Code Ava – Trained to Kill (2020) | Filmkritik

Code Ava - Trained to Kill

Starke Frauen als bewaffnete Titelheldinnen gab es in den letzten Jahren vermehrt: Charlize Theron in The Old Guard (2020), Scarlett Johansson in Lucy (2014) und Jennifer Lawrence in Red Sparrow (2018) haben ihren Widersachern ordentlich eingeheizt und die Luft mit Blei durchlöchert.

Mit Auftragskillerin Ava sollte man(n) sich besser nicht anlegen!

Schauspielen Jessica Chastain legt nun nach und wird in Code Ava – Trained to Kill von der Gejagten zur Jägerin.

© EuroVideo Medien

Der Lebensweg von Ava verlief alles andere als Bilderbuchreif. Die Sucht nach Alkohol hat sie die Familie und den Verlobten gekostet. Als Soldatin fand sie dann endlich wieder einen Grund zu leben.

Eine eiskalte Profikillerin mit Familienproblemen

Mittlerweile ist sie eine eiskalte Profikillerin, die für eine zwielichtige Organisation hochkarätige Zielpersonen auf der ganzen Welt ausschaltet. Und Ava gehört zu den besten in ihrer Branche.

Doch als einer ihre Jobs aufgrund falscher Informationen schiefläuft, wendet sich für Ava das Blatt. Sie wird in Zwangsurlaub geschickt, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Doch Ava ahnt nicht, dass ihr Boss Simon selbst Killer auf sie angesetzt hat, um alle Spuren des Fehltritts zu beseitigen. Ava muss fortan ums eigene Überleben kämpfen. Doch sie lässt sich keineswegs als wehrloses Beute abschießen!

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Bei Code Ava – Trained to Kill lesen sich Cast und Crew wie ein Garant für hochklassige Unterhaltung. Nicht nur gehören neben der Oscar-nominierten Jessica Chastain (Der Marsianer) auch Colin Farrell (The Gentlemen) und John Malkovich (Die Kunst des toten Mannes) zur Besetzung, ebenfalls sitzt mit Tate Taylor (The Help) ein ausgezeichneter Regisseur hinter der Kamera.

Und doch scheint der Actionfilm wie ein Werk von guten Freunden, bei dem keiner den anderen gestehen wollte, dass es offensichtliche Schwächen gibt. So wurde das Werk von Freckle Films produziert, welche bekanntlich Chastain gegründet hat und Schauspiel-Freund Matthew Newton durfte das Drehbuch verfassen. Mit etwas mehr Objektivität hätte Code Ava dabei durchaus treffsicherer sein können.

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Denn alles in allem beginnt der Film zunächst recht vielversprechend. Jessica Chastain liefert als Ava eine gute Performance ab und auch ihre Auftraggeber Malkovich und Farrell fügen sich gekonnt ein. Doch die gesamte Auftragskiller-Story zerbricht, sobald Ava in ihre Heimat zurückkehrt und Probleme in Gang gesetzt werden, denen jegliche Motivation fehlt.

Actionthriller mit mörderischer Star-Power

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So muss Ava nicht nur ums nackte Überleben kämpfen, sondern nebenher auch noch ihre Alkoholsucht besiegen und mit Ex-Freund Michael (Common) alte Wunden verarbeiten. Die Figur des Michael ist hierbei allerdings so blass geschrieben, dass man sich immer wieder fragen muss, warum Ava diesem überhaupt hilft. Ebenso schwach geschrieben und gespielt wird Avas Schwester Bobbi von Oscar-Preisträgerin Geena Davis (Thelma & Louise).

Auch die zugrundeliegende Motivation von Boss Simon ist leider sehr dünn. Nur um kein Risiko einzugehen, soll Ava ausgeschaltet werden. Somit ist der Ausgangspunkt abgeschlossen und weitere Informationen sind nicht notwendig. Wer denkt, dass die weitere Spielzeit mit viel Action gefüllt ist, wird leider auch enttäuscht. Im Großen und Ganzen verbindet Code Ava – Trained to Kill die Actionszenen mit sehr viel Drama und Dialog.

Am Ende bleibt nur das bekannte Lied: Alle Elemente waren da für einen großartigen Actionfilm und doch wurde das Potenzial nicht genutzt. Die Ansätze sind gelungen und auch die Hauptdarsteller holen noch das beste aus ihren Figuren heraus, aber wie leider schon die zu Beginn genannten Frauenpower-Werke bleibt Code Ava nur solide Action, wo immer mal wieder einige Kugeln daneben gehen.

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