Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (2010) | Filmkritik

Als die in Denver lebende Hausfrau und Mutter Penny Chenery (Diane Lane) erfährt, dass ihre Mutter verstorben ist, reist sie zusammen mit ihrer Familie zurück zu ihrem Elternhaus in Virginia. Dort muss sie feststellen, dass auch der Gesundheitszustand ihres Vaters sich zunehmend verschlechtert und er sich nicht mehr um die Rennpferde der Farm kümmern kann.

Auf der Beerdigung trifft Penny einen alten Bekannten ihres Vaters Arthur „Bull“ Hancock und seinen Sohn Seth. Die Hancocks bieten Penny jegliche Hilfe an, um dafür zu sorgen, dass die Farm nicht an ihren Schulden zugrunde geht. Bull empfiehlt Penny auch den Trainier Lucien Lauren (John Malkovich), einen pensionierten kanadisch-französisch Pferdeexperten, der dem Rennstall wieder zu altem Ruhm verhelfen soll.

Vor längerer Zeit schon hatte Pennys Vater einen Deal mit dem reichen Pferdeliebhaber Ogden Phipps beschlossen, der seinen besten Hengst „Bold Ruler“ zur Zucht mit den beiden besten Stuten (Somethingroyal und Hasty Matilda) der Familie Chenery freistellte. Ein Münzwurf soll entscheiden, welcher Besitzer welches Fohlen erhalten wird. Obwohl Penny den Münzwurf verliert, erhält sie trotzdem das Fohlen ihrer Wahl.

Zusammen mit Trainer Lucien Lauren und der Hausdame Elizabeth Hamm (Margo Martindale) opfert Penny in den folgenden Jahren jede freie Minute auf der Farm und kümmert sich um das Pferd „Big Red“. Schon bald soll „Big Red“ unter dem Spitznamen „Secretariat“ seine ersten Rennen bestreitet, doch wie stehen seine Chancen und wie lange kann Penny ihre Familie noch im Stich lassen, um das Erbe ihres Vaters fortzuführen?

Das US-amerikanische Rennpferd Secretariat, auch genannt Big Red, gilt für viele als das beste Rennpferd aller Zeiten. Auf einer Liste der 100 größten Athleten aller Zeiten, erstellt vom „Entertainment and Sports Programming Network“, war es mit Platz 35, eines von 3 Tieren auf dieser Liste.

Secretariat gewann 1973 das Kentucky Derby, die Preakness Stakes und die Belmont Stakes und wurde der erste Triple Crown Gewinner seit 25 Jahren. Seit ihm hat dies kein Rennpferd mehr wiederholen können. Außerdem hält es die Streckenrekorde im Kentucky Derby und in den Belmont Stakes.

Im Jahre 2010 wurde das außergewöhnliche Leben Secretariats und dessen Besitzerin Penny Chenery von Walt Disney verfilmt. Für die Hauptrolle der Pferdenärrin wurde die Golden Globe-und Oscarnominierte Diane Lane verpflichtet. Diese widersetzt sich im Film ihren spottenden männlichen Widersachern und kämpft mit ihrem Pferd nicht nur um Ruhm und Anerkennung, sondern um das Vermächtnis ihrer Familie.

Ein weiterer bekannter Name beim Cast ist der von John Malkovich (Places in the Heart, Being John Malkovich). Dieser übernimmt in Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende die Rolle des eigensinnigen Pferdetrainers Lucien Lauren, der nach einigen gescheiterten Pferderennen zurück in die Spur finden und mit einem letzten großen Erfolg abtreten will. John Malkovich agiert dabei wie gewohnt souverän und gewinnt in kurzer Zeit mit seiner Darstellung die Sympathien des Zuschauers.

Bei der Geschichte geht Regisseur Randall Wallace (Pearl Harbor, Braveheart) keinerlei Risiko ein und erzählt das Leben von Secretariat und Penny Chenery in typischer Feel-Good-Movie-Manier ohne jegliche Ecken und Kanten. Leider bleiben bei dieser Erzählstruktur auch die Emotionen weitestgehend auf der Rennstrecke zurück und nach 123 Minuten hat man zwar das spektakuläre Leben des Rennpferdes „Secretariat“ dramatisch miterlebt, wurde aber nie richtig gefesselt oder ergreifend bewegt.

Abschließend ist Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende leider nur zwanglose Familienunterhaltung über ein unglaubliches Rennpferd. Im Vergleich mit dem ähnlichen Pferdefilm Seabiscuit verliert Secretariat leider auf dem Zielfoto und muss sich mit einigen Längen geschlagen geben.

Regie: Randall Wallace
Drehbuch: Mike Rich
Musik: Nick Glennie-Smith
Schauspieler: Diane Lane, John Malkovich, Amanda Michalka, Margo Martindale, Dylan Walsh, Scott Glenn, Kevin Connolly, Dylan Baker, Drew Roy

Bildrechte: Walt Disney Studios