Wenn man von der großen Stadt auf das Land zieht, bekommt man es manchmal mit etwas seltsamen Riten und Bräuchen zu tun. Dieser Thematik nimmt sich der Horrorfilm Lord of Misrule – Herr des Schreckens an.
Ein Dorf, ein Fest – und ein dunkles Geheimnis
Für die Vikarin Rebecca (Tuppence Middleton) und ihre Familie wird der Ortswechsel nach Burrow, einem verschafenen Nest in England, zu einem Alptraum.
Töchterchen Grace (Evie Templeton) hat es schwer ihren Anschluss zu finden und driftet immer mehr in eine Fantasiewelt ab. Ein heidnisches Erntefest mit Feuern und Masken, soll da Abhilfe schaffen und die angespannten Gemüter etwas versöhnlich stimmen.
Kind in Gefahr: Wenn das Fest zur Bedrohung wird
Als Engel der Ernte hat Grace sogar eine äußerst prominente Rolle in dem paganen Mummenschanz ergattert.
Was fröhlich mit Bier und Freudentänzen beginnt, entpuppt sich schnell als das Gegenteil einer dörflichen Feierlichkeit. Grace verschwindet und es besteht kein Zweifel daran, dass sie entführt worden ist. Rebecca, die sonntags ihre Kirchengemeinde im Gotteshaus begrüßt, muss zunehmend feststellen, dass in ihrem neuen Heimatort ein gar düsteres Geheimnis lauert.
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Besonders der seltsame Jocelyn (Ralph Ineson), der zum Erntefest als Gott des Ungehorsams auftritt, scheint hier ein böses Spiel zu spielen.
Der Gott des Ungehorsams: Jocelyns bedrohliche Präsenz
So wird die Suche nach der verschollenen Tochter zu einem Kampf gegen urbane Brauchtümer und eine sture Gemeinde, denn Hilfe kann die verzweifelte Mutter hier nicht erwarten.
Auf dem Papier klingt die Geschichte spannend und auch die inszenierten Bilder können sich sehen lassen. Leider wartet die Geschichte nur mit wenig Spannung auf. Aus dem Konflikt zwischen Kirche und Aberglaube wird leider nicht viel herausgekitzelt.
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Die heidnische Gottheit, die hinter der Kindesentführung steckt, wird nur für wenige Sekunden sichtbar und es kommt nur wenig Grusel auf, was auch daran liegt, dass nur selten echte Gefahr droht. Auch der Antagonist Jocelyn wird viel zu offensichtlich zum Übeltäter erklärt, sodass man hier keinen Twist am Ende erwarten sollte.
Mystik ohne Magie
Regisseur William Brent Bell, der mit The Boy und Orphan: First Kill zwar einiges an Horrorerfahrung mitbringt, kann hier leider nicht wirklich überzeugen und lockt dem Zuschauer statt Gänsehaut nur ein müdes Gähnen hervor.
Lord of Misrule bleibt so leider nur ein mittelmäßiger Film, der optisch zwar recht gut aussieht und auch einen interessanten Soundtrack zu bieten hat. Aus den guten Zutaten und einem überzeugenden Cast holt man hier jedoch einfach zu wenig heraus. Das hat man alles eben schon viel besser in anderen Filmen erleben können.
div class=“strike“>Bewertung

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