Monster Party (2018) | Filmkritik

Monster Party

Mit dem Karma ist es so eine Sache – manchmal kann es schneller zurückschlagen als man denkt. Für drei junge Einbrecher wird der geplante Raubzug in einer Luxusvilla nämlich zu einer wahren Todesfalle.

Casper (Sam Strike) braucht dringend Geld. Sein Vater hat diverse Spielschulden angehäuft und nun wollen die Geldeintreiber ausgezahlt werden. Schafft es Caspar nicht, ein paar Tausend Dollar zu organisieren, dann ist er bald eine Waise. Mit seinen beiden Freunden Iris (Virginia Gardner) und Dodge (Brandon Michael Hall) ist er auf Raubzüge in Nobelhäusern spezialisiert. Wenn die Eigentümer nicht zu Hause sind, wird in Windeseile Bargeld und Schmuck aus den vier fremden Wänden entfernt. Und wenn die Bewohner den Verlust bemerken, ist das diebische Trio längst verschwunden.

© Busch Media Group

Da die hübsche Iris derzeit in einem glamourösen Schuppen als Dienstmädchen schuftet, plant Casper hier das nächste Ding zu drehen. Immerhin protzt die Immobilie nur so vor Luxus. Und da Bargeld jetzt sehr dringend benötigt wird, heuert das Dreiergespann als Butlerservice für eine große Dinnerparty an.

Die Dawsons (Julian McMahon und Robin Tunney) wirken anfangs wie das typische Spießerpaar. Doch noch bevor die Kids sich in dem Häuschen etwas genauer umsehen können, trudeln die Gäste ein. Und diese haben es, genauso wie die Gastgeber, faustdick hinter den Ohren. Statt einer langweiligen Dinnerparty, werden nämlich eiskalte Killer geladen, die es gar nicht lustig finden, dass man ihre Gastgeber auszurauben versucht. Kaum geht der Alarm los, fließt das erste Blut.

Der junge Regisseur Chris von Hoffmann, der sich bisher hauptsächlich mit Kurzfilmen versucht hat, inszeniert hier einen blutigen Gorestreifen, der aus einem luxuriösen Ambiente eine Geisterbahn zaubert. Die Täter werden schnell zu Opfern und die anfangs unscheinbaren Hausbesitzer mausern sich zu wahren Monstern.

Mit ein wenig Schadenfreude wird hier das Karma gegen die Räuber ausgespielt, nur um sie dann doch später zu bemitleiden. Hat man es doch längst nicht verdient, wegen etwas Geld und Schmuck in einer Wanne zerhackt zu werden.

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Insgesamt sind die Dialoge und das schauspielerische Talent allerdings eher durchschnittlich. Selten kommt schwarzer Humor durch, der dem Film einen guten Stand im Slasherfilm-Genre hätte einbringen können. Spannung baut sich auch leider viel zu selten auf. Da die meisten Szenen mitten am Tage spielen, wirkt es selten gruselig und auf die erschreckenden Schockmomente hat man hier leider verzichtet.

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Auch fehlt es an Spritzigkeit und Selbstironie. Mit ein paar witzigen Einzeilern hätte man deutlich mehr aus den einzelnen Szenen herausgeholt. So wirkt der Film leider immer wieder wie eine völlig vergebene Chance.

Monster Party hat zwar eine nette Grundidee, spielt diese allerdings nie richtig aus und fährt dauerhaft mit angezogener Handbremse. Die Darsteller sind zwar in Ordnung, doch auch Julian McMahon (Nip Tuck) und Robin Tunney (The Mentalist) bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Gerade der diabolisch wirkende Ehemann hält sich hier leider viel zu sehr im Hintergrund auf und begnügt sich damit, böse zu gucken und seiner Frau auf die Nerven zu gehen. Robin Tunney, die in der Serie The Mentalist als Detective Lisbon auf Mörderjagd ging, akzeptiert zudem ihre Rolle als traurig dreinschauende und mit Alkoholproblemen behaftete Ehefrau. Vom Spektrum ihrer Schauspielkunst zeigt sie nicht annähernd das, was man aus dem Fernsehen von ihr kennt.

Für Fans des Genres könnte es zwar eine interessante Idee sein, die mit dem üblichen Gemetzel daherkommt, für mehr als unteres Mittelmaß reicht es bei Monster Party allerdings leider nicht.

Bewertung

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Informationen
Monster Party | 2. November 2018 (Vereinigte Staaten) 5.5

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