Booksmart (2019) | Filmkritik

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Den meisten dürfte Olivia Wilde als Schauspielerin aus Filmen wie Tron: Legacy (2010), Rush – Alles für den Sieg (2013) oder Her (2013) bekannt sein. Im Jahr 2019 gab die US-Amerikanerin nun jedoch ihr Debüt als Regisseurin hinter der Kamera. Mit Booksmart realisierte die Filmschaffende ein LGBT-Werk, das vor allem den Zeitgeist einer jungen Generation trifft.

Booksmart Kinofilm

© Weltkino Filmverleih GmbH

Molly und Amy sind schon seit Ewigkeiten die dicksten Freundinnen. Zusamen stehen sie nun vor dem Abschluss der Highschool und können mit ihren Bestnoten einer glänzenden Zukunft an einer Elite-Uni ihrer Wahl entgegenblicken.

Der Preis hierfür war alles andere als gering, denn während der Rest der Schule gefeiert, getrunken und das leben in vollen Zügen genossen hat, haben Molly und Amy stets Hausarbeiten verfasst, die Bibliothek durchstöbert und sich auf die nächste Klassenarbeit vorbereitet. Für die beiden Vorzeige-Schülerinnen ein Opfer, das sich aber gelohnt hat.

Doch am letzten Schultag stellt Molly voller Entsetzen fest, dass es auch ihre Mitschüler an die besten Unis geschafft oder bereits einen Job bei Google erhalten haben. Fest entschlossen, die Highschool mit einem Knall zu beenden, überredet Molly ihre Freundin Amy den Spaß der letzten Jahre in den noch verbleibenden Stunden nachzuholen.

Eine epische Nacht des schlechten Benehmens steht ihnen bevor, an deren Ende eine Lektion steht, die man nicht aus Büchern lernen kann.

Booksmart Kinofilm

© Weltkino Filmverleih GmbH

Es ist nicht leicht den Geist einer Generation einzufangen. Vor allem heutzutage ändern sich Trends mit solch einer Geschwindigkeit, dass Booksmart immer wieder zwischen treffsicher und veraltet schwankt. Doch dies ist nicht das Herzstück des Films. Vor allem die Tatsache, dass Amy (Kaitlyn Dever) als lesbische Figur angelegt ist und dies ohne großen Kommentar als gegeben hingestellt wird, darf als positive Entwicklung der LGBT-Bewegung gewertet werden.

Hinzu kommt natürlich das große Thema Freundschaft. Diese wird in Booksmart immer wieder auf die Probe gestellt. Hierbei hat man als Zuschauer aber zu Beginn arge Probleme sich mit den Charakteren Molly und Amy anzufreunden. Dadurch, dass das Werk überspitzt, rasant und schnell in seiner Handlung ist, wird die Freundschaft der beiden Frauen nicht allzu emotional implementiert.

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Auch wenn man zum Ende hin endlich mitfiebern kann, gehen zunächst einige Sympathien verloren. Die beiden Hauptdarstellerinnen Kaitlyn Dever (Last Man Standing) und Beanie Feldstein (Lady Bird) liefern ansonsten eine recht liebenswerte und lustige Leistung. Während Dever eher als graue Maus ihr Selbstbewusstsein finden muss, dreht Feldstein in bester Rebel Wilson-Manier auf und kann einige Lacher ernten.

Vergleicht man das Werk jedoch mit Vorzeigefilmen des Genres wie Superbad (2007) oder American Pie (1999) fällt schnell auf, dass Booksmart deutlich überdrehter daherkommt. Exotische Drogen in Erdbeeren, extravagante Krimi-Partys und Feiern auf einer Yacht gehören im Film scheinbar zum Alltag. Wenn man sich jedoch mit dem ausschweifenden Stil des Films anfreunden kann, kann man den Humor problemlos genießen.

Alles in allem darf gesagt werden, dass Olivia Wilde mit ihrem Erstling ein durchaus positives und kurzweiliges Werk geschaffen hat, das auf besondere Weise den Lebensstil einer Generation einfängt und dabei oftmals ins Schwarze trifft.

Bewertung

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Booksmart | 14. November 2019 (Deutschland) 7.1

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Bildrechte: Weltkino Filmverleih GmbH

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