Das Nonnenrennen (2022) | Filmkritik

Das Nonnenrennen

Dass es Nonnen faustdick hinter den Ohren haben können, wissen wir bereits seit dem Klassiker Sister Act – Eine himmlische Karriere (1992) mit Whoopi Goldberg in der Hauptrolle.

Tritt fester, Schwester!

In der französischen Komödie Das Nonnenrennen zeigen die Ordensschwestern nun abermals, dass sie mit göttlicher Unterstützung und ein paar Tricks für jede Menge Wirbel sorgen können. Unter der Regie von Laurent Tirard (Mein ziemlich kleiner Freund) gibt es ein Fahrradrennen der ganz besonderen Sorte.

© Prokino Filmverleih

In einem kleinen Benediktiner-Kloster in der tiefsten Provinz Frankreichs leben fünf ganz unterschiedliche Nonnen unter einem Dach: Unter der Führung der Mutter Oberin Véronique arbeiten und beten die gewissenhafte Schwester Augustine, Schwester Bernadette mit Schweigegelübde und die etwas naive Schwester Béatrice. Neuestes Mitglied auf Probezeit ist Praktikantin Gwendoline.

Oh My Goodness!

Und obwohl es jede Menge Wille und Glauben gibt, fehlt an allen Ecken und Enden das Geld. Trotzdem haben es sich die Nonnen zur heiligen Mission gemacht, ein marodes Altersheim zu sanieren. Doch da ein Antrag auf Fördergelder für das Projekt keine Chance hat, muss eine andere Idee her, um den alten und bedürftigen Leuten zu helfen.

Zum Glück findet in Kürze ein örtliches Radrennen statt, dass mit einem hohen Preisgeld lockt. Das Problem: keine der frommen Damen sitzt fest im Sattel. Und als wäre dies nicht schon hinderlich genug, betritt mit Mutter Oberin Joséphine eine alte Konkurrentin die Rennstrecke und hat ein ausgebildetes Team im Gepäck. Wer wird am Ende als schnellste Nonne über die Ziellinie fahren und den Sieg davontragen?

© Prokino Filmverleih

Die französische Komödie Das Nonnenrennen setzt viel auf die skurrile Situation. Fünf Frauen in Nonnentracht, ohne allzu viel Erfahrung auf dem Rennrad, wollen den großen Preis gewinnen. In knapp unter 90 Minuten gibt es allerlei amüsante Momente, wobei das Werk in allen Belangen immer einfach bleibt und niemals auf allzu viel Tiefgang setzt.

Das Problem der leeren Kasse

Bereits die Rahmenhandlung, um fehlendes Geld für die Sanierung des Altersheims wirkt wie ein Spontaneinfall der Figuren, der aber bis zum Ende als Motivationsgrund all der Strapazen reicht. Hinzu kommen die Einzelschicksale der Glaubensschwestern. Vor allem der erbitterte Konkurrenzkampf von Mutter Oberin Véronique, die von Valérie Bonneton dargestellt wird und die junge Praktikantin Gwendoline, die ihren Platz im Leben sucht, sorgen für himmlische Emotionen.

Die weiteren Figuren mögen zwar durchaus sympathisch sein, sorgen aber lediglich für ein paar Witze ohne allzu viel zur Handlung beizutragen.

© Prokino Filmverleih

Im Meer der französischen Komödien kann Das Nonnenrennen nicht wirklich an die Spitze radeln und hält sich dauerhaft im Windschatten auf.

So vorhersehbar wie das Amen in der Kirche

Regisseur Laurent Tirard schafft eine seichte Komödie, die zeigt, dass es in der Religion nicht immer ganz erzkonservativ zugehen muss. Die liebenswerten Figuren, die ansehnliche Landschaft und die kurze Geschichte sorgen für einen unterhaltsamen Ausflug ins Benediktiner-Kloster.

Für eine Reise bis zum Papst im Vatikan reicht der Trip dann aber für alle Beteiligten nicht ganz.

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