Monsieur Killerstyle (2019) | Filmkritik

Monsieur Killerstyle Filmkritik

Nachdem der französische Regisseur Quentin Dupieux, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Mr. Oizo, im Jahr 2010 in seinem Werk Rubber einen mordlustigen Autoreifen auf Jagd geschickt hat, ruft in Monsieur Killerstyle nun eine Lederjacke zum Töten auf.

Eine mordende Lederjacke!

Doch was sind die Absichten der Lederjacke, die ein Eigenleben entwickelt hat und kann ihr Träger das Kleidungsstück stoppen?

© Koch Films

Georges ist aufgebrochen, um aus seinem alten Leben auszubrechen. Und ganz nach dem Sprichwort „Kleider machen Leute“ will er sein neues Leben mit einer neuen Jacke beginnen. Kurzerhand wird also das alte Kleidungsstück im Klo der Tankstelle versenkt und die neue Jacke kann gekauft werden.

Mehrere tausend Euro später hat Georges endlich das Stück seiner Begierde: 100% Hirschleder, Fransen, mörderstylisch. Und Georges sieht schon verdammt scharf in dem Teil aus. Auf jeden Fall ist er dieser Überzeugung und teilt dies auch allen Leuten in dem kleinen Dorf, in dem er gestrandet ist, mit.

Redet ihr von meiner Jacke?

Die neue Jacke ist sogar so verdammt schick, dass es eigentlich auf der Welt keine andere wie sie geben dürfte. Und nicht nur Georges ist davon überzeugt, auch die Lederjacke stimmt ihm zu. Immer wieder spricht diese zu Georges und schmiedet zusammen mit ihm einen Plan, wie man die Idee in die Tat umsetzten kann.

Mit Hilfe der Hobby-Cutterin Denise dreht Georges einen Film über den Siegeszug einer Robe, die ein spektakuläres Eigenleben entwickelt. Und dieser Film entwickelt sich zu einem Splatter-Werk, in dem nicht nur alle anderen Jacken vernichten werden müssen.

© Koch Films

Quentin Dupieux hat zweifelsfrei ein Händchen für groteske Werke. Mit Monsieur Killerstyle hat er nun eine schwarze Komödie kreiert, die das Thema der Objektophilie auf eine ganz besondere Art und Weise beleuchtet. Denn Hauptfigur Georges liebt seine neue Lederjacke nicht nur, er verfällt ihr vollkommen.

Was zunächst nach einer abgedrehten Idee ohne allzu viel Hintergrund klingen mag, wird durch die Tatsache, dass der französische Darsteller und Oscar-Preisträger Jean Dujardin (The Artist) den Protagonisten verkörpert, durchaus interessant.

© Koch Films

Nachdem Dujardin also in den letzten Jahren in Blockbustern wie The Wolf of Wall Street (2013) und Mein ziemlich kleiner Freund (2016) zu sehen war, hat er nun ein Faible für schicke Lederjacken.

Charakterstudie oder Unfug?

Und Monsieur Killerstyle ist auf den Franzosen zugeschnitten wie ein teurer Anzug. Aber um Anzüge geht es hier ja nicht, es geht um Jacken.

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Dujardin spielt einen undurchschaubaren Charakter, der sich eigentlich eher ruhig im Hintergrund aufhält, aber sobald er seine Lederjacke am Körper trägt zum Held in einem eigenen Spielfilm wird. Und dank der schauspielerischen Leistung von Dujardin wird Monsieur Killerstyle somit in Ansätzen zu einer sensiblen Charakterstudie.

Wer sich aber nicht auf diese Tiefe bei dem Werk einlassen möchte, wird auch mit dem Rest des Films nicht glücklich. Alles weitere was Monsieur Killerstyle in seinen kurzen 77 Minuten Laufzeit zu bieten hat, ist eine abgelegene Stadt, in der Georges entweder mit dem Flügel eines Deckenventilators Menschen abschlachtet oder sich im Spiegel betrachtet. Denn er sieht schon verdammt geil aus in der Lederjacke. 100% Hirschleder.

Man kann nur hoffen, dass niemals der mordende Autoreifen aus Rubber und die Lederjacke aufeinandertreffen werden und sich gegen die Menschheit verschwören.

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Bildrechte: Koch Films

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