Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 (2011) | Filmkritik

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2

Der finale Kampf zwischen Harry Potter und dem dunklen Lord Voldemort scheint unausweichlich. Auf beiden Seiten scharen sich die magischen Truppen zusammen und bereiten sich auf eine entscheidende Schlacht vor, welche die Zukunft der Zauberwelt einschneidend verändern wird. Der Kampf Gut gegen Böse beginnt.

Nachdem Harry, Ron und Hermine aus den Fängen von Lord Voldemort entfliehen konnten und Zuflucht bei Rons Bruder Bill Weasley und seiner Frau Fleur gesucht haben, wollen sie ihre Jagd nach den Horkruxen weiterführen und das Böse endgültig besiegen. Eines der noch fehlenden Objekte, in denen der dunkle Lord einen Teil seiner Seele aufbewahrt, vermutet Harry im Banktresor von Bellatrix Lestrange, welcher sicher geschützt in der Bank von Gringotts gelagert ist. Den drei Freunden bleibt jedoch keine andere Wahl als in das geschützte Bankhaus der Kobolde einzubrechen. Mit Hilfe des Kobolds Griphook gelingt der Einbruch und Harrys Vermutung bestätigt sich. Durch schwarze Magie geschützt, finden sie im Tresor einen weiteren Horkrux. Ihr Diebstahl wird jedoch von den Angestellten der Bank bemerkt und nur in letzter Sekunde schaffen es Harry, Ron und Hermine aus Gringotts zu entkommen.

© Warner Bros.

Mit ihrer Beute begeben sich die drei Zauberer zur Zauberschule Hogwarts, welche mittlerweile von Severus Snape übernommen wurde, der die Schüler und Lehrer, welche an Harry Potter festhalten, gnadenlos unterdrückt. Mit dem Auftauchen von Harry, Ron und Hermine lehnen sich jedoch die geächteten Anhänger gegen den neuen Schulleiter auf und schaffen es, ihn aus Hogwarts zu vertreiben. Doch auch Lord Voldemort hat die Rückkehr von Harry und seinen Freunden mitbekommen. Mit seiner Armee von Todessern bricht er auf, um die Schule anzugreifen. Die letzte Schlacht steht kurz bevor.

Alles endet hier. Mit diesem treffenden Satz wurde das große Finale der Harry Potter-Reihe angekündigt und nach langer Wartezeit gelangte der zweite Teil des fulminanten Endes in die weltweiten Kinos. Doch bevor wir uns der letzten Schlacht zwischen Harry Potter und Lord Voldemort widmen, wollen wir einen kleinen Blick auf die Entwicklung der Zauberreihe werfen.

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Über 500 Millionen Mal verkaufte sich die Buchreihe der englischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling bislang. Egal ob Jung oder Alt, ganze Generationen begeisterten sich wieder für das Lesen und verfolgten die zauberhaften Abenteuer des Titelhelden Harry James Potter und seinen Kampf gegen den bösen Magier Lord Voldemort. Als im Jahr 2001 das erste Buch unter dem Titel Harry Potter und der Stein der Weisen in die weltweiten Lichtspielhäuser gelangte, war die Harry Potter-Euphorie bereits ins Unermessliche gestiegen. Allein in Deutschland verfolgten über 12 Millionen Kinogänger das erste Schuljahr des Zauberlehrlings. Alle Fortsetzungen der Reihe feierten beachtliche Erfolge an den Kinokassen und das letzte Buch der Reihe wurde sogar als Zweiteiler produziert. Nachdem im Jahr 2010 der erste Teil unter dem Namen Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 die erste Hälfte des Buches erzählte, startete im Juli 2011 endlich das spektakuläre Finale der Reihe.

Während wir im ersten Teil des Zweiteilers beobachten konnten, wie die Macht von Lord Voldemort unaufhörlich wächst und Harry und seine Freunde oft nur tatenlos zusehen konnten wie die Welt der Zauberer ins Chaos verfällt, bietet uns das Finale nun eine rasante Mischung aus epischen Schlachten und emotionalen Momenten mit den Charakteren, welche dem Zuschauer über die Jahre ans Herz gewachsen sind.

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Seit dem ersten Teil sehen wir Schauspieler Daniel Radcliffe in der Rolle des Harry Potter und haben seine Entwicklung vom Kind zum erwachsenen Schauspieler Schritt für Schritt mitverfolgen können. In jedem Harry Potter-Teil hat sich auch sein Charakter verändert. Während Harry in den ersten Teilen noch mit den grimmigen Lehrern in Hogwarts zu kämpfen hatte und auf seinem Besen bei einigen Quidditch-Spielen durch die Luft sausen konnte, wurde die Bedrohung durch das heraufziehende Böse mit jedem Teil spürbarer und auch Harry musste sich von einem einfachen Zauberlehrling zu einer Figur entwickeln, die sich heldenhaft dem dunklen Lord entgegensetzen kann. In Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 ist es nicht mehr der kleine Junge aus den ersten Teilen, der uns auf der Kinoleinwand entgegenblickt, sondern ein gereifter Zauberer, der weiß, dass die letzte Schlacht auch sein Opfer zur Folge haben könnte.

Über all die Jahre hinweg wurde der Charakter des Harry Potter von seinem besten Freund Ron Weasley (Rupert Grint) begleitet. War dieser in den Anfängen noch ein unbeholfener Rotschopf, der oftmals als tollpatschiger Einfaltspinsel herhalten musste, hat er ebenfalls den Weg des Erwachsenwerdens gemeistert. An Harrys Seite kämpft er im Finale unerschrocken gegen die feindlichen Angreifer in Voldemorts Armee und beschützt seine Freunde heldenhaft.

Vervollständigt wird das Trio durch Emma Watson in der Rolle der Hermine Granger. War ihr Charakter schon in jüngsten Jahren der geschickteste mit dem Zauberstab, hat er sich auf emotionaler Ebene weiterentwickelt und endlich seine wahren Gefühle für Mitstreiter Ron entschlüsselt.

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Schauspielerisch agieren die drei herangewachsenen Schauspieler wie gewohnt charakterfest in ihren Rollen, was natürlich damit zu tun hat, dass sie mit diesen magischen Figuren aufgewachsen sind und viel Zeit in der traumhaften Welt von Schöpferin Joanne K. Rowling verbracht haben. Doch nicht nur die drei Zauberfreunde stehen dieses Mal im Mittelpunkt des großen Finales.

Ein weiterer zentraler Charakter der Reihe ist der des Severus Snape, welcher in jedem Teil der Verfilmungen dank Schauspieler Alan Rickman zu einem Höhepunkt der Geschichte wurde. Im Finale wurde der Figur nun endlich die nötige Zeit geschenkt, welche dem tragischsten Held der Fantasy-Reihe gebührt. Der Zuschauer erblickt schlussendlich das wahre Gesicht des Lehrers, der Harry Potter zu Schulzeiten immer wieder gequält hat.

Doch so vielseitig wie das gesamte Harry Potter-Universum ist, sind auch seine Figuren, die in ihm leben. In 130 Minuten Spielzeit die Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 auf die Leinwand zaubert, kann nicht jeder Charakter die nötige Präsenz erhalten, die er eigentlich verdient hätte. Doch der Zuschauer erhält einen letzten Blick auf die Gefährten von Harry. Egal ob Rubeus Hagrid, Minerva McGonagall, Neville Longbottom, Draco Malfoy, Remus Lupin, Nymphadora Tonks oder unzählige weitere Helden und Bösewichte aus der Reihe, alle haben sich für einen letzten Auftritt herausgeputzt und bieten dem Publikum einen denkwürdigen Abschluss.

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Wie schon die Charaktere hat sich nämlich auch die Geschichte um Harry Potter stark verändert. Während in den ersten Filmen noch bunte Klassenzimmer, ungeschickte Zaubersprüche und heimliches Umhertreiben in der Schule für die Unterhaltung sorgten – wobei einzig der dritte Teil Harry Potter und der Gefangene von Askaban eine düstere Atmosphäre erschuf – hat die Reihe einen immer bedrückenderen Verlauf angenommen. Mit dem Machtgewinn von Lord Voldemort stieg auch die Bedrohung die er ausübte. Besonders die beiden letzten Teile präsentieren dem Publikum eine gespenstische Zauberwelt in der einst die farbenprächtige Winkelgasse erstrahlte. Während Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 dem Zuschauer noch diesen Wandel veranschaulichte und eher auf ruhigere Töne vertraute, entschädigt der finale Teil einen nun mit der ausgelassen Action. Eine Schlacht folgt auf die Nächste und Zaubersprüche fliegen ununterbrochen durch die Luft. Doch trotz dieser imposanten Gefechte schafft es der Film auch immer wieder sich ein wenig Zeit zu nehmen und die emotionalen Augenblicke der Geschichte zu würdigen.

Nach acht Filmen ist man also letztendlich am Ende der Reihe um den Zauberer Harry Potter angekommen und wir können das Finale nur mit den letzten, geschriebenen Worten von Autorin Joanne K. Rowling zusammenfassen: „Alles war gut!

Regie: David Yates
Drehbuch: Steve Kloves
Musik: Alexandre Desplat
Schauspieler: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Helena Bonham Carter, Jim Broadbent, Robbie Coltrane, Warwick Davis, Ralph Fiennes, Michael Gambon, John Hurt, Jason Isaacs, Kelly Macdonald, Gary Oldman, Alan Rickman

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