Renegades – Mission of Honor (2017) | Filmkritik

Renegades - Mission of Honor

Eine Handvoll Navy SEALS und ein sagenumwobener Schatz sind eine interessante Mischung. Wenn speziell ausgebildete Soldaten in einem Kampfeinsatz zu Goldsuchern werden, lockt das ganz große Abenteuer. Mischt auch noch Luc Besson als Produzent mit, könnte das ein gelungener Mix mit viel Potenzial sein. Und Nazigold ist spätestens seit Indiana Jones ein Garant für Spannung und beste Unterhaltung.

Matt Barnes (Sullivan Stapleton) und sein Team sind in Sarajewo der 90er im Einsatz. Sie sollen einen Kriegsverbrecher verhaften und gehen, getarnt als Journalisten, mitten hinein ins Kriegsgeschehen. Die Mission läuft schief und die Navy SEALS sehen sich gezwungen zu improvisieren.

Dies tun sie dann gewaltig, indem sie einen Panzer stehlen und sich alles andere als unauffällig durch die feindlichen Linien kämpfen. Ihr vorgesetzter Offizier (J.K. Simmons) findet das natürlich gar nicht witzig, da diese Operation leise, still und unauffällig ablaufen sollte.

Kurzum werden die Soldaten nicht als Helden gefeiert, sondern suspendiert. So hängen Barnes und seine Mannen unmotiviert herum und lassen es in einer Bar krachen.

Nur gut, dass einer der Soldaten ein Techtelmechtel mit der hübschen Lara (Sylvia Hoeks) hat, die den knallharten Burschen eine Geschichte vom verschollenen Gold der Nazis erzählt. In den Wirren des Krieges wurde ein Staudamm gesprengt, der eine ganze Stadt, samt gestohlenem Gold überflutete.

Zwar weiß die attraktive Bosnierin, wo der millionenschwere Schatz versteckt ist, doch fehlt es ihr an Equipment und Personal für die Bergung.

Glück, dass Barnes gerade viel Freizeit hat. Mit seiner Truppe packt er Taucherausrüstung und schweres Gerät ein und so geht es auf zur Schatzsuche. Nur zu dumm, dass auch einige Kriegsverbrecher Lust haben, das Gold zu finden.

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Alles klingt ein wenig wie eine Mischung aus The Expendables (2010) und Indiana Jones. So richtig warm wird man allerdings nicht mit dem Himmelfahrtskommando aus bestenfalls austauschbaren Klischeesoldaten. Barnes, der grimmige Anführer, leitet eine bunte Truppe aus zweidimensionalen Charakteren, an die man sich nach Ende des Films kaum noch erinnern kann. Anders als Barney Ross und seine Expendables bleibt diese Soldatengruppe nicht wirklich im Gedächtnis.

Die Action weiß nur in der Eröffnungssequenz zu überzeugen und bleibt über weite Strecken des Films komplett aus. Es kommt weder richtig Spannung auf, noch wird versucht etwas Tiefgang in die Hauptfiguren zu bringen.

So wird viel geredet und später getaucht. Statt die Soldaten wild um sich schießen zu lassen und mit reichlich Action die Leere des Films zu füllen, verlässt sich Regisseur Steven Quale (Final Destination 5) nur auf Hauptdarsteller Sullivan Stapleton (300: Rise of an Empire), der so gar nicht zum Sympathieträger werden will.

Auch Luc Bessons bekannte Handschrift, die wir aus 96 Hours (2008) oder Kiss of the Dragon (2001) kennen, bleibt leider aus. Statt stylischer Action und cooler Helden bekommen wir nur einen B-Movie serviert, der hinter jeder Erwartung zurückbleibt.

Vielleicht sollte man den Film noch einmal mit Stallone und Schwarzenegger drehen, dann wäre das ganze sicher um einiges unterhaltsamer. Und wo die Mission ehrenvoll sein soll, wenn man sich fremdes Gold unter den Nagel reißen will, bleibt auch ein Rätsel.

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Bildrechte: Universum Film

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