Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes (2023) | Filmkritik

Die Tribute von Panem: Das Lied von Vogel und Schlange

Die Filmreihe The Hunger Games konnte Schauspielerin Jennifer Lawrence an die Spitze Hollywoods katapultieren und bescherte ihr seitdem eine recht erfolgreiche Karriere.

Jeder hungert nach etwas

Große Studios waren nach Der Herr der Ringe und Harry Potter auf der Suche nach guten Buchvorlagen, die sich in lukrative Film-Franchises umwandeln lassen. Nach Twilight und Divergent hatte man mit den Hungerspielen der Autorin Suzanne Collins die nächste großartige Welt, die es filmisch umzusetzen galt.

Aus drei Büchern wurden vier Filme und die Fans waren begeistert. Doch was tun, wenn die Trilogie aus erzählt ist? Dann wird es Zeit für ein Prequel.

© LEONINE Studios

Zuerst brachte Collins 2020 das Buch Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes heraus und Hollywood zögerte nicht lange. Nur drei Jahre nach der Buchveröffentlichung, flimmerte die Adaption über die Leinwände der Lichtspielhäuser.

Von Schlangen & Vögeln

Die Handlung spielt 64 Jahre vor den Abenteuern von Katniss Everdeen. Diesmal ist der junge Coriolanus Snow der Hauptakteur. Wurde seine Rolle in der ursprünglichen Filmreihe noch von Donald Sutherland verkörpert, wird sein deutlich jüngeres Vergangenheits-Ich von Tom Blyth gespielt.

Bereits seit seiner Kindheit musste sich Snow in den Wirren der Nachkriegszeit behaupten. In der Akademie des Kapitols kann er nur dann zum Studium zugelassen werden, wenn er es schafft, ein Mentor für die Hungerspiele zu werden. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Snow muss dabei um jede Chance kämpfen, während privilegierte Emporkömmlinge alles in den Schoß gelegt bekommen.

© LEONINE Studios

Für Coriolanus wird es nicht leicht, seinen Tribut auf das tödliche Duell gegen die anderen Bezirke vorzubereiten. Immerhin hat er es mit der aufsässigen Lucy Gray (Rachel Zegler) zu tun, die von den Spielen und der Oberschicht nichts hält.

Die letzte Hoffnung der einst stolzen Familie Snow

Doch ob sie will oder nicht, um zu überleben, braucht sie ihren Mentor. Auch wenn dieser noch recht grün hinter den Ohren ist.

So wird im Laufe der blutigen Spiele aus den beiden ungleichen Verbündeten schnell eine Zweckgemeinschaft und Lucy kann sich gut behaupten. Doch schafft Snow es, seine Gefühle und Ambitionen unter einen Hut zu bekommen?

© LEONINE Studios


Solange die Hungerspiele in Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes wüten, funktioniert die Handlung recht gut und man bekommt reichlich Hintergründe geliefert. Aber kaum sind die Kämpfe vorbei, wird der Schlussteil recht zäh und zieht sich mit all seinen Intrigen sehr stark in die Länge.

Die Vorgeschichte der Welt von Panem

Auch ist der Wandel vom netten Jungen zum eiskalten Präsidenten ein recht zügiger Galopp, der schon andere Prequels ins Straucheln gebracht hat. Man denke nur an Anakin Skywalker und sein Sturz auf die dunkle Seite.

Wer sich bereits bei den vier Katniss Abenteuern gut unterhalten fühlte, kann hier aber getrost zugreifen, auch wenn das Franchise nicht mehr viel neues aufzubieten hat. Spannend wird es so richtig nur in der Arena. Der dritte Akt ist dagegen wie eine Zugabe, nach der man nicht verlangt hat.

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Auch wenn beide Hauptdarsteller ihre Sache solide machen und das Setting mit seiner dystopischen Zukunftsvision noch immer fasziniert, bleibt eine Frage offen: Warum ein Prequel?

Seltsames trug sich zu und seltsam wär`s wenn wir uns seh`n, am Baum, wo er gehangen hat.

Zu den Highlights gehören da noch Peter Dinklage und Viola Davis, die den noch recht unbekannten Hauptdarstellern gehörig unter die Arme greifen. So wie Phantastische Tierwesen eben nicht mehr an Harry Potter herankam, bleibt auch The Ballad of Songbirds and Snakes hinter Tribute von Panem zurück.

Aber so ist es eben immer, wenn etwas in Hollywood erfolgreich ist. Dann muss die Kuh noch ein wenig gemolken werden.

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Bildrechte: LEONINE Studios

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