Rosemaries Baby (1968) | Filmkritik

Rosemaries Baby

Unter der Regie von Roman Polanski entstand mit Rosemaries Baby ein Film, der das Horrorgenre maßgeblich prägte. Ein düsterer Klassiker, der auf faszinierende Weise den psychologischen Horror mit einer beängstigenden Atmosphäre verbindet.

Hochzeit und Horror: Ein schleichender Alptraum

Der Film lässt den Zuschauer in eine Welt eintauchen, in der jedes vertraute Element zu einem potenziellen Albtraum wird – und das Grauen nicht in übernatürlichen Wesen, sondern in den vertrauten Menschen um uns herum liegt.

Paramount Pictures

Die frisch verheiratete Rosemary (Mia Farrow) könnte zunächst nicht glücklicher wirken. Zusammen mit ihrem Ehemann Guy Woodhouse (John Cassavetes) freut sie sich auf ihr erstes Kind.

Doch das scheinbar perfekte Eheglück entpuppt sich schnell als trügerische Fassade. Guy, ein erfolgloser Schauspieler, schließt einen finsteren Pakt, um seine Karriere voranzutreiben – und lässt seine Frau in den Händen dunkler Mächte zurück. Während Rosemary schwanger wird, beginnen seltsame Ereignisse und immer groteskere Begegnungen mit den mysteriösen Nachbarn.

Schritt für Schritt wird sie in einen psychischen Strudel gezogen, der sie an den Rand des Wahnsinns treibt.

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Der wahre Horror von Rosemaries Baby ist nicht der vermeintlich übernatürliche Schrecken, sondern die konstante Bedrohung durch die Menschen um sie herum.

Eine schleichende Bedrohung, die alles durchdringt

Polanski versteht es meisterhaft, die wachsende Paranoia Rosemarys spürbar zu machen. Ihre Umstehenden – ihr Ehemann Guy, die Nachbarn, aber auch Ärzte und Freunde – agieren immer mysteriöser und bedrohlicher, bis die Grenze zwischen Freund und Feind völlig verwischt.

Die Jagd nach der Wahrheit, was in ihrem Körper vor sich geht, wird zu einer Existenzfrage, bei der jede Entscheidung sie tiefer in den Abgrund zieht.

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Mia Farrow liefert eine herausragende Leistung als Rosemary. Ihr Wandel von einer unschuldigen, hoffnungsvollen Frau hin zu einer von Angst und Verzweiflung geprägten Figur ist meisterhaft dargestellt.

Mia Farrow in einer unvergesslichen Rolle

Farrow schafft es, ihre Paranoia und die allmähliche Zerstörung ihres Selbst perfekt zu verkörpern. John Cassavetes als Guy ist derweil der Inbegriff des skrupellosen Ehemannes, der bereit ist, seine Frau für den eigenen Erfolg zu opfern – und dabei in den Abgrund blickt.

Der Horrorfilm Rosemaries Baby lebt nicht von expliziten Schockeffekten oder blutigen Szenen. Stattdessen entfaltet sich das Grauen langsam und subtil. Polanski setzt auf die schleichende Bedrohung, die nie richtig greifbar ist, aber stets im Hintergrund lauert.

Der Film ist von Anfang an von einer Atmosphäre der Verunsicherung durchzogen, die sich immer weiter verdichtet. Die anfangs harmlos erscheinenden Szenen gewinnen zunehmend an bedrohlicher Intensität, was den psychologischen Horror nur noch verstärkt.

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Rosemaries Baby ist ein Film, der sich nicht nur durch seine Gruseligkeit auszeichnet, sondern auch durch seine tiefgehende psychologische Erzählweise.

Ein meisterhaft inszenierter Klassiker

Polanski kreiert einen Albtraum, der die Zuschauer in eine schier ausweglose Situation katapultiert, in der der wahre Feind oft der ist, dem man am meisten vertraut. Auch wenn sich der Film in seiner Erzählweise manchmal etwas langatmig anfühlt, wird das durch die dichte Atmosphäre und die eindrucksvollen Darbietungen der Schauspieler mehr als wettgemacht.

Ein unvergesslicher Klassiker des Horrors, der heute noch genauso fesselt wie zu seiner Premiere 1968. Wer auf psychologischen Horror und subtile, aber tiefgründige Bedrohungen steht, wird hier absolut auf seine Kosten kommen.

Hinweis: Im Oktober 2024 ist der Klassiker erstmals als limitierte 4K UHD Collector’s Edition erschienen.

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Bildrechte: Paramount Pictures

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