Shimoneta (2015) – Volume 1 | Kritik

Shimoneta: A Boring World Where the Concept of Dirty Jokes Doesn’t Exist

Große Brüste, tiefe Einblicke und wehende Röcke, die so manchen Schlüpfer preisgeben. All diese Elemente sind dem typischen Anime-Schauer sicherlich nicht fremd und gehören zu den animierten Serien wie Nudeln in Ramen.

Sex steht unter Strafe!

Umso absurder ist die Idee einer Serie, welche in einer Welt spielt, in der all diese Dinge verboten sind. Es ist sogar noch schlimmer: Seit geraumer Zeit gilt ein Gesetz, welches „sittenwidrige Handlungen“, den Gebrauch „unsittlicher Sprache“ sowie den Verkauf und Besitz „moralisch verwerflicher Produkte oder Medien“ unter Strafe stellt.

© KAZÉ Anime (AV Visionen)

In dieser Welt wächst der jugendliche Oberschüler Tanukichi auf, Sohn eines legendären Rebellen gegen die Zensur. Doch trotz vieler Widrigkeiten hat er es an die Eliteschule mit dem höchsten Anstand im Land geschafft. Angetrieben wurde er jedoch keineswegs von guten Noten und einer beruflichen Karriere, sondern von dem Traum mit seiner großen Liebe Anna Nishikinomiya vereint zu sein.

Der Kampf gegen die Prüderie

Bereits am ersten Tag geht jedoch alles schief und Tanukichi stößt auf die aufgedrehte Ayame Kajō. Diese treibt als maskierte Terroristin mit Schlüpfer vor dem Gesicht ihr Unwesen und versucht der Welt zu zeigen, dass man sich für den menschlichen Körper und Sex nicht schämen muss.

Und ausgerechnet Tanukichi soll Teil ihrer Untergrund-Organisation SOX werden. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen die prüden Moralvorstellungen der Gesellschaft auf!

DER SCHWANZ GEHÖRT IN DIE MUSCHI!. Mit solchen Ausrufen will Ayame die Gesellschaft in der Anime-Reihe Shimoneta wachrüttelt und obendrauf werden noch ein paar anstößige Bilder geworfen. Denn nicht ohne Grund trägt die Serie den Untertitel A Boring World Where the Concept of Dirty Jokes Doesn’t Exist, also Eine langweilige Welt, in der das Konzept anzüglicher Witze nicht existiert.

© KAZÉ Anime (AV Visionen)

Doch dies ist keinesfalls an der Tagesordnung in Shimoneta, denn Ayame kann mit ihrem Handy für kurze Zeit die Überwachung des Staates blockieren und ihrem dreckigen Mundwerk freien Lauf lassen. In diesen Minuten wird dann kein perverser Spruch ausgelassen und jeder Satz hat einen zweideutigen Unterton. Der Rest der Gesellschaft hat jedoch so gut wie alles über die schönste Nebensache der Welt vergessen und giert nach Aufklärung.

Wer liebt hier eigentlich wen?

In guter Hentai-Kamen-Manier provoziert die Serie dabei immer wieder, wobei die nackte Haut trotz großbusiger Figuren kaum präsentiert wird. Gerade bei diesem Konzept hätte man durchaus mit fallenden Kleidungsstücken gerechnet, aber in den ersten drei Episoden der Serie wurde darauf vollends verzichtet und man möchte es fast züchtig nennen. Viel mehr punktet Shimoneta mit Anspielungen und setzt auf die Fantasie des Zuschauers. Wer jedoch schon im Biologieunterricht das ein oder andere Mal aufgepasst hat und bei Wörtern wie Penis, Schwanz, Klitoris und dergleichen nicht verschämt zu Boden schaut oder einen knallroten Kopf bekommt, wird mit der Handlung seinen Spaß haben können.

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Diese folgt neben ihrem untypischen Setting nämlich einem weitestgehend recht schlichten Schema: Junge liebt Mädchen – weiteres Mädchen kommt dazwischen. Wie geht diese Liebesbeziehung am Ende aus? Eine Antwort auf diese Frage wird es sicherlich in der 12 und letzten Episode geben.

Die ersten drei Folgen jedenfalls, welche auf dem Volume 1 Box enthalten sind, beschäftigen sich vorwiegend mit der Charaktereinführung und der Vorstellung der „heilen Welt“. Am Ende gibt es dann natürlich einen Cliffhanger, der uns die Wartezeit auf die nächsten Episoden erschwert.

Produziert wurde das Anime von dem Studio J.C.Staff und unter der Regie von Yōhei Suzuki. Letzterer hat durch sein Mitwirken an Hentai ôji to warawanai neko. schon Erfahrung auf diesem soft-erotischen Gebiet, obwohl das Studio vor allem durch seine Werke Jin-Roh (1999) und Slayers-Filme bekannt sein dürfte.

Der Zeichenstil von Shimoneta besticht nicht wirklich durch seine überwältigenden Hintergründe oder Charaktergestaltung, aber dies ist bei der frischen Erzählhandlung auch nebensächlich.

Etwas flach ist leider auch der Protagonist der Reihe, Tanukichi Okuma, der immer wieder platt geredet wird und keine wirkliche eigene Meinung verfolgt. Seine Partnerin Ayame Kajō spielt sich in jeder Szene in den Mittelpunkt und stellt das eigentliche Herzstück in der prüden Welt dar.

Nach den nächsten neun Episoden wissen wir hoffentlich, ob es SOX geschafft hat der Welt ihre Versautheit zurückzubringen! Zusammen in einer offenen Runde kann man Shimoneta auf jeden Fall als leichte Koste mit Unterhaltungswert bezeichnen.

In Deutschland übernimmt Kazé die Veröffentlichung des Anime. Insgesamt werden vier Volumes erscheinen, die alle 12 Episoden der Reihe beinhalten werden.

Episodenübersicht zu Shimoneta

Regie: Yōhei Suzuki
Studio: J.C.Staff
Deutsche Stimmen: Jan Makino, Alice Bauer, Anna Gamburg
Länge pro Episode: 24 Minuten

Handlung:

Fotos


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Bildrechte: KAZÉ Anime (AV Visionen)

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