Eine verlassende Raumstation, eine Hand voll Sträflinge und ein marodierendes Computersystem – der Stoff aus dem Science-Fiction-Horror gemacht ist.

Es startet mit einer scheinbar routinemäßigen Mission für Sträfling Kaida (Jeananne Goossen) und ihre Mithäftlinge.
Sie sollen einen alten, verlassenen Weltraumfrachter wieder flott machen und die verseuchten Computersysteme bereinigen. Zufälligerweise sind unter den Sträflingen natürlich äußerst fähige Hacker und Computerfreaks, die sich bestens mit Sicherheitssystemen auskennen. Und wenn sie diesen Job zur Zufriedenheit der Auftraggeber erfüllen, winkt ihnen selbstverständlich die Freiheit. Unter der strengen Aufsicht des Wachmanns Capra (Adrian Holmes) gehen die jungen Cyberkriminellen hoch motiviert ans Werk.

Für Kaida und ihre Zellengenossen beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn Iam ist ein wahrer Sadist, der sein blutiges Treiben nur zu sehr genießt. Und so langsam glaubt keiner mehr daran, die Erde jemals wieder zu sehen.
Dies alles klingt nach einer äußerst unterhaltsamen und spannenden Geschichte. Jason Momoa als muskelbepackter, grimmig dreinblickender Schiffsavatar im Mordrausch, während die schöne Jeananne Goosen (NCIS und andere Gastauftritte in diversen US-Serien) als raue Hackerbraut keine leichte Beute abgibt.

Natürlich lassen sich derartige optische Patzer recht gut verkraften und regen teilweise zum Schmunzeln an. Was wirklich stört ist aber die Tatsache, wie unspektakulär und beiläufig, ja geradezu gelangweilt, die Protagonisten dezimiert werden.
Besonders in einer Szene, in der es die hübsche und liebestolle Lara (Sidney Leeder) in einen Schlachtraum mit blutigen Wänden verschlägt, wartet man vergebens auf die Schrecken, die sich dort abspielen mögen. Man kann es zwar erahnen, aber gerade im Horrorgenre wäre hier mehr eben mehr machbar gewesen.
Auch der Amoklauf des Aufsehers Capra wirkt unmotiviert und wenig erklärt. Da fragt man sich zu Recht, welche Dämonen ihn dazu verleiten, sich Glasscherben in die Handknöchel zu treiben und wie eine billige Freddy Krueger Kopie zu agieren.So treibt die Handlung, ähnlich dem herrenlosen Frachter, ziellos umher. Statt der versprochenen Schrecken bekommt man wirre Bilder und seltsam anmutende Dialoge zu sehen und hören. Ein paar Schocker und sogenannte „Jump-Scares“ hätte man schon erwarten können, sucht man jedoch vergebens.
Besonders Gegenspieler Momoa, der bereits in Game of Thrones zeigte, welche Ausmaße er hat, agiert hier mit angezogener Handbremse. Dabei ist er das Zugpferd des gesamten Spektakels und hätte deutlich mehr Text und Inhalt haben müssen!
Vielleicht hätte David Hewlett doch lieber erfahrenere Schauspieler anheuern oder das Drehbuch nochmals etwas überarbeiten sollen. Immerhin erklärt er doch im Making Of noch so flammend, wie wichtig ihm dieses Filmwerk ist.
Am Ende ist Debug – Feindliches System leider ein total verbuggtes Filmvergnügen, das man nicht unbedingt gesehen haben muss oder überhaupt hätte produziert werden müssen. Dabei sind Sci-Fi Filme heutzutage so selten geworden, dass man sich über jeden Abstecher zu den Sternen freut. Doch so sehr man sich auf derartige Kost freut, der Film bleibt einem leider etwas im Halse stecken.




