Mutafukaz (2017) | Filmkritik

Mutafukaz

Willkommen in Dark Meat City! Jeder, der sich in die unbarmherzige Megalopolis im sonnigen Kalifornien verirrt, muss auf der Hut sein, nicht von den rivalisierenden Gangs überfallen zu werden. Die wichtigste Regel, die es in der Stadt zu beachten gibt: bloß nicht auffallen!

Und genau in diesem Schmelztiegel versucht sich Angelino als Pizzalieferant durchzuschlagen. Zusammen mit seinem Freunden Vinz und der Nervensäge Willy fristet der Junge mit dem runden, schwarzen Kopf ein Dasein voller Leere und Ermüdung. Das Highlight des Tages ist es, wenn die Armee von Kakerlaken vorbeischaut, um die auf den Boden gefallenen Cornflakes zu vernichten.

Eines Tages verändert ein verhängnisvoller Unfall das Leben des trostlosen Pizzafahrers für immer – Auslöser ist die Begegnung mit der geheimnisvollen Luna.

Plötzlich wird Angelino von dunklen Gestalten heimgesucht und verfolgt, die eine Invasion der Erde planen und nur Angelino scheint sie aufhalten zu können – die Gangs der Stadt und mexikanische Wrestler mischen fleißig mit. Schafft es Angelino seine dreckige Heimat und die restliche Welt zu retten? Zum Glück hat er einen treuen Freund und seine Armee von Kakerlaken, die ihn in die Schlacht begleiten!

Bereits im Jahr 1997 erschuf der französische Comic-Autor, Illustrator und Regisseur Guillaume „RUN“ Renard die Welt von Mutafukaz. Was zunächst als Comic begann, wurde folglich zu kleinen Animationen und anschließend zu Kurzfilmen. 2017 erschien nun der Langfilm, welcher 94 Minuten in eine Welt voller Gewalt, Bandenkrieg und Dreck entführt.

In dieser Welt scheinen sich alle Beteiligten mit ihrem traurigen Schicksal abgefunden zu haben und versuchen jeden Tag aufs Neue lebendig ins Bett zu kommen.

Doch wenn wabernde Monster, maskierte Krieger der Regierung und muskulöse Wrestler den Alltag durcheinander bringen, ist Schluss mit lustig und Angelino holt zum Gegenangriff aus. Aber was können ein kleiner Pizzabote, eine Nervensäge mit Zahnspange und ein treuer Freund mit brennendem Totenkopf schon ausrichten?

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Der Stil von Mutafukaz ist ebenso innovativ wie auffallend. Voller Ironie und Einflüssen der Popkultur zieht einen jede Szene des Anime in die dreckige Welt, in der Gewalt und Angst aufeinandertreffen. Ein schwacher Magen wird mit dem Werk jedoch ab und an gefordert.

Während eine Krähe der toten Ratte das Auge auspickt, wird ein Gangmitglied durchlöchert und der rote Saft läuft die dreckige Straße von Dark Meat City entlang. Und immer wieder passiert etwas anderes.

Die Handlung von Mutafukaz eilt im Schnelltempo vor sich hin. Immer mehr Fraktionen mischen sich in das Geschehen ein und zum Ende hin weiß man kaum noch wer eigentlich für wen oder was kämpft. Geniale Wissenschaftler, Körperwandler-Eltern und tierische Wrestler, die seit Jahrtausenden für das Gute in die Schlacht ziehen, tauchen auf, verschwinden, tauchen wieder auf und in all dem Wirrwarr präsentiert Angelino seine übermenschlichen Kräfte.

So detailverliebt und abwechslungsreich Mutafukaz auch ist, so sehr verwirrt er auch, bis letztendlich alles in einem Knall und Chaos endet. Etwas mehr Struktur und Charakterzeichnung wären wünschenswert gewesen, aber scheinbar ist in Dark Meat City keine Zeit für solche Nebensächlichkeiten, denn jeder Tag, jede Stunde könnte deine letzte sein.

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