Wahrheit oder Pflicht (2018) | Filmkritik

Es ist ein Spiel, dass man gerne auf Teenieparties oder Kindergeburtstagen spielt. In unseren Breitengraden auch als Flaschendrehen bekannt, wird man vor die Wahl gestellt, entweder eine Frage wahrheitsgemäß zu beantworten oder eine Mutprobe zu bestehen. Doch was wäre, wenn dämonische Kräfte einen zwingen verheerende Wahrheiten zu verkünden oder sein Leben aufs Spiel zu setzten? In Wahrheit oder Pflicht (Originaltitel: Truth or Dare) werden junge Collegestudenten gezwungen, sich den Regeln dieses teuflischen Spiels zu stellen.

Alles fängt mit einer Springbreak-Party in Mexiko an. Olivia (Lucy Hale) wird an der Bar von einem jungen Mann angesprochen, der ihr ungebetene Verehrer vom Hals hält. Als sich die Party dem Ende neigt, überredet der Fremde die Gruppe um Olivia dazu, in einer verlassenen Kirche noch ein wenig weiter zu feiern.

Er schlägt sogar vor, das berühmte Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Anfangs haben alle noch ihren Spaß, doch schnell kommt heraus, dass Carter, wie der Fremde heißt, nur ein Ziel verfolgt. Er wollte die Jugendlichen in diese Kirche locken und ihnen einen Fluch auferlegen, welcher sie mit einer unheimlichen Macht dieses Spiel spielen lässt. Nur so kann er selbst aus Wahrheit oder Pflicht aussteigen, das seinen eigenen Freunden bereits das Leben kostete.

Denn die Pflichtaufgaben, die hier abverlangt werden, drehen sich um mörderische und selbstmörderische Themen. Betrunken auf dem Häuserdach balancieren, einem Polizisten die Pistole stehlen: dies sind da noch die eher harmloseren Wünsche der Unbekannten Macht. Vor ihrer Aufgabe sehen die Studenten sehen kurz den Schriftzug Wahrheit oder Pflicht auf ihrem Handy, einer Hauswand oder anderswo.

Manchmal werden sie auch von den Menschen in ihrem Umfeld aufgefordert der Reihe nach zu spielen. Dabei haben die Personen plötzlich entstellte Fratzengesichter und geben keine Ruhe, bis man nachgibt.

Für Olivia startet ein Wettlauf gegen die Zeit, denn nach und nach sterben ihre Freunde bei den gefährlichen Aufgaben. Sie wird gezwungen ihre intimsten Geheimnisse zu verraten und muss sogar gestehen, von der Affäre ihres guten Freundes gewusst zu haben. Eine Tatsache, die sie schnell in Ungnade ihrer Freundin Violett (Markie Cameron) fallen lässt. Doch das Spiel endet erst, wenn alle tot sind oder sich neue Opfer gesucht werden. So versucht Olivia den Fluch zu besiegen und zu verhindern, dass ihr Freundeskreis immer weiter dezimiert wird.

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Es ist schon unglaublich, wie naiv die Protagonisten einem Fremden in die Falle gehen. Mit den typischen Klischees der vergangenen Teenie-Horror-Streifen bedient sich Wahrheit oder Pflicht an den üblichen schablonenhaften Jugendlichen, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten haben.

Stellenweise mag zwar Spannung aufkommen, doch bleiben die Effekte eher im unteren Durchschnitt. Wenn Olivia die Schüler in einer Bibliothek nur noch als Fratzen sieht, wirkt das mehr nach einem billigen Snapchat-Filter, was die Protagonisten anschließend in einem Dialog sogar bestätigen. Ein gruseliges Zehn-kleine-Schülerlein á la Final Destination wird es aber leider nicht. Dazu fehlt es an echten Grusel-und Schockmomenten. Bis auf ein paar kleinere Erschrecker bleibt das große Fürchten aus.

Die schauspielerische Leistung der unbekannteren Darsteller ist solide und genau so, wie man es vom Genre erwartet. Hinter der Konkurrenz bleibt das Filmwerk aber stark zurück und ist eben einfach nur Mittelmaß. An Scream, Final Destination oder Nightmare on Elmstreet kommt man nicht annähernd heran. Zudem kam das Filmende auch noch sehr überraschend und löste den Konflikt eher enttäuschend auf.

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