Die Legende wird von Generation zu Generation weitergegeben – vom Vater zum Sohn.
Er ist dir immer näher, als du glaubst
Flüsternd erzählt, wenn das Licht aus ist und der Wind draußen an die Fenster schlägt: die Geschichte vom Bagman. Ein düsteres Schreckgespenst, das sich in der Nacht anschleicht, das Licht löscht und die Kinder in einen großen Sack stopft, um sie in seiner Höhle bei lebendigem Leibe zu fressen. Eine moderne Variante des schwarzen Mannes – nur weitaus furchteinflößender.

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Im Mittelpunkt von Bagman steht Patrick McKee, gespielt von Sam Claflin (Hunger Games), der bereits in seiner eigenen Kindheit mit der unheimlichen Kreatur in Berührung kam – ein Trauma, das ihn bis heute verfolgt.
Ein Vater im Kampf gegen den Albtraum seiner Kindheit
Doch als sich die grauenvollen Ereignisse plötzlich wiederholen und der Bagman es nun auf seinen kleinen Sohn Jake abgesehen hat, verwandelt sich Patricks Leben in einen nicht enden wollenden Albtraum. Weder Alarmanlagen noch Baseballschläger helfen gegen das Wesen, das sich stets mit dem gespenstischen Geräusch eines Reißverschlusses ankündigt.

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Regisseur Colm McCarthy (The Girl with All the Gifts) weiß, wie man Spannung aufbaut: Statt das Monster zu überstrapazieren, bleibt es weitgehend im Schatten verborgen. Diese Zurückhaltung erhöht nicht nur die Spannung, sondern gibt der Vorstellungskraft der Zuschauer Raum – und genau das macht den Grusel so wirkungsvoll.
Grusel mit System – weniger ist mehr
Die wenigen Szenen, in denen der Bagman tatsächlich in Erscheinung tritt, sind umso effektiver und sorgen für echten Nervenkitzel.
Claflin liefert eine intensive Performance ab, die den gesamten Film trägt. Seine Verzweiflung, seine Angst und seine unbändige Liebe zu seinem Sohn machen seine Figur greifbar und glaubwürdig.

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Bagman mag kein revolutionäres Werk des Horrorgenres sein, doch er spielt geschickt mit bekannten Tropen und weiß, wie man eine unheilvolle Atmosphäre erzeugt. Das Ende überrascht – auf leise, aber wirkungsvolle Weise.
Hoffnung auf mehr: Kommt der Bagman zurück?
Ein Sequel für 2026 ist bereits in Planung, und es bleibt zu hoffen, dass wir in der Fortsetzung mehr über die Herkunft und das düstere Wesen des Kinderschrecks erfahren. Vielleicht entsteht hier ja der nächste große Horror-Mythos fürs Kino. Bis dahin gilt: Hört auf das Reißverschluss-Geräusch – und schlaft nicht zu tief.


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