Hangover 2 (2011) | Filmkritik

Hangover 2

Zwei Jahre sind vergangen seitdem Stu (Ed Helms), Phil (Bradley Cooper), Doug (Justin Bartha) und Alan (Zach Galifianakis) einen denkwürdigen Junggesellenabschied in Las Vegas feierten. Zahnarzt Stu hat mittlerweile seine große Liebe in Lauren (Jamie Chung) gefunden und die Hochzeit in Thailand steht kurz vor der Tür. Damit an diesem wichtigen Tag keine Schwierigkeiten das Glück des Liebespaares ruinieren, möchte Stu mit seinen Freunden lediglich einen kleinen Brunch veranstaltet und auf einen Junggesellenabschied komplett verzichten.

Allerdings werden seine Pläne schnell durchkreuzt und alles kommt anders als geplant. Nachdem das „Wolfsrudel“, wie Alan die Gruppe immer wieder nennt, aus dem Flugzeug aussteigt, beginnt auch schon der Ärger. Nicht nur, dass Stus neuer Schwiegervater beim Toast mit jedem Wort seine Verachtung gegenüber dem neuen Familienmitglied ausdrückt, auch Laurens jüngerer Bruder, das Wunderkind Teddy (Mason Lee), verbringt nach Alans Meinung zu viel Zeit mit dem eingeschworenen „Wolfsrudel“.

Am Abend überreden Phil, Doug, Alan und Teddy den zukünftigen Bräutigam zu einem gemeinsamen Bier am Lagerfeuer. Ausgerüstet mit Marshmallows stößt die Gruppe auf das künftige Glück von Stu und Lauren an. Am folgenden Morgen wachen Phil, Stu und Alan in einem schmutzigen Hotelzimmer an einem fremden Ort auf. Zu allem Unglück ist Teddy nicht mehr bei der Gruppe und scheint verschwunden. Ohne Erinnerungen müssen die Freunde wieder ihre Aktionen der letzten Nacht Revue passieren lassen. Vegas war Vegas – doch Bangkok übertrifft selbst die schlimmsten Befürchtungen.

Im Jahr 2009 wurde der Film Hangover in den USA zur erfolgreichsten R-rated-Komödie aller Zeiten und verdrängte Beverly Hills Cop, welcher diesen Titel knapp 25 Jahre beanspruchte. Bei einem Budget von 35 Millionen US-Dollar überzeugten die Schauspieler Bradley Cooper, Ed Helms und Zach Galifianakis vor der Kamera mit einem verrückten Alkoholexzess und schrägen Witzen. Bei diesem Erfolg war es nur eine Frage der Zeit, wann das Trio Infernale seinen nächsten Junggesellenabschied feiert. Nun hat es die drei Freunde nach Thailand verschlagen.

Natürlich war der Druck bei Regisseur Todd Phillips extrem hoch. Das erste Abenteuer von  Stu, Phil, Doug und Alan in der Stadt der Sünde gewann bei den Golden Globes 2010 den Preis in der Kategorie „Bester Film – Komödie oder Musical“, spielte weltweit an den Kinokassen über 450 Millionen US-Dollar ein und wurde auch von den Kritikern gelobt. Vielleicht war der Erfolgsdruck einfach zu hoch, denn bei „Hangover 2“ wollte anscheinend niemand ein Risiko eingehen. Abgesehen vom Ortswechsel ändert sich in der Fortsetzung nämlich nicht viel. Wie bereits im ersten Teil erwacht das „Wolfsrudel“ in einer fremden Stadt ohne jegliche Erinnerung und hat sich jede Menge Probleme eingehandelt, die die Truppe bewältigen muss.

Das Grundkonzept hat in Hangover zwar ausgezeichnet funktioniert, wirkt jetzt aber leider etwas vorhersehbar. Viele der Gags scheinen einfach nur kopiert und das Hauptproblem von Stu, Phil und Alan ist erneut ein verschwundener Partygast, den es zu suchen gilt. Dabei reisen die drei Freunde durch das bedrohliche Bangkok und treffen auf alte Bekannte wie den nackten Mr. Chow. Der überraschende Sprung aus dem Kofferraum wurde in Hangover 2 ebenfalls wieder aufgegriffen, jedoch hüpft der ausgeflippte Asiate dieses Mal aus der Eisbox. Die tierischen Begleiter Tiger und Huhn müssen in der Fortsetzung einem rauchenden Affen weichen, der nebenbei im Drogengeschäft tätig ist und anstatt einem einsamen Baby trifft die Truppe nun auf einen stummen Mönch im Rollstuhl. Die Witze in Hangover 2 sind keineswegs schlecht, aber nach dem ersten Abenteuer abgenutzt und verbraucht. Wenige neue Ideen zünden beim Zuschauer und sorgen für frischen Wind.

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Im Vergleich zum Junggesellenabschied in Las Vegas hat sich in Hangover 2 nur die Action verbessert. Dies liegt wohl eindeutig am höheren Budget. Insgesamt lebt der Film aber weiterhin von seiner Situationskomik, die bei der Fortsetzung leider nicht immer die Lachmuskeln lockern kann. Bei den Schauspielern stehen natürlich wieder Bradley Cooper, Ed Helms und Zach Galifianakis im Vordergrund. Das Trio ist noch genauso sympathisch wie vor 2 Jahren und hat nichts an seinem Charme verloren. Justin Bartha, als Doug und Ken Jeong, als Mr. Chow, sind zwar wieder mit von der Partie, aber halten sich stark im Hintergrund. Die größte Überraschung erwartet das Publikum beim Hochzeitsständchen am Ende des Films. Danach erscheinen auch schon die witzigen Bilder des Abends, welche bereits in Hangover für einen krönenden Abschluss sorgten.

Regisseur Todd Phillips äußerte sich bereits zu einem dritten Teil der Reihe, welcher gleichzeitig auch das Ende des Franchise darstellen soll:

“Wir haben immer eine Trilogie geplant. Der dritte Teil soll das große und finale Kapitel werden. Ich habe bislang noch nicht mit den Schauspielern darüber geredet, aber das Finale soll in eine komplett neue Richtung gehen”.

Für das dritte Abenteuer in Amsterdam muss sich das „Wolfsrudel“ dann aber auf jeden Fall neu erfinden.

Regie: Todd Phillips
Drehbuch: Todd Phillips, Scot Armstrong, Craig Mazin
Musik: Christophe Beck
Schauspieler: Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Justin Bartha, Ken Jeong, Jeffrey Tambor, Jamie Chung, Paul Giamatti

Handlung:

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