte reichen jedoch aus, um den Schrecken zu spüren, den die Menschen vor Ort erleben mussten. Der Bärenanteil des Spielfilms beschäftigt sich mit den Recherchen der Fahnder.

Hierbei legt der Film wenig Fokus auf den Hintergrund der einzelnen Figuren, was dem Werk aber keinesfalls schadet.

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Das bekannte Gesicht des französischen Films – Jean Dujardin (The Artist) – übernimmt die Rolle des Einsatzleiters Fred, Anaïs Demoustier spielt Capitaine Inès Moreau. Auch wenn diese beiden Fioguren noch am meisten Substanz erhalten, dienen sie doch nur dem großen Ganzen.

Die französische Antwort auf Zero Dark Thirty

November erinnert an Kathryn Bigelow Thriller Zero Dark Thirty, der die Suche nach Osama bin Laden zeigt. 5 Tage lang laufen in Paris die Ermittlungen heiß und jede Spur und jeder Hinweis muss kontrolliert und bewertet werden. Natürlich schleichen sich auch immer wieder Fehler ein, die ungeschönt auf der Leinwand gezeigt werden.

Aber jeder noch so kleine Treffer bringt die Anti-Terror-Behörde einen Schritt näher an ihr Ziel. November zeichnet die Wege der Terroristen nach den Anschlägen nach und nimmt den Zuschauer mit auf eine packende Verfolgungsjagd. Am Ende gibt es bekanntermaßen kein Happy End, aber einen kleinen Hoffnungsschimmer und einen Blick auf die komplexe Arbeit der unermüdlichen Ermittler.

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