Was Frauen wollen (2000) | Filmkritik

Schon der Titel des Films Was Frauen wollen klingt wie ein Versprechen, wie es in Männermagazinen der 90er gut und gern beworben wurde. Und wer wollte nicht wissen, wie das holde Geschlecht so tickt.

Mel Gibson als Frauenversteher

Quasi jeder Mann in einer Beziehung musste sich schon einmal den Vorwurf gefallen lassen, nicht zu wissen, was die Gespielin denkt. Im Jahr 2000 wurde das dann die Grundlage für eine romantische Komödie. Und das in einer Zeit, wo Mel Gibson noch einen fabelhaften Ruf in Hollywood hatte, also vor dem Alkohol und den ganzen Skandalen. Der ehemalige Mad Max schlüpft in Was Frauen wollen in die Rolle von Nick Marshall, einem äußerst erfolgreichen Werbefachmann in einer großen Marketingfirma. Die Frauen lieben ihn und die Männer beneiden ihn. Doch ändert sich eines Tages alles!

© LEONINE

Nick wird nämlich nicht nur nicht befördert, sondern bekommt ausgerechnet Darcy Maguire (Helen Hunt) vor die Nase gesetzt. Sie soll die Werbefirma auf Vordermann bringen. Denn die Zahlen sinken. Und das liegt allein daran, dass die Kampagnen alle nicht auf Frauen zugeschnitten sind und die machen mittlerweile einen großen Marktanteil der Kunden aus.

Endlich… ein Mann, der sie versteht.

So findet sich der charmante Vorzeigechauvinist plötzlich mit einer Box voller Frauenartikel wieder, um passende Werbeslogans zu kreieren. Doch nach etwas zu viel Wein und einer ungünstigen Kombination aus Fön und Badewanne, trifft Nick wortwörtlich der Schlag.

Als er wieder zu sich kommt, staunt er nicht schlecht. Er kann plötzlich die Gedanken der Frauen hören. Dies ist nicht nur hilfreich um seine unliebsame Vorgesetzte loszuwerden, sondern hilft auch bei One-Night-Stands und der Erziehung seiner Tochter im Teenageralter.

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Doch was wäre eine romantische Komödie ohne die Romantik? Mit dem Wissen über die Gedankenwelt der Damen, erkennt Nick ganz neue Seiten an sich. So hat er ein Ohr für eine unscheinbare Mitarbeiterin mit Selbstmordgedanken und erkennt schließlich, dass Frauen ihn nicht immer für einen guten Kerl halten. Kurzum ist der Wandel von Nick nur eine Frage der Zeit und aus dem aufgeblasenen Egomanen wird zunehmend ein echter Gentleman.

Mel Gibson auf dem Höhepunkt seiner Karriere

Ganz klar verstrickt sich der Film Was Frauen wollen in unzählige Oberflächlichkeiten á la „Typisch Mann und typisch Frau“, kann jedoch durch seine Leichtigkeit und Mel Gibsons Charme stets punkten.

Warum jedoch das Gedankenlesen aus einem manipulativen Macho plötzlich einen empathischen und liebenswerten Kerl macht, ist ein wenig weit hergeholt.

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Der Film lebt voll und ganz von Mel Gibson und seinem Gegenpart Helen Hunt, die bereits in Besser geht’s nicht (1997) aus einem viel chauvinistischeren Jack Nicholson ein frommes Lamm machen konnte. Dabei entpuppt sich die unterkühlte Darcy schnell als verletzliche Träumerin, die viel zu viel arbeitet und voller Zweifel ist. Und wo Nick anfangs noch alles tut, um die weibliche Konkurrenz loszuwerden, entwickeln sich schnell andere Gefühle.

Für Männer & Frauen geeignet

Würde ein solcher Film heutzutage bei einigen wegen seiner toxischen Maskulinität eher ein Naserümpfen hervorrufen, so war das vor 22 Jahren noch kein Problem. Was Frauen wollen ist ein netter, romantischer und sehr lustiger Film, der sich nicht ernst nimmt und besonders aufgrund der beiden Hauptdarsteller bestens funktioniert.

Bewertung

Trailer

Informationen
Was Frauen wollen | 15. Februar 2001 (Deutschland) 6.4
Regisseur: Nancy MeyersDrehbuchautor: Josh Goldsmith, Cathy Yuspa, Diane DrakeDarsteller: Mel Gibson, Helen Hunt, Marisa TomeiHandlung:

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Bildrechte: LEONINE

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