Wie verläuft das Leben, wenn man als 1.000.001 türkischer Gastarbeiter Ende der Sechziger Jahre nach Deutschland kommt? Man wundert sich über Toiletten mit Sitz, über Riesenratten an der Leine und fühlt sich ausgeschlossen, wenn die eigenen Kinder lieber in der fremden, statt in ihrer Muttersprache reden und Weihnachten toll finden. Doch der Gast blieb und fand zusammen mit seiner Familie eine deutsche Heimat. „Almanya – Willkommen in Deutschland“ erzählt mit viel Humor und Einfühlungsvermögen die Geschichte von Hüseyin Yilmaz und seiner Familie, die ihre Heimat Türkei verlassen, um als Gastarbeiter das deutsche Wirtschaftswunder zu unterstützen. Der sehr persönliche Film der Samdereli-Schwestern beruht zum Teil auf eigenen Erlebnissen, die den Zuschauer auf unterhaltsame Weise teilhaben lassen an einer Welt zwischen Orient und Okzident, an einer großen kultur- und generationenübergreifenden Familie.
Story:
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„Wer oder was bin ich eigentlich – Deutscher oder Türke?“ Diese Frage stellt sich der sechsjährige Cenk Yilmaz (Rafael Koussouris), als ihn beim Fußball weder seine türkischen noch seine deutschen Mitschüler in ihre Mannschaft wählen. Um Cenk ein wenig zu trösten, erzählt ihm seine 22jährige Cousine Canan (Aylin Tezel) die Geschichte ihres Großvater Hüseyin (Fahri Yardim/Vedat Erincin), der Ende der 60er Jahre als türkischer Gastarbeiter nach Deutschland kam und später seine Frau und Kinder nach „Almanya“ nachholte. Seither ist viel Zeit vergangen und Deutschland ist längst zur Heimat der Familie geworden.Eines schönen Abends überrumpelt Hüseyin bei einem großen Familientreffen seine Lieben mit der Nachricht, er habe in der Türkei ein Haus gekauft und wolle nun mit ihnen zusammen in ihre alte Heimat fahren. Da stellt sich allerdings für den einen oder anderen die Frage, wo eigentlich seine Heimat ist. Doch Widerworte werden nicht geduldet und so bricht die ganze Familie in die Türkei auf. Es beginnt eine Reise voller Erinnerungen, Streitereien und Versöhnungen, doch dann nimmt der Familienausflug eine unerwartete Wendung…no images were found
Geschrieben und verfilmt wurde die Geschichte mit autobiographischen Anklängen von den Schwestern Yasemin und Nesrin Samdereli, die beide schon sehr erfolgreich in der deutschen Filmlandschaft unterwegs sind. Yasemin Samdereli drehte unter anderem die Multi-Kulti-Liebeskomödie „Alles getürkt“ (TV, 2002) und arbeitete am Drehbuch einer Folge der preisgekrönten TV-Serie „Türkisch für Anfänger“ (2006) mit. Nesrin Samdereli schrieb das Drehbuch zu „Alles getürkt“ (2002) sowie zu diversen Episoden der TV-Serie „Türkisch für Anfänger“ (2006). „Almanya – Willkommen in Deutschland“ ist für beide der erste Kinofilm.Neben der hochkarätigen Besetzung mit türkischen und deutschen Schauspielern wie Fahri Yardim („Männerherzen“), Vedat Erincin („Evet, ich will“), Lilay Huser (aus der TV-Serie „Türkisch für Anfänger“) und Denis Moschitto („1 ½ Ritter“) sowie Petra Schmidt-Schaller („Ein fliehendes Pferd“), stand den Samdereli-Schwestern auch eine starke Crew zur Seite, so unter anderem Kameramann Ngo the Chau („Phantomschmerz“), Szenenbildner Alexander Manasse („Lola rennt“), Kostümbildnerin Steffi Bruhn („Wer früher stirbt ist länger tot“) und Komponist Gerd Baumann („Wer früher stirbt ist länger tot“).
Kinostart: 10. März 2011