Eternals (2021) | Filmkritik

Marvel schickt mit Eternals neue Superhelden in den Kampf um unseren Planeten und dann gleich 10 an der Zahl.

Wer wird zukünftig die Erde beschützen?

Kann sich die buntgemischte Truppe gegen alte Helden wie Captain America, Iron Man und Thor behaupten, oder verschwinden die menschenähnlichen Geschöpfe nach ihrem ersten Auftritt wieder im Schatten der Jahrtausende?

© Marvel Studios / Disney

Schon immer waren sie unter uns: die Eternals. Seit Anbeginn der Menschheit achten sie auf uns und beschützen uns vor Gefahren.

Doch sie dürfen nur aktiv werden, wenn die monströsen Deviants Angriff auf die Menschen machen. Bei allen anderen Bedrohungen und Unglücken sind sie dazu verpflichtet, still im Hintergrund zu verharren. Erst nach der Beendigung ihres Auftrags dürfen sie auf ihren Heimatplaneten zurückkehren.

Die Rückkehr der Deviants

Mehrere hundert Jahre sind vergangen seitdem der letzte Deviant einen Menschen verschlungen hat. Nun erscheinen sie wieder auf der Bildfläche und scheinen mächtiger als je zuvor. Die menschenliebende Sersi, welche mit ihrer Kraft Stoffe verwandeln kann, macht sich auf die Reise, um ihre einstigen Gefährten zu versammeln. Denn nur mit vereinten Kräften können die Feinde bezwungen werden.

Nach und nach kommen der allmächtige Ikaris, der kosmische Kingo, die ewig junge alte Seele Sprite und der intelligente Erfinder Phastos zusammen. Und auch die superschnelle Makkari, der unnahbare Einzelgänger Druig sowie der allmächtige Gilgamesch und die wilde Kriegerin Thena kehren zurück. Aber wie haben die Jahre die einzelnen Eternals verändert? Werden ihre Kräfte reichen, um das Böse abermals zurückzudrängen?

© Marvel Studios / Disney

10 Schauspieler, 10 neue Superhelden und nur ein Film. Marvel-untypisch versucht Eternals das, was in DCs Justice League gescheitert ist. Ohne allzu aufwendige Einführung wird eine Vielzahl an neuen Gesichtern dem Kinogänger auf der Leinwand präsentiert. Dass hierbei einige Mitglieder der Truppe zu kurz kommen, ist vorprogrammiert.

Viele Helden, wenig Zeit

Lediglich Gemma Chan in der Rolle der Sersei, Richard Madden als Ikaris und Kumail Nanjiani als Kingo erhalten eine nennenswerte Screentime. Gemma Chan (Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind) darf gut und gerne als Protagonistin herausgestellt werden. Ihre Figur ist es auch, die im Film am meisten Entwicklung erhält und mit einem moralischen Dilemma zu kämpfen hat.

Der Schotte Richard Madden (1917) unterstützt hierbei und erinnert mit seiner Figur oftmals an eine Mischung aus Superman und Homelander (The Boys). Der pakistanisch-amerikanische Darsteller Kumail Nanjiani (The Big Sick) ist als Kingo für einen Großteil des Humors im Film zuständig. Zusammen mit seinem treuen Butler Karun Patel nutzt Kingo den drohenden Weltuntergang für eine Dokumentation über seine Heldentruppe.

© Marvel Studios / Disney

Der weitere Cast mag zwar äußerst divers sein – eine homosexuelle Beziehung, eine stumme Heldin und verschiedenste Nationalitäten setzen ein tolles Zeichen – aber die meisten Handlungen passieren beiläufig zur Haupthandlung.

Ein Hauch von Game of Thrones

Und neben all den neuen Figuren wird zudem die Geschichte der Celestials eingeführt. Wer hier nicht aufpasst, kann schnell den Überblick verlieren. Und nicht zu vergessen ist natürlich noch Angelina Jolie (Maleficent) als Kämpferin Thena, die scheinbar auch ein wenig mehr Präsenz wollte als der Rest der Bande. Dass Salma Hayek als heilende Anführerin Ajak ebenso anfangs die Eternals begleitet, sprengt allmählich den Rahmen.

Erwähnt sei aber noch, wie befremdlich es stellenweise wirkt, wenn Game of Thrones-Star Kit Harington, der den Dane Whitman spielt, seine Freundin Sersei ruft. Hier fühlt man sich ab und an wie im falschen Film, oder eher Serie.

© Marvel Studios / Disney

Ansonsten besteht das Mehr der Handlung aus dem Zusammenfinden der Eternals, die sich über den gesamten Globus verteilt haben. Zwischenzeitlich kommt es natürlich zum actiongeladenen Kampf gegen angreifende Deviants und am Ende erwartet den Zuschauer der spektakuläre Endkampf.

Wer stirbt, wer bleibt?

Hierbei lehnt sich Regisseurin Chloé Zhao nicht allzu weit aus dem Fenster und gibt den Fans des MCU das, was sie in solch einem Film erwarten. Was die visuellen Effekt angeht, ist der Film natürlich auf dem höchsten Niveau. Ein Bus der in Blütenblätter zerfällt, futuristische Apparaturen aus der Hand von Phastos und Geschosse aus Augen und Fingern sind nur ein paar kleine Highlights.

Welche Eternals zukünftig ihren Platz im Marvel-Universum festigen werden, bleibt abzuwarten. Der erste Auftritt der buntgemischten Truppe war jedoch ein solider Spaß, der stellenweise leider zu überfrachtet gestaltet wurde. Es ist allerdings schön zu sehen, dass auch immer wieder unbekannte Helden ihr Leinwand-Debüt feiern dürfen. Immerhin haben einst die Guardians of the Galaxy bewiesen, dass auch neue Gesichter für eine gelungene Abwechslung sorgen können.

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