In der Grundschule waren Kei (Kazunari Ninomiya) und Masaru (Kenichi Matsuyama) einst die besten Freunde. Doch seit ihrer Kindheit ist viel Zeit verstrichen und die beiden haben sich auseinander gelebt. Während Kei behutsam bei seinen Eltern aufwuchs, musste Masaru seinen kleinen Bruder vor ihrem alkoholkranken Vater beschützen und landete im Jugendgefängnis.
Die Jahre vergehen. Auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch betritt Kei eine U-Bahnstation in Tokio. Dort erblickt er überraschend seinen Schuldfreund Masaru. Bevor er sich jedoch sicher ist und diesen ansprechen will, stolpert ein betrunkener Passant auf die Gleise eines anfahrenden Zuges.
Alle Menschen in der U-Bahnstation stehen geschockt daneben, nur Masaru springt schlagartig zu dem bewusstlosen Mann auf die Gleise. Alleine schafft er es jedoch nicht den besinnungslosen Mann in Sicherheit zu tragen. Als er um Hilfe schreit, steht auch Kei wie angewurzelt daneben. Erst nach einigen Sekunden eilt er Masaru zur Hilfe und will ihn vor dem heraneilenden Zug retten. Doch anstatt Masaru heraufzuziehen, stürzt auch Kei vor den Express-Zug und die beiden Freunde können dem rasenden Zug nicht mehr ausweichen.
Zu ihrer Überraschung sind die beiden Schulfreunde nicht etwa tot, sondern erwachen, gemeinsam mit anderen verwirrten Menschen, in einem mysteriösen Raum, in dem einzig eine große schwarze Kugel steht. Keiner von ihnen weiß, was passiert ist oder wo sie sich befinden – alle sind sich aber einig, dass sie gestorben sind.
Plötzlich beginnt die Kugel mit den Insassen des Raumes Kontakt aufzunehmen und öffnet sich. Zum Vorschein kommen Waffen, Anzüge und eine an Schläuchen angeschlossene Person inmitten der Kugel. Bevor sich alle beraten können was vor sich geht, werden sie von der rätselhaften Kugel namens GANTZ mit einer tödlichen Mission beauftragt. Einen Ausweg gibt es nicht, entweder sie kämpfen für GANTZ oder sie werden endgültig sterben…
Die Manga-Reihe Gantz wurde von dem japanischen Zeichner Hiroya Oku geschaffen und später als Anime-Fernsehserie adaptiert. Nun wurde das Werk ebenfalls als Realverfilmung umgesetzt. Dabei wurden die 26 Folgen des Anime von Regisseur Shinsuke Satô in zwei Spielfilme aufgeteilt.
Dass bei solch einer Kürzung einige Handlungsstränge auf der Strecke bleiben, ist unausweichlich und jeder Zuschauer, der sich nicht mit der Geschichte rund um Gantz auskennt, steht anfangs vor einem großen Rätsel was die eigentliche Geschichte betrifft. Denn bevor man sich einigermaßen mit den auftretenden Charakteren und ihrer Hintergrundgeschichte auseinander setzen konnte, geht es auch schon los.
Eingekleidet in hautengen Latexanzügen, bewaffnet mit schwerem Kampfgerät und bereit um ihr Leben zu kämpfen, werden die Hauptakteure von Gantz – Spiel um dein Leben von einer Mission in die nächste geschickt. In bester japanischer Manier wird dabei auch nicht mit dem Kunstblut gegeizt und ein Monster nach dem anderen wird zur Strecke gebracht. Verfeinert durch ansehnliche Effekte und Animationen erstrahlt dabei jeder Kampf aufs Neue mit tollen Action-Szenen und blutigen Schlagabtauschen.
Als Zuschauer wird man jedoch im Unklaren gelassen, was es mit den Gegnern auf sich hat und welche Beweggründe die Monster eigentlich haben. Durch die enorme Geschwindigkeit des Films kommt es dann auch bei den Hauptcharakteren zu einigen Ungereimtheiten. In 124 Minuten Laufzeit durchleben die Hauptcharaktere so gut wie jede Gefühlsentwicklung die man sich vorstellen kann. Der Zuschauer merkt immer deutlicher, dass die Story des Films an jeder Ecke gequetscht wurde.
Bei dem Hauptdarsteller des Kei Kurono verlässt man sich auf ein bekanntest Gesicht aus Japan. Kazunari Ninomiya ist nicht nur Mitglied der japanischen Boygroup „Arashi“, sondern spielte auch bereits in Filmen wie Letters from Iwo Jima und mehreren Fernsehserien mit. Ken’ichi Matsuyama, welcher den Masaru Kato spielt, wurde durch seine Rolle des L in Death Note international bekannt.
Wer sich die Zeit nimmt und sich mit der Hintergrundgeschichte der Welt von Gantz beschäftigt, erlebt neben spannenden Kämpfen und phänomenalen Effekten auch eine Story, die einen philosophischen Tiefgang entwickelt und ernste Themen anspricht.
Regie: Shinsuke Sato
Drehbuch: Yūsuke Watanabe
Schauspieler: Kazunari Ninomiya, Ken’ichi Matsuyama, Yuriko Yoshitaka, Kanata Hongo, Watanabe Natsuna
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