Friedhof der Kuscheltiere (1989) | Filmkritik

Friedhof der Kuscheltiere (1989)

Stephen King ist ein Meister des Horrors und seine Romane beflügeln seit Jahrzehnten die Buch- und Filmwelt gleichermaßen. The Green Mile (1999) mit Tom Hanks wurde zu einem Klassiker. Mit ES gelang ihm ein Meisterwerk, welches auch als filmische Neuauflage einen großen Erfolg hatte. 2019 wird nun auch Der Friedhof der Kuscheltiere neu für das Kino inszeniert. Grund genug, sich noch einmal den Originalfilm aus dem Jahre 1989 anzusehen.

Doktor Louis Creed (Dale Midkiff) ist mit seiner Frau Rachel (Denise Crosby) und den beiden Kindern ins beschauliche Ludlow gezogen, einer typischen, amerikanischen Kleinstadt. Wären da nicht die Lastwagen, die unentwegt durch die Ortschaft brausen.

Der neue Nachbar, Mister Crandall (Fred Gwynne) stellt sich als freundlicher Helfer vor. Er hat über das kleine Nest nicht nur viele Geschichten parat, sondern weist die Neuankömmlinge in das Geheimnis eines nahegelegenen Tierfriedhofs ein. Die Anwohner haben hier ihre geliebten Haustiere zu Grabe getragen und auch der Goldfisch des alten Nachbarn ist hier zur letzten Ruhe gebettet.

Wer jedoch seine Liebsten in der heiligen Erde des Indianerfriedhofs beisetzt, bekommt den Verstorbenen zurück. Diese Information soll sich später als nützlich erweisen, als ausgerechnet der geliebte Familienkater Churchill unter die Räder der rasenden LKW kommt. Louis bewaffnet sich mit einer Schaufel und bringt die tote Samtpfote unter die magische Friedhofserde. Und schon am nächsten Morgen steht der Kater vor dem Haus. Leider ist dieser nicht mehr ganz so frisch und scheint nun ein Zombiestubentiger zu sein.

Ab jetzt nehmen die Dinge in der Familie einen tragischen Lauf: Gage, der jüngste Sohn, wird ebenfalls überfahren und die Familie stürzt in tiefe Trauer. Alle wünschen sich, dass der kleine Junge wieder zurückkehrt, um bei seiner Familie zu sein. Trotz der Warnungen des alten Crandall und dem Zombiekater als mahnendes Beispiel, nimmt Louis erneut die Schaufel zur Hand und versucht den Sohnemann zurück in den Schoß der Familie zu holen. Dass dies ein schwerer Fehler ist, kann man sich bereits denken.

Stephen King Verfilmungen können ein zweischneidiges Schwert sein. Mal sind sie Meisterwerke, wie Stanley Kubricks The Shining (1980), und andermal sind sie absolute Blindgänger, wie Langoliers (1995). Friedhof der Kuscheltiere (Originaltitel: Pet Sematary) gehört da leider zu den schwächeren Filmen.

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Die Schauspieler sind hölzern, die Dialoge schlecht und die Synchronisation, besonders beim kleine Gage (Miko Hughes) und der Schwester Ellie (Blaze Berdahl) ist besonders grausam. Man hat das Gefühl, dass die Kinder von 40-jährigen mit hohen Stimmen gesprochen werden und dieser Punkt nervt gewaltig. Warum Trucker mit 200 Kilometer pro Stunde durch eine Ortschaft rasen, die wunderlicherweise keine Geschwindigkeitsbegrenzung kennt, ist ebenfalls ein Rätsel.

Nur zum Ende, wenn der Zombiesohn auf Mördertour durch das Familienhaus schleicht, kommt etwas Gruselstimmung auf. Ansonsten ist die Handlung zäh und die Dummheit des Protagonisten kaum zu ertragen. Die Seriendarsteller Dale Midkiff (Timetrax) und Denise Crosby (Star Trek: The Next Generation) mögen Science-Fiction-Fans zwar positiv im Gedächtnis geblieben sein, wirken in diesem Film jedoch völlig überfordert.

Der einzige Charakter mit Tiefgang und überzeugender Schauspielleistung ist der alte Mann von nebenan. Fred Gwynne (The Munsters), versteht es, freundlich aber auch unheimlich zu wirken. Nie ist man sich wirklich sicher, ob er ein netter Kerl ist oder etwas Böses im Schilde führt.

Kaum Schockmomente, kein echter Grusel und viel zu wenig Handlung sind das Fazit von 103 trägen Filmminuten. Bleibt nur zu hoffen, dass das Remake besser macht, was das Original leider vergeigt hat.

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