I Still Believe (2020) | Filmkritik

I Still Believe

Wie stark ist der menschliche Glaube? Kann er Krankheiten heilen und der wahren Liebe Glück bescheren? Und was passiert, wenn man sich von Gott im Stich gelassen fühlt?

Ein berührender Film, basierend auf einer wahren Geschichte

Die Filmbiografie I Still Believe erzählt die bewegende Geschichte des christlichen Popmusikers Jeremy Camp und seiner Ehefrau Melissa.

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Der begabte Musiker Jeremy Camp (K. J. Apa) verlässt endlich das Haus seiner Eltern, um an einer Bibelschule in Südkalifornien zu studieren. Der offene Junge findet dort nicht nur Anschluss, sondern verliebt sich auch Hals über Kopf in die bezaubernde Melissa (Britt Robertson), die seine Liebe zur Musik teilt.

Musik, Glaube & Gott

Doch das Glück des frischen Paars scheint nur von kurzer Dauer. Melissa erhält im Krankenhaus eine schreckliche Diagnose: Krebs.

Durch Jeremys hoffnungsvolle Musik schöpft das junge Paar immer wieder neue Kraft, sich gegen das Schicksal zu stellen. Und tatsächlich scheinen Musik und Gebete Melissa so viel Kraft zu spenden, dass die Chemotherapie überstanden und der Krebs besiegt scheint. Doch das Schicksal scheint abermals andere Pläne für zu haben.

Ist ihre Liebe stark genug, den Weg bis zum Ende gemeinsam zu gehen?

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Die zugrundeliegende Geschichte von Jeremy und Melissa Camp fällt zweifelsfrei in die Kategorie Taschentuch-Alarm. Doch die filmische Adaption tut sich schwer, einige der wesentlichen Elemente der biographischen Erzählung auf die Leinwand zu transportieren.

Ein romantischer Musikfilm ohne Ohrwürmer

Was die Liebesgeschichte zwischen Jeremy und Melissa anbelangt, ist dies Liebe auf den ersten Blick. Ein Konzert, ein Blick und schon ist das Glück nahezu perfekt. Hier hält sich I Still Believe nicht allzu lange mit der Einführung auf, sondern drischt schnellstmöglich voran.

Aufgrund der stimmigen Chemie zwischen K. J. Apa (Songbird) und Britt Robertson (Mütter und Töchter) funktioniert dies auch überraschend leicht. Die Dialoge, die die beiden Turteltauben allerdings führen, sind stellenweise an Kitsch nicht zu übertreffen. Man kann sich als Zuschauer kaum verstellen, dass dieses Pärchen am Anfang ihrer Zwanziger nur in Botschaften, Metaphern und göttlichen Anspielungen miteinander kommuniziert haben soll.

Und auch die Gebete und der Glaube, die den Krebs kurzzeitig verschwinden lassen, sorgen dafür, dass man sich als Zuschauer fragt, ob nicht eher ein Fehler der Ärzte vorliegt. An dieser Stelle muss man definitiv offen für die religiöse Botschaft des Films sein.

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Wirklich emotional wird es aber, sobald der Krebs das Leben von Melissa und Jeremy bestimmt. Hier funktionieren Handlung und Schauspiel Hand in Hand. Und nicht nur auf der Leinwand, auch bei dem ein oder anderen Zuschauer wird nicht nur eine kleine Träne fließen.

Die Tatsache, dass aber die Musik eines der bestimmenden Elemente des Films ist, rückt in den Hintergrund. Dadurch, dass alle Songs zwar nett anzuhören, aber nicht wirklich eindringlich sind, werden diese eher als untermalendes Element wahrgenommen. Und dabei spielt Jeremy immer wieder während des Films auf seiner Gitarre, schreibt Songs über sein leben und seine Gefühle.

Eine richtige Bindung zu den Texten erlangt der Zuschauer aber nicht. Selbst das titelgebende Lied I Still Believe holt einen zum großen Finale nicht wirklich ab.

Wer aber im Jahr 2020 noch etwas Hoffnung und Glauben tanken möchte und schon mit Himmelskind (2016) und Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott (2017) seine Freude hatte, wird auch bei I Still Believe nicht enttäuscht.

Bewertung

Trailer

Informationen
I Still Believe | 13. August 2020 (Deutschland) 6.4
Regisseur: Andrew Erwin, Jon ErwinDrehbuchautor: Jeremy Camp, Jon Erwin, Jon GunnDarsteller: K.J. Apa, Britt Robertson, Nathan ParsonsHandlung:

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Bildrechte: STUDIOCANAL

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