Kings of Hollywood (2020) | Filmkritik

Kings of Hollywood

Dass Hollywood kein einfaches Pflaster ist, versteht sich von selbst. Man braucht ein gutes Drehbuch, tolle Schauspieler und vor allem viel Geld.

Wer sind die Kings of Hollywood?

Filmproduzent Max Barber (Robert De Niro) ist pleite. Sein letzter Film über Killernonnen hat nicht nur für einen wütenden Mob vor dem Kino gesorgt, er hat auch nicht ein einziges Ticket verkauft.

Zu dumm nur, dass das Geld für die misslungene Filmproduktion ausgerechnet von Gangsterboss Reggie Fontaine (Morgan Freeman) kommt. Und einem Verbrecher schuldet man besser keine 350.000 $.

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Da kommt Max die rettende Idee: Wie wäre es, einen Film zu drehen und den Hauptdarsteller zu töten, damit man hinterher die Versicherungssumme abkassieren kann?

Mit diesem perfiden Plan trifft der glücklose Produzent auf den alternden Westernhelden Duke Montana (Tommy Lee Jones). Da dieser sich am liebsten selbst umbringen würde, ist er der perfekte Kandidat für den größten Schwindel der Filmgeschichte.

Ein mörderischer Filmdreh

Doch so einfach bringt man den rüstigen Cowboy nicht um die Ecke. Das raubeinige Schlitzohr entkommt einfach jedem herbeigeführten Unfall beim Dreh, den sein Produzent vorbereitet hat. Da können wackelige Brücken, Gasexplosionen und brennende Kutschen nicht mit dem Glück eines echten Überlebenskünstlers mithalten.

Für Max tickt die Uhr, denn nochmal wird Reggie Fontaine nicht auf sein Geld warten. Muss er jetzt also doch einen Film drehen?

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Robert De Niro (Taxidriver), Tommy Lee Jones (Men in Black) und Morgan Freeman (Die Verurteilten) sind vielleicht die größten Altstars, die Hollywood noch zu bieten hat. Und sie wissen, wie man ein ausgekochtes Schlitzohr spielt.

Hollywood-Größen unter sich

Dass es den drei Herren sichtlich guttut, in dieser herrlich schrägen Räuberpistole aufzutreten, sieht man hier in jeder Sekunde. Wenn sich De Niro um Kopf und Kragen redet und jede Katastrophe noch schlimmer macht, ist er hier in seinem Element. Auch Kollege Tommy Lee Jones zieht alle Register, wenn er mit traurigem Blick um seinen Tod bettelt, nur um im nächsten Moment ein echter Held zu sein.

Da kommt schon das Gefühl des alten Hollywoods auf, wo Männer noch Männer waren. Fast wirkt es wie ein Liebesbrief an alte Legenden wie John Wayne und Clint Eastwood, wenn man in das zerfurchte Gesicht eines ergrauten Duke Montana blickt.

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Regisseur George Gallo beweist hier ein gutes Händchen und lässt in diesem Remake des 1982 produzierten The Comeback Trail nicht nur absolute Größen vor die Kamera, er schafft es auch, ein kleines aber feines Gaunerstück zu inszenieren.

Auf Zeitreise in die 70er Jahre

Für Robert De Niro dürfte das seit langem einer seiner besseren Filme sein.

Zwar ist Kings of Hollywood nicht der große Hit und verzichtet leider auf den Zynismus einer echten Kritik an der amerikanischen Filmindustrie, wie in Argo oder Once Upon a Time in Hollywood, kann aber mit einer Menge Charme punkten und sorgt für recht kurzweilige Filmminuten.

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