Creation of the Gods I: Kingdom of Storms (2023) | Filmkritik

Creation of the Gods

Die Geschichte Chinas ist gespickt mit großen Kriegen, edlen Generälen und zahlreichen Mythen.

Der epische Krieg zwischen Menschen, Monstern & Unsterblichen

Eine solche Geschichte, ist die Creation of the Gods-Trilogie (Fengshen Yanyi), die von Xu Zhonglin in der Zeit der Ming-Dynastie im 16. Jahrhundert geschrieben wurde. Nun wurde diese Erzählung als bis dato teuerste und ehrgeizigste Produktion in der chinesischen Filmgeschichte verfilmt.

© Splendid Film


Kaiser Yin Shou (Fei Xiang) steht scheinbar unter dem Bann einer Dämonin. Die hübsche Konkubine führt arges im Schilde und treibt den Herrscher zu immer mehr Blutvergießen an. Bis der Kaiser verflucht wird.

Ein Herrscher über alle Reiche

Die Unsterblichen der Stadt Kun Lun entsenden drei Meister, um dem Kaiser zu helfen, den Fluch zu brechen. Er soll die mächtige Schriftrolle erhalten, die sein Volk retten kann.

Nur der Meister Huang Bo, der für diese Mission seine Unsterblichkeit aufgibt, zweifelt an den Motiven des Herrschers. Denn wer über Leichen geht, sollte nicht die Macht der Götter nutzen können. Und so entbrennt ein Krieg um die Schriftrolle. Von immer mehr Macht getrieben, schreckt der Kaiser nicht einmal davor zurück, seinen eigenen Sohn zu opfern. Doch wer sollte sich gegen diesen Herrscher mit seiner gewaltigen Armee jetzt noch entgegenstellen?

Selbst der eigene Sohn des Kaisers beginnt, an der scheinbaren Güte seines Vaters zu zweifeln und stellt sich mehr und mehr gegen ihn.

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Ein chinesisches Märchen mit opulenten Settings, detailreichen Kostümen und gewaltigen Schlachten. Neben den historischen Details kommen auch Götter und Dämonen zum Einsatz, die der Geschichte um Macht und Verrat noch eine gewaltige Portion Fantasy hinzufügen.

Ein Klassiker der chinesischen Mythologie

Ein Fuchsdämon treibt sein Unwesen, gewaltige Steinlöwen erwachen zum Leben und ein dunkler Magier beschwört finstere Mächte. Doch anders als es der Kinotrailer vermuten lässt, kommen derart fantastische Szenen nur sehr selten vor. Dafür gibt es gut gemachte Action mit schön choreografierten Kämpfen.

Wer sich für Wuxia-Filme interessiert und kein Problem mit Dämonen und Göttern hat, wird an diesem Film seine Freude haben. Dass die chinesische Produktion ein ordentliches Budget hat, sieht man in jeder der 148 Minuten. Allerdings geht angesichts der unzähligen Charaktere schnell mal die Übersicht verloren, was bei der recht komplexen Geschichte nicht ganz einfach ist.

Auch sollte man kein Tiger and Dragon (2000) erwarten. Zwar sind die Kämpfe gut gemacht und die Akteure verstehen ihr Handwerk, doch Martial Arts Einlagen gibt es kaum, sodass der Film zum Großteil überraschend bodenständig bleibt. Die Computereffekte gehen größtenteils in Ordnung und wirken nur an wenigen Stellen wie aus einem Videospiel. Bei einer Produktion von über sechs Jahren kann da der ein oder andere Effekt schnell mal in die Jahre kommen.

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Neben gewaltiger Hochglanzoptik und den zahlreichen, detaillierten Kulissen, fallen besonders die toll designten Rüstungen des Kaisers auf, die mit Gold, Jade und Seide sehr schön gemacht sind.

Teil 1 der Reihe: Wann geht es weiter mit Creation of the Gods?

Kenner des Genres wird das vermutlich wenig überraschen. Trotz der gewaltigen Lauflänge kommt nicht nur das Ende recht abrupt, sondern an manchen Stellen wirkt die Handlung sprunghaft und gehetzt, sodass man das Gefühl für die zeitlichen Abläufe etwas aus den Augen verliert.

Für Fans chinesischer Filme dürfte Creation of the Gods dennoch ein sehr interessanter Titel sein, der auf der großen Kinoleinwand beeindruckend ist – der Auftakt einer monumentalen Trilogie. Die Fortsetzungen sollen 2024 und 2025 folgen.

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