Mega Shark vs. Crocosaurus (2010) | Filmkritik

Mega Shark vs. Crocosaurus

Unter Trashfilm-Freunden ist der Mega Shark längst zu einem gefeierten Helden avanciert. Schließlich kämpfte er in den letzten Jahren bereits gegen mächtige Gegner wie den Giant Octopus, Mechatronic Shark, den Kolossus oder auch dem Crocosaurus. Letzterer bildet die Grundlage für den 2010 erschienen Film Mega Shark vs. Crocosaurus von Regisseur Christopher Douglas-Olen Ray.

Dieser ist weiß Gott kein unbeschriebenes Blatt im Bereich der Low-Budget-Streifen. Ihm verdanken wir bereits Werke wie 2-Headed Shark Attack (2012), Shark Week (2012) und Asteroid vs. Earth (2014). Bissige CGI-Monster gehören also definitiv zu seinem Expertenbereich.

Die Handlung der Filme spielt sich dabei auch mehr oder weniger immer gleich ab. Dieses Mal kommt es bei Bohrarbeiten in einer Diamantenmine im Kongo zu einem Unfall und aus dem Innern des Berges wird der bluthungrige Crocosaurus befreit. Natürlich steht ganz oben auf seiner Speisekarte Menschenfleisch!

Während dieser also an Land für Verwüstung und Chaos sorgt, treibt sich im Meer ein weiteres prähistorisches Monster herum: Der Mega Shark. Um Herr über die Lage zu werden, schaltet sich die Navi ein und versucht alles menschenmögliche, um die zerstörenden Tiere auszuschalten. Doch sie scheinen machtlos. Als aber der Mega Shark einen Hunger für die Eier des Crocosaurus entwickelt, scheint eine Konfrontation der beiden Mega-Monster die Lösung zu sein.

Ein ultimativer Kampf der Monster steht bevor!

Getreu dem Schema F bildet auch in Mega Shark vs. Crocosaurus eine belanglose Geschichte die Grundlage, die einzig den Zweck verfolgt, dass zwei mehr schlecht als recht animierte Monster mit mächtigen Zähnen aufeinandertreffen. Bevor es jedoch endlich soweit ist, müssen wir etliche Minuten der Banalität und des Unsinns über uns ergehen lassen. Geldgeber der Produktion ist natürlich die Firma The Asylum, die für ihre Mockbuster und Sharknado (2013) Reihe bekannt ist.

Im Vergleich zu anderen Low-Budget Produktionen besitzen die Filme der Schmiede eine überraschend gute Qualität. Natürlich sieht man den CGI-Effekten deutlich an, dass hier das notwendige Kleingeld nicht vorhanden war, aber die Kameraaufnahmen und Settings sind ein Punkt auf der Habenseite. Zudem spielt Mega Shark vs. Crocosaurus zu großen Teil auf und in Booten und U-Booten und auch wenn sich manche Kulissen immer wiederholen, gibt es an dem Szenenbild keine wirklichen Mankos. Ebenso die Kostüme der Darsteller fügen sich solide ins Gesamtbild ein.

Wäre nicht die unterirdische schauspielerische Leistung mit an Bord hätte es ja tatsächlich etwas werden können. Neben No-Names wie Gary Stretch, zu sehen in Savages (2012) als ‚Bad Ass Biker‘, Sarah Lieving aus The Hitchhiker (2007) und Robert Picardo (Gremlins 2) kommt uns lediglich die Figur des Dr. Terry McCormick sehr bekannt vor.

Der Name des Schauspielers, Jaleel White, hilft vielleicht nicht direkt auf die Sprünge, aber wenn man seine Filmbiographie durchforstet und entdeckt, dass er einst als Steve Urkel in der Fernsehserie Alle unter einem Dach mitwirkte, fällt der Groschen. Dass sein Talent im Film sich den restlichen Darstellern anpasst und seine emotionalen Szenen doch sehr amüsant wirken, lässt uns dann auch schnell seinen Namen wieder vergessen. Zusammen mit einem Crocodile Dundee-Verschnitt, der schon gegen 750 Kilo schwere Silberrücken Gorillas kämpfte und eine billige Wildschwein-Puppe wie kein anderer über seinen Rücken trägt, schippert Mega Shark vs. Crocosaurus gemütlich vor sich hin.

Es sterben naive Blondinen, U-Boote fahren ohne Bedrängnis gegen Felsen und ein Lichtbogen, der überhaupt keinen nachvollziehbaren Anteil im Film hat, wird auf die Monster abgeschossen. Bei all den widersinnigen Ereignissen kann der Zuschauer die Übersicht eigentlich nur verlieren und wenn man doch noch durchsteigt was gerade auf dem Bildschirm passiert, kommt ein Endkampf, der in Sachen Schnitttechnik seinesgleichen sucht. Mega Shark und Crocosaurus kämpfen erbittert gegeneinander und mal liegt einer tot im Wasser, um Sekunden später wieder weiterzumachen, mal sieht man die selbe Aufnahme wenige Sekunden erneut und wer hier überhaupt die Oberhand hat, ist sowieso völlig egal. Am Ende tauchen die Credits auf und man kann sich auf das nächste Abenteuer des Mega Shark freuen, oder eben auch nicht.

Wer dann aber doch nicht schnell genug die Fernbedienung zum Abschalten findet, wird noch mit einer Post-Credit-Scene belohnt, dessen Inhalt abschließend noch mehr Fragen aufwirft bevor einen endlich der schwarze Bildschirm erlöst.

Regie: Christopher Douglas-Olen Ray
Drehbuch: Micho Rutare, Naomi L. Selfman
Musik: Chris Ridenhour
Darsteller: Gary Stretch, Jaleel White, Sarah Lieving, Robert Picardo, Gerald Webb, Dylan Vox

Handlung:

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Bildrechte: The Asylum/Sunfilm Entertainment

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