Hollywood hat große Namen. Brad Pitt, George Clooney und Julia Roberts gehören noch immer zu der Schauspielriege, die mit Blockbustern Millionen Zuschauer in die Kinos locken und die Kassen am Boxoffice klingeln lassen. Doch was sind die Hauptdarsteller ohne die flankierenden Nebenrollen? Davon gibt es eine ganze Menge, die in vielen Filmen zu sehen sind, aber selten in Hauptrollen auftauchen.
Sie haben gut gefüllte Auftragsbücher, sind schwer beschäftigt, aber ihre Namen sind nur echten Filmfans ein Begriff: Die Helden aus der zweiten Reihe machen viele Kinoproduktionen sehenswert, doch wenn ihr Name fällt, blickt der geneigte Kinogänger ahnungslos in die Runde. Dabei sind sie das Salz in der Suppe, der kleine Stichwortgeber am Rande und der Comic-Relief, wenn es zu spannend wird. Oft aber auch retten sie einfach machen Film, der sich viel zu ernst nimmt. Um diesen Schauspielern ein verdientes Denkmal zu setzen, blicken wir hier auf einige Namen, die in den großen Filmen spielen aber nie ausreichend geehrt wurden.
Von Tänzern und starken Frauen
Der Brite Jamie Bell ist vielen Kinogängern auf Anhieb kein Begriff. Wer den Zusatz Billy Elliot anfügt, hat schon deutlich mehr Glück. Als der Film aus England im Jahr 2000 in den Kinos anlief, versprachen viele Kritiker und Experten dem Schauspieler eine ruhmreiche Karriere. Diese trat auch ein – nur anders als erwartet. Zu seiner Filmografie gesellte sich eine bunte Mischung an Streifen, die besonders durch ihren Genre-Mix auffallen. Ob das harte Drama Nymphomaniac (2015) von Regisseur Lars von Trier, die Superhelden-Neuauflage Fantastic Four aus dem Jahr 2015 oder das Kriegsdrama Flags Of Our Fathers (2006) von Clint Eastwood: Mehr als 30 Filme gehören ins Portfolio des 33-jährigen Briten. An seine Rollen dürften sich jedoch nur die Wenigsten erinnern.
Ein anderes Beispiel ist die wandlungsfähige Laura Linney. P.S. – Liebe auf Anfang (2004), Das Leben des David Gale (2003), Die Geschwister Savage (2007) oder Mr. Holmes (2015) sind nur einige Werke, in denen Laura Linney hervorragend spielte. Doch erst mit der TV-Serie Ozark auf Netflix dürfte Laura Linney in das Bewusstsein der Filmfans gerückt sein. Über 70 Produktionen, in denen sie meist in Nebenrollen agierte, gehen auf ihr Konto. Eine stattliche Zahl, die andere Schauspielerinnen noch lange nicht erreicht haben. Es ist verwunderlich, dass Laura Linney mehr als 12 Preise für ihre Leistung kassiert hat und mehr als 35 Award-Nominierungen aber das Glück einer großen Hauptrolle noch nicht ergreifen konnte.
Stars, die ihre Nische gefunden haben
Oft sind die Entwicklungen der Helden aus der zweiten Reihe auch bei TV-Stars zu erkennen. Mit Dawson’s Creek sicherte sich neben James Van Der Beek auch Joshua Jackson eine erinnerungswürdige Rolle als liebevoller Tollpatsch Pacey. Doch der große Sprung gelang ihm nach Ende der Serie kaum. Kleinere Rollen in dem Drama Battle in Seattle (2007) oder der Komödie Lady Vegas (2012), in dem er einen Helfer spielt, der Wetten für verschiedene Sportarten und Wetteinsätze diverser Teams für seinen Boss betreut, folgten. Letzterer Film ist auch heute noch top aktuell, da vor allem dank des Internets das Angebot und Interesse an solchen Wetteinsätzen steigt. An der Seite von Größen wie Bruce Willis und Catherine Zeta-Jones mimt Joshua Jackson die sympathische Nebenfigur und verschwindet dennoch unbemerkt zwischen dem restlichen Cast. Einzig seine erfolgreichen Serien Fringe und The Affair holten den Kanadier wieder in den Vordergrund und sicherten ihm eine erfolgreiche TV-Karriere nach Dawson’s Creek. Seiner damaligen Kollegin Katie Holmes erging es ähnlich: Die Ehe mit Tom Cruise schien das Sprungbrett in die große A-Cast-Liste zu sein, doch es kam anders. Zuletzt sah man Katie Holmes in der Horror-Fortsetzung Brahms: The Boy 2 (2020), die im Februar in den deutschen Kinos angelaufen war. Mit The Secret: Das Geheimnis (2020) wird sie demnächst wieder auf der Leinwand zu sehen sein, doch der angepeilte Start bei Verleiher Wild Bunch ist mit einer geringen Kopienanzahl angesetzt. Der große Erfolg wird dies für Katie Holmes wohl auch nicht bedeuten.
Ihre Fanbase haben die Schauspieler aus dem Hintergrund dennoch gefunden und können sich glücklich schätzen, mit beständigen Angeboten bedacht zu werden. Immer noch besser als gänzlich von der Bildfläche zu verschwinden.