Toy Story 3 (2010) | Filmkritik

Der mittlerweile 17-jährige Andy bereitet sich auf seine College-Zeit vor und hat schon lange keine Verwendung mehr für sein altes Spielzeug. Als er sein Zimmer aufräumt und seine Sachen für das College packt, entscheidet er sich, nur seinen ältesten Freund Cowboy Woody mitzunehmen und verpackt alle anderen Spielsachen, wie den Space Ranger Buzz Lightyear, Dinosaurier Rex, Herrn Kartoffelkopf und viele andere, in einen Müllsack, welcher auf dem Dachboden verstaut werden soll. Irrtümlicherweise denkt Andys Mutter jedoch, dass sich in dem Sack nur Müll befindet und stellt ihn an den Bordstein, damit der Müllwagen ihn abholt. Die Spielzeuge merken nicht, dass dies ein Fehler war und fühlen sich von Andy endgültig verlassen. Sie beschließen, sich in einer Kiste zu verstecken, welche zur Kindertagesstätte „Sunnyside“ gebracht und an die dortigen Kinder gespendet werden soll.

Als das einzige Spielzeug, das sah was wirklich passiert ist, versucht Woody das Missverständnis aufzuklären, stößt dabei jedoch nur auf taube Ohren. Zusammen werden nun alle Spielsachen nach „Sunnyside“ gebracht, wo der Bär Lotso und seine Freunde sie mit einem herzlichen Willkommen empfangen. Woody versucht weiterhin die anderen zu überreden wieder zurück zu Andy zu gehen, doch diese sind von „Sunnyside“ begeistert und freuen sich, endlich wieder von Kinder bespielt zu werden. So macht sich der Cowboy alleine auf den Rückweg. Schnell bemerken die verbliebenen Spielzeuge jedoch, dass Lotso sie in einen Raum gesteckt hat, in welchem nur sehr junge Kindern sind und nicht gerade zimperlich dmit den Spielzeugen umgehen. Als Buzz versucht mit Lotso über die Probleme zu reden, entdeckt er was wirklich in „Sunnyside“ geschieht, wird aber gefangen genommen und umprogrammiert.Nun liegt es an den restlichen Spielzeugen einen Ausweg zu finden und das obwohl ihr Anführer Woody ist nicht mehr bei ihnen ist. Schnell muss ein Plan her bevor die Kleinkinder sie allesamt zerstören. Lotso hat überall seine Augen und Ohren, sodass die Lage zunächst aussichtslos erscheint bis plötzlich Woody wieder auftaucht.

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Über zehn Jahre ist das letzte Abenteuer von Cowboy Woody (Tom Hanks) und Space Ranger Buzz Lightyear (Tim Allen) nun schon her, doch die alten Spielzeuge sind um keinen Tag gealtert und treten in gewohnter Manier auf. Natürlich sind mittlerweile ihre Kanten um einiges runder und ihr gesamtes Äußeres ist detaillierter, doch wenn man den Charakteren auch nur eine Sekunde in die animierten Augen schaut, erkennt man die alten Freunde sofort wieder. Man fragt sich bei einer Fortsetzung natürlich immer: „Ist bei einem dritten Teil denn nun nicht langsam der Witz und die Spannung raus, wenn man erneut zusieht, wie sich das lebendige Spielzeug über die Leinwand kämpft?“ Ganz im Gegenteil! Das stellt man schnell fest, denn das Studio Pixar, welches seit seinem Bestehen für Innovation steht, schafft es sogar noch einmal einen obendrauf zu setzen und Toy Story 3 steht somit seinen Vorgängern in nichts nach und übertrifft sie sogar noch an einigen Stellen.

Wieder einmal schafft es Pixar eine tiefgreifende Geschichte zu erzählen, welche Jung und Alt gleichermaßen begeistert. Wie schon bei Oben und WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf beginnt der Film mit einer traurigen Stimmung. War es bei Oben der sympathische Greis, welcher die Liebe seines Lebens verliert oder bei WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf ein liebenswürdiger Robert, welcher alleine auf einem riesigen Planeten zum Aufräumen programmiert wurde, erlebt man nun eine Kiste voller alter Spielzeuge, mit denen niemand mehr spielt. Dadurch schließt man die Bande rund um Woody direkt ins Herz und verfolgt ihr neustes Abenteuer mit Spannung und Emotion. Wer immer noch denkt, dass die Spielzeugfilme nur etwas für Kleinkinder oder Spielzeugsammler sind, wird von Pixar eindeutig eines besseren belehrt.

Obwohl der Humor und die Action natürlich weiterhin im Vordergrund stehen, kommt es auch zu vielen düsteren Szenen. Besonders wenn man Lotsos Vergangenheit serviert bekommt, wird zumindest bei kleineren Kindern ein kalter Schauer über den Rücken laufen. Ebenso grausig ist das Baby, welches Lotso auf Schritt und Tritt folgt. Insgesamt hat sich Disney wohl wirklich zurückgehalten und Pixar größtenteils freie Hand bei diesem Projekt gelassen. Wer also einen Ausflug in seine eigene Kindheit erleben will und dabei auf viele alte Bekannte und auch neue Gesichter, wie Ken, Barbie, Mr Totoro und Mc Donalds Spielzeug treffen will, wird dieses Jahr an Toy Story 3 nur schwer vorbeikommen. Denn wenn Buzz anfängt fließend Spanisch zu sprechen und mit feurigen Tango-Moves umherwirbelt, liegen alle Altersklassen auf dem Boden des Kinos und amüsieren sich. Wer die Chance hat den Film in der originalen Sprache zu sehen, wird mit den Stimmen von Tom Hanks und Tim Allen belohnt, welche schon seit dem ersten Teil den Figuren leben einhauchen. Das Pixar nun mit 109 Millionen Dollar Einnahmen ihren erfolgreichsten Filmstart schafften mag zwar auch am Disney Digital 3D Zuschlag liegen, aber ist bei diesem Film auch mehr als gerechtfertigt.

Cast & Crew

Regie: Lee Unkrich
Drehbuch: Michael Arndt, John Lasseter, Andrew Stanton, Lee Unkrich
Musik: Randy Newman
Stimmen: Tom Hanks, Tim Allen, Joan Cusack, Ned Beatty, Don Rickles, Michael Keaton, Wallace Shawn, John Ratzenberger, Estelle Harris, John Morris, Jodi Benson, Laurie Metcalf, Blake Clark, Whoopi Goldberg

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