Eine Königin der Dämonen, große wackelnde Brüste und actionreiche Kämpfe. Wer bei diesen Begriffen instinktiv an High School D×D oder Demon King Daimao denkt liegt nicht weit daneben.
Mit Shinmai Maō no Testament – The Testament of Sister New Devil läuft seit 2015 eine Anime-Serie, die die selbe Richtung einschlägt. Produziert wurde der erotische Dämonenspaß von dem Studio Production IMS, die auch hinter Produktionen wie Inari, Konkon, Koi Iroha , Castle Town Dandelion oder Active Raid stecken. Als Vorlage hinter der Anime-Serie steckt die Fantasy-Light-Novel-Reihe von Tetsuto Uesu, die seit 2012 von den Abenteuern von Basara Tōjō und der Dämonenkönigin Mio Naruse erzählt.
Dabei scheint der 15-jährige Schüler Basara Tōjō ein ganze normales Leben zu führen. Doch eines Tages überrascht ihn sein Vater Jin Tōjō aus heiterem Himmel mit der Nachricht, dass er zwei neue Schwester bekommen soll: Die röthaarige, üppig bestückte Mio und die süße Maria. Was jedoch mit zwei nervigen Stiefschwestern beginnt, soll sich für Basara zu einem großen Abenteuer entwickeln.
Denn Mio ist keinesfalls ein gewöhnlicher Mensch: Sie ist die künftige Dämonenkönigin, aufgewachsen in der Menschenwelt und seit dem Tod ihres Vaters in größter Gefahr. Einzig Maria, ein Sukkubus mit einer Vorliebe für nackte Tatsachen, steht an ihrer Seite. Doch auch Basara ist alles andere als ein gewöhnlicher Schüler. Er und sein Vater gehören zum Heldenclan, der seit langer Zeit im Kampf mit den Dämonen steht. Wird er den Wurzeln seines Clans oder doch eher der Aufgabe eines großen Bruders gerecht?
The Testament of Sister New Devil scheint der Stoff zu sein, von dem jeder Held gerne träumt. Der Schüler Basara wird nicht nur von einer großbrüstigen Stiefschwester angehimmelt, jede Folge scheinen sich mehr und mehr Frauen in ihn zu verlieben. Dass dabei die Geschichte und der Kampf gegen die Feinde oftmals in den Hintergrund rückt, muss verkraftbar sein. Alleine schon die zweite Episode repräsentiert deutlich in welche Richtung sich Shinmai Maō no Testament entwickelt.
Es wird ein Meister-Diener-Pakt zwischen Basara und Mio geschaffen, welcher diversere Folgen mit sich bringt. Sollte der Diener seinem Meister nicht unterwürfig sein, gerät er in einen sexuellen Rausch und muss befriedigt werden. Wem das noch nicht ausreicht, der darf sich auf eine erotisch-skurrile Kuchenschlacht im Badezimmer zwischen den drei Protagonisten freuen. Wirklich erschreckend hierbei sind jedoch die Dialoge der agierenden Figuren, in denen immer wieder die Familie betont wird. Sexuelle Handlungen werden dabei von Lustschreien wie „Bruderherz“ betont. Das sehr jugendliche Aussehen von Maria ist ebenfalls ein Punkt, der einem doch fragwürdig auffällt aber typisch für den japanischen Kulturraum ist.
Was in The Testament of Sister New Devil jedoch immer wieder etwas kurz kommt sind die Kämpfe, welche gegen die angreifenden Dämonen bestritten werden. Diese sind zwar animationstechnisch ganz schick, aber rücken neben all der Lust und den zahlreichen anderen Nebengeschichten stark in den Hintergrund. Generell sind die Zeichenkünste und Animationen kein Punkt, den man hier besonders hervorheben müsste. Solide Anime-Kunst, ohne spektakuläre Hintergründe, detaillierte Gesichtszüge oder andere Effekte.Abseits der Vorstellung der Figuren und der sexuellen Nebensachen haben die ersten sechs Episoden der Serie wenig Tiefgang. Erst zum Ende des ersten Volumes bahnt sich ein großer Kampf an, welcher dann aber doch definitiv Lust auf mehr macht. Man kann also davon ausgehen, dass Shinmai Maō no Testament – The Testament of Sister New Devil in den kommenden Episoden einen stärkeren Fokus auf die Kämpfe legen wird.
Was man an dieser Stelle auf jeden Fall jedoch noch einmal etwas negativ hervorheben muss, ist die Synchronisation in Deutschland. Während alle weiblichen Charaktere eine gewohnt niedliche und passende Stimme haben, wirkt Protagonist Barasa, vertont von Oliver Scheffel, sehr emotionslos – nahezu gelangweilt. Gegen seine restlichen Mitstreiter fällt dies leider immer wieder negativ auf und verdirbt einem doch sehr stark die Lust auf das Anime.
Insgesamt hat Shinmai Maō no Testament – The Testament of Sister New Devil einen recht schwachen Start erwischt, könnte jedoch mit einem etwas ausgeglicheneren Fokus sein Potenzial nutzen und gegen die großen Vorbilder konkurrieren.
Episodenübersicht zu Shinmai Maō no Testament – The Testament of Sister New Devil
Regie: Hisashi Saitō
Studio: Production IMS
Episoden: 22+2
Sprecher OV: Yūichi Nakamura, Ayaka Asai, Kaori Fukuhara, Iori Nomizu, Seiko Yoshida
Bildrechte: peppermint anime