Prinzessin Victoria (Emily Blunt) ist die nächste Anwärterin auf den Thron von England, da sich die Gesundheit des König’s William (Jim Broadbent) täglich sichtbar verschlechtert. Das Leben der jungen Victoria wird jedoch von ihrer intriganten Mutter, der Herzogin von Kent (Miranda Richandson), und ihrem Berater Sir John Conroy (Mark Strong) kontrolliert. Durch sie wächst Victoria isoliert von der Außenwelt auf, schläft zusammen mit ihrer Mutter in einem Zimmer und darf nur in Begleitung die Treppe hinuntergehen. Als die Thronfolge von Victoria immer näher rückt, versuchen ihre Mutter und Sir John Conroy die junge Victoria dazu zu zwingen die Kensingtonordnung zu unterschreiben, wodurch die Herzogin von Kent zur Regentin würde und er weiterhin als ihr Privatsekräter tätig wäre. Zudem plant ihr Onkel König Leopold von Belgien seinen Einfluss auf die junge Thronfolgerin zu stärken und möchte sie mit seinem Neffen , Victoria’s Cousin, Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (Rupert Friend) verheiraten. Bei ihrem ersten Treffen scheint dieses Vorhaben auch Früchte zu tragen und Victoria und Albert sind sich sofort sympathisch. Aber Albert ist nicht der einzige, welcher um die Gunst von Victoria wirbt. Ebenfalls der Premierminister Lord Melbourne (Paul Bettany) sieht in Victoria eine Möglichkeit seine Macht zu stärken. Als König William schließlich stirbt, betritt die junge Victoria ohne jede Erfahrung den Thron. Als sie in den Buckingham Palace zieht, entfernt sie sich von ihrer Mutter und dessen Berater und versucht das Land nach ihren eigenen Vorstellungen zu führen. Dabei steht sie immer noch zwischen ihren Umwerbern Prinz Albert und Lord Melbourne.
Im Jahr 1837 wurde Victoria im Alter von 18 Jahren Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland. Sie regierte 63 Jahre und 7 Monate, länger als jeder andere britische Monarch vor ihr. In diesen Jahren erlebten die Ober- und Mittelschichten Großbritanniens eine beispiellose wirtschaftliche Blütezeit und das Britische Weltreich stand auf dem Höhepunkt seiner Macht. Auf Grund dieser Jahre wurde Victoria zum Namensgeber des Viktorianischen Zeitalters.
Nun wurde das Leben der Königin von dem kanadischen Regisseur Jean-Marc Vallée („C.R.A.Z.Y. – Verrücktes Leben“) verfilmt. Als Produzenten unterstützen ihn dabei neben Graham King, Sarah Ferguson und Tim Headington, ebenfalls Martin Scorsese („Departed – Unter Feinden“, „Taxi Driver“), welcher auch an dem Projekt mitarbeitete. Dabei dient die historische Liebesgeschichte zwischen Victoria und Albert als Herzstück des Films, welche sich mit ihren Gefühlen dem steifen Adel entgegenstellen. Getragen wird diese romantische Note in erster Linie von Schauspieler Rupert Friend („Stolz und Vorurteil“, „Die letzte Legion“) und Golden Globe-Preisträgerin Emily Blunt („Der Teufel trägt Prada“, „Der Krieg des Charlie Wilson“), welche den teils hölzernen Historienfilm mit starken Emotionen füllen. Neben diesen beiden Charakteren haben jedoch auch Mark Strong („Robin Hood““, „Kick-Ass“), Miranda Richardson („Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen“), Jim Broadbent („Tintenherz“, „Iris“), Paul Bettany („Legion“, „Tintenherz“), Thomas Kretschmann („Zweiohrküken“, „Der Pianist“), Julian Glover („Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“) Rachael Stirling („Still Crazy“) wichtige Rollen im Film „Young Victoria“ und glänzen in den prächtigen Kostümen.
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Nicht ohne Grund gewann Sandy Powell für eben diese Kleider den Oscar für die besten Kostüme und war auch für die Preise „Beste Ausstattung“ und „Bestes Make Up“ nominiert. Die eindrucksvollen Kulissen und prachtvollen Kostüme sind auch immer wieder einen genauen Blick wert und geben dem Zuschauer eine Möglichkeit, sich das adelige Leben des 19. Jahrhunderts besser auszumalen . Nichtsdestotrotz schildert der Film leider nur die glorreichen Tage der Königin Victoria und verdrängt komplett die Zeit nach dem Tod ihres Ehemanns, welcher ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit im Jahr 1861 mit sich führte. Daneben kann man sich auch an den vielen Zeitsprüngen im Film stören, welche rasant zwischen den wichtigen Stationen des königlichen Lebens wechseln. Insgesamt liegt die Priorität eindeutig auf den makel-und tadellosen Darstellungen der Protagonisten Emily Blunt und Rupert Friend, welche ihre Rolle als liebende Adelige mit einer stattlichen Erhabendheit, geschichtlich passender Prüderie sowie Naivität, spielen. Am Ende bleibt einem ein etwas steif geratener Historienfilm, welcher mit überragenden Kulissen und Kostümen sowie einer überzeugenden Besetzung aufwartet. Leider verliert man nie den Eindruck einer abgehackten Dokumentation mit Zentralisierung auf die Beziehung der Protagonisten, welche keinen Raum für Spekulationen offen lässt und unvollständig scheint.
Regie: Jean-Marc Vallée
Drehbuch: Julian Fellowes
Musik: Ilan Eshkeri
Schauspieler: Emily Blunt, Rupert Friend, Miranda Richardson, Jim Broadbent, Paul Bettany, Mark Strong, Thomas Kretschmann, Julian Glover, Michael Maloney, Rachael Stirling