Mein Nachbar Totoro (1988) | Filmkritik

Mein Nachbar Totoro (1988)

1958, Japan: Der Tokioter Professor Kusakabe zieht mit seinen zwei Töchtern Satsuki und Mei in ein rustikales Landhaus, um näher am Krankenhaus zu sein, in welchem seine Frau Yasuko zurzeit behandelt wird.

Das Maskottchen des Studio Ghibli

Während Satsuki und Mei das neue Heim genauer unter die Lupe nehmen, entdecken sie, dass Rußmännchen in den Wänden des Gemäuers leben – kleine, dunkle Hausgeister, die sich in den verborgenen Ecken des Hauses verstecken.

© Universum Film

Einige Tage später stößt Mei auf zwei hasenähnliche Wesen, die durch das Gras hüpfen. Als sie die Verfolgung aufnimmt, macht sie Bekanntschaft mit dem pelzigen Waldgeist Totoro. Aber auch Satsuki begegnen dem freundlichen Riesen kurze Zeit später an einer Bushaltestelle. Dort wartet Totoro auf einen zwölfbeinigen Katzenbus, der mit einem breiten Grinsen durch die Nacht rauscht.

Totoro eilt zur Hilfe!

Wenig später erreicht die Familie ein Telegramm, in welchem steht, dass Yasuko das Krankenhaus vorerst nicht wie geplant verlassen kann. Die kleine Mei ist über diese Nachricht todtraurig und bricht alleine zum Krankenhaus auf, um nach dem Rechten zu sehen. Als es dunkel wird und niemand das kleine Mädchen finden kann, ist Satsuki verzweifelt und sucht Hilfe bei Totoro.

Denkt man an das japanische Zeichentrickfilmstudio Studio Ghibli kommen einem wohl umgehend Titel wie Prinzessin Mononoke (1997), Chihiros Reise ins Zauberland (2001) und Das wandelnde Schloss (2004) in den Sinn.

Eines der ersten Projekte des Studios war im Jahr 1988 das naturverbundene Werk Mein Nachbar Totoro, dessen Figur Totoro bis heute das Logo des Studio Ghibli ziert. Dabei wurde der Film zu Beginn als großes finanzielles Risiko gesehen und zeitgleich mit dem deutlich ernsteren Werk Die letzten Glühwürmchen (1988) produziert. Der Mut des Studios wurde jedoch belohnt und Mein Nachbar Totoro zum finanziellen Erfolg.

© Universum Film

Auf dem Regiestuhl nahm der Japaner Hayao Miyazaki platz, der einst mit Isao Takahata das Studio Ghibli gründete und seither an vielen bedeutenden Produktionen des Hauses maßgeblich beteiligt war. Mein Nachbar Totoro ist ein einfaches Werk, das ohne Bösewicht und ohne einen moralischen Paukenschlag auskommt. Seine Liebe entfaltet sich im Detail und in seinen herzlichen Charakteren.

Ein Kinderfilmklassiker für Jung & Alt

Nicht nur die zwei aufgeweckten Mädchen Satsuki und Mei, die von ihrer Neugier getrieben jede Ecke des neuen Heims erkunden, sind voller Liebe und aufopferungsvoll gezeichnet, auch die restlichen Dorfbewohner halten zusammen und unterstützen einander.

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Highlight ist aber selbstredend der flauschige und gutmütige Totoro, der in all seinen Auftritten das Herz der Zuschauer mit Freude erfüllt. Ob er nun einen tiefen Mittagsschlaf hält oder platschnass den Spaß am Regen und einem Schirm entdeckt – jede Tat von ihm macht ihn nur noch liebenswerter.

Mit etwas weniger Auftritten bedacht, aber ebenfalls so verrückt ist die Buskatze Nekobasu, die mit ihren ausgefallenen Scheinwerfern durch die Landschaft jagt.

Die Geschichte des Films ist relativ einfach gestrickt und Themen wie Familie, Natur und Zusammenhalt bilden, wie in fast alles Werken des Studios, den erzählerischen Rahmen. Man beobachtet die Figuren einfach bei ihrem Treiben und erfreut sich an den abwechslungsreichen Einfällen und Details.

Mein Nachbar Totoro ist ein Kinderfilmklassiker, der dem jungen Publikum eine gefühlvolle Erzählung offenbart und mit seinen Figuren auch ältere Zuschauer gekonnt zu unterhalten versteht.

Regie: Hayao Miyazaki
Drehbuch: Hayao Miyazaki
Musik: Joe Hisaishi
Stimmen: Noriko Hidaka, Chika Sakamoto, Shigesato Itoi, Sumi Shimamoto, Hitoshi Takagi, Naoki Tatsuta

Handlung:

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