Maleika (2017) | Filmkritik

Maleika

Es heißt, dass das Leben die schönsten Geschichten schreibt. Diese müssen jedoch keinesfalls immer Menschen unterlaufen. Das facettenreiche Tierreich ist ebenso erfüllt mit spannenden Ereignissen und erstaunlichen Wendungen. Doch die Natur ist nicht nur wunderschön, sondern auch ebenso grausam und erbarmungslos.

In der Regel bringen Geparden 2 bis 6 Junge zur Welt. Gepardin Maleika hat genau diesen Höchstwert erreicht und mit Martha, Malte, Mirelèe, Marlo, der so gern klettert, Mia und Tollpatsch Majet die Population ihrer Art vergrößert. Doch ein so großer Wurf bringt auch ebenso viel Verantwortung mit sich.

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Die kleinen Jungtiere sind frech, verspielt und vor allem hungrig. Maleika muss Tag um Tag für das Überleben ihres Nachwuchs kämpfen und Löwen, Hyänen und Schakale lauern nur auf einen Fehler der mutigen Mutter, um an Nahrung zu kommen.

Aber ewig kann Maleika die sechs Kinder nicht beschützen. Jede neue Herausforderung bringt die Gepardenkinder ein Stück weiter in Richtung Selbstständigkeit. Doch die Wildnis birgt auch für die schnellsten Jäger der Erde viele Gefahren und Maleika führt einen aussichtslosen Kampf, um all ihre Kinder vor den Gefahren der Natur zu beschützen!

Der deutsche Artenschützer und Filmschaffende Matto Barfuss, von den Medien auch als der Gepardenmann bezeichnet, begann bereits im Jahr 2013 mit den Dreharbeiten zu seinem Werk über die Gepardin Maleika. Nun ist die Regiearbeit vollendet und ein Werk voller Freude und Trauer ist entstanden, das mit der Botschaft aufwartet, dass aufgeben niemals eine Lösung ist – besonders nicht für Gepardin Maleika!

Doch so wunderschön die eingefangenen Bilder aus dem Masai Mara Naturschutzgebiet in Kenia sind, so störend sind leider einige Faktoren des Zusammenschnitts.

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Erzählt von Max Moor beginnt hier bereits der erste Kritikpunkt. Die angenehme Erzählerstimme wird oftmals unterbrochen, um den kleinen Geparden eine Stimme zu verleihen. Es nimmt dem Film die Ernsthaftigkeit und Spannung, wenn der Erzähler versucht ein Gepardenjunges zu sprechen und auch die inhaltslosen Aussagen in diesen Momenten sorgen für Kopfschütteln.

Glücklicherweise nimmt diese Synchronisierung der Tiere nur einen kleinen Teil des Gesamtwerkes ein und primär ist die erzählende Stimme zu hören.

Doch auch hier vermisst man einen wichtigen Punkt: Informationen. Selbstverständlich gibt es immer wieder Einwürfe über das Verhalten und Heranwachsen der Tiere, doch viele Fakten und lehrreiche Informationen werden dem Zuschauer verwehrt. Stattdessen wird eine Geschichte gesponnen, in der ab und an vielleicht doch etwas zu viel Interpretation stattgefunden hat. Eine gesunde Mischung aus Fakten und Fiktion wäre wünschenswert gewesen, um über die Spieldauer von 105 Minuten zu unterhalten.

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Der größte Pluspunkt sind selbstredend die imposanten Aufnahmen der Serengeti und seiner Bewohner. Selten oder gar noch nie sah man Geparden so nah und wild ihr Leben leben. Immer wieder wird betont wie wichtig den schnellen Jägern die Freiheit ist und sobald Mutter Maleika zum Sprint ansetzt, hat man keinen Zweifel mehr an dieser Aussage.

Über vier Jahre hinweg begleitete der engagierte Filmemacher Matto Barfuss die Raubtiere hautnah und fing dabei unglaubliche Aufnahmen ein, die die Natur ungeschönten und doch faszinierend vorstellen. Die Tatsache, dass Mutter Maleika alles gibt um ihre Kinder zu schützen, wird nur umso schmerzlicher wenn das erste der Jungtiere stirbt. Und es soll noch viele weitere Schicksalsschläge für die tapfere Mutter geben.

Offene Wunden, hungrige Krokodile und blutige Jagden sind ein Teil dieses Films und werden offen und ehrlich gezeigt. Sicherlich für den ein oder anderen Zuschauer erschreckend, aber genau dies ist das Wesen der Natur. Fressen oder gefressen werden.

Matto Barfuss hat mit Maleika ein Werk geschaffen, das an manchen Stellen vielleicht etwas zu viel Film geworden ist, aber ansonsten durch seine starken und hautnahen Bilder überzeugen kann und zu einem Überlebenskampf nach Masai Mara entführt.

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Bildrechte: EuroVideo

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