Es ist schwer, in der heutigen Zeit noch ein neues Subgenre in der Filmbranche zu etablieren. 1999 vollbrachte es ein Film namens Blair Witch Project mit einfachen Mitteln eine völlig andere Art von Kino zu kreieren. Das Found-Footage-Genre war für den Mainstream geboren. Übersetzt bedeutet das soviel, wie gefundenes Filmmaterial.
Eine neue Art des Horrorfilms
Hierbei handelt es sich um die Illusion, tatsächlich ein Video zu schauen, welches das einzige ist, was von Menschen zurückgelassen wurde, bevor sie zum Beispiel verschwanden oder zu Tode kamen.
Nach dem Erfolg dieses Streifens versuchten auch andere Filmschaffende, diesen Hype neu zu entfachen. Die meisten scheiterten dabei jedoch kläglich. Jahre später gelang es dem Film Paranormal Activity, diesem Prinzip treu zu bleiben und es noch etwas auszureifen.
Katie und Micah sind ein gewöhnliches Paar in einem schönen, großen Haus. Da sich die junge Katie jedoch seit Jahren von unheimlichen Phänomenen verfolgt fühlt, planen die beiden, dem Spuk endlich nachzugehen.
Wer oder was spuckt im Haus?
So beschließt Micah, mit teurem Kameraequipment, der Sache auf den Grund zu gehen. Und so plant der junge Mann hauptsächlich das Schlafzimmer zu filmen um zu schauen, was bei Nacht so alles vor sich geht, wenn die Hausherren im tiefen Schlummer ruhen.
Von anfänglichen Geräuschen geweckt, steigern sich die unerklärlichen Phänomene von einer Nacht zur anderen, bis es ein Rätsel wird, warum das Paar überhaupt noch ein Auge zu bekommt. Fußspuren, Schatten, Geräusche und ein brennendes Ouija-Brett sind da erst der Anfang des Martyriums.
Die Formel geht auf: gebannt schaut man derart paralysiert auf das schlafende Paar und glaubt schon bald, irgendetwas im Schatten lauern zu sehen. So wird der Zuschauer mehr und mehr in den Schrecken hineingezogen. Und das alles ohne teure Tricktechnik oder Kulissen.
Ein Poltergeist im Haus
Klar, dass es kein gutes Ende nimmt, wenn Mica, trotz der Warnungen seiner Lebensgefährtin, den Poltergeist provoziert und ihn regelrecht herausfordert. Und obwohl man nichts anderes zu sehen bekommt, als zwei Personen, die nebeneinander im Bett liegen, ist die Spannung fast unerträglich.
Der Erfolg gibt der filmischen Fundsache Recht, da nach dem ersten Teil zahlreiche Fortsetzungen, Prequels und Spin-offs folgten. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Erstaunlich also, welche große Wirkung einmal mehr mit so wenig Aufwand erzielt werden konnte.
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