Thriller – Blutbad an der Compton High (2018) | Filmkritik

Wie viel Wut steckt in einem Jugendlichen, der für vier Jahre unschuldig ins Gefängnis musste? Wird er sich nach der abgesessenen Zeit an seinen Peinigern rächen oder wieder in der Opferrolle einfinden?

Blutbad an der Compton High

Die Produzenten von Werken wie Sinister (2012) und Unknown User (2014) haben sich in dem Horrorfilm Thriller – Blutbad an der Compton High dieser Frage angenommen und ein überschaubares Ergebnis abgeliefert.

© Busch Media Group

Das Umfeld der Kinder, die in der Nähe der Compton Highschool aufwachsen, ist bereits alles andere als eine Vorstadtidylle. Am helllichten Tag wird man auf der Straße ausgeraubt und das Drogengeschäft boomt an jeder Ecke.

Zwischen Mobbing & Jugendknast

Der Außenseiter Chauncey Page muss neben den harten Regeln der Straße zudem mit dem Mobbing seiner Mitschüler zurechtkommen. Als er wieder einmal Opfer eines perfides Streiches wird, eskaliert die Situation jedoch. Voller Angst schubst er ein Mädchen über das Geländer einer Treppe und tötet diese. Chauncey wandert daraufhin in den Jugendknast, da alle anderen Kinder ihm die alleinige Schuld zuweisen.

Die Jahre vergehen und während Chauncey seiner Kindheit beraubt wird, verdrängen die anderen Kinder den Vorfall und genießen ihr Teenager-Dasein. Einzig Lisa wird auch vier Jahre nach dem schrecklichen Unfall von Schuldgefühlen geplagt.

Und dann kommt der Tag der Freilassung: Chauncey kehrt in seine Heimat zurück und es dauert auch nicht lange bis er von seinen einstigen Mobbern gesichtet wird. Zeitgleich beginnen mysteriöse Morde im Umkreis der Compton High. Lisa und ihren Freunden ist schnell klar, dass das neue Schuljahr zu einem blutigen Alptraum wird.

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Während der Filmtitel Thriller doch recht nichtssagend daherkommt, trifft es der Untertitel Blutbad an der Compton High doch schon deutlich besser. Allzu viel Blut und Horror wird dem Zuschauer in der Anfangsphase allerdings nicht geboten.

Oldschool-Slasher trifft auf Teen-Scream-Horror

Nachdem der schreckliche Streich die Grundhandlung erklärt hat, beginnt eine Vorstellung zahlreicher Figuren, die den Film nicht wirklich unterstützen. Dass Chauncey von einer Vielzahl an Kindern gemobbt wurde, sieht man bereits in der Eröffnungsszene. Was diese Kinder vier Jahre später an der Compton High alles treiben, ist dem Zuschauer bei dieser Art von Film nicht nur egal, sondern es verzögert den Filmfluss immens.

Erst nachdem Lisa, die sympathische Streberin, DJ Derrick Jackson, Sport-Ass Ty Reynolds und noch einige weitere Charaktere kennengelernt und wieder vergessen hat, beginnt das titelgebende Blutbad auf B-Movie-Niveau.

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Auch wenn hier zum Ende hin die Spannung ein klein wenig nach oben schnellt, ist der Weg doch sehr lang und ermüdend. Erzählerisch springt das Drehbuch von Party zu Schule, von Tag zu Abend und nach Lust und Laune umher.

Regisseur und Mitautor Dallas Jackson verliert hier die Fäden aus der Hand. Oder besser gesagt, hat er sie nie wirklich im Griff gehabt.

Die schauspielerische Leistung von Darstellern wie Jessica Allain (Texas Chainsaw Massacre 2021), Mitchell Edwards (The First Purge) und Pepi Sonuga (Ash vs. Evil) sowie die deutsche Synchronisation passt sich diesem Niveau an. Einzig RZA als Schuldirektor Hurd hat ab und an einen gelungenen Auftritt.

Thriller – Blutbad an der Compton High funktioniert keineswegs als moralisches Werk über Mobbing und glänzt kaum als Horrorfilm. Als Fazit muss man eingestehen: Nicht über all wo Blumhouse (Get Out) draufsteht, ist auch Blumhouse drin.

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