1930: Die Stadt Foshan in der südchinesischen Provinz Guangdong ist der Dreh- und Angelpunkt für chinesische Kampfkünste. Viele verschiedene Schulen unterrichten ihre Schüler und fordern sich untereinander zu Kämpfen heraus. Obwohl der Wing Chun Meister Ip Man der bemerkenswerteste Kampfsportler in Foshan ist, lebt er sehr bescheiden und hält sich mit seiner Familie aus dem meisten Trubel heraus. Als unabhängiger, reicher Mann hat er kein Interesse eine Kampfschule zu eröffnen und verbringt seine Zeit mit seinem eigenem Training oder trifft sich mit anderen Meistern der Kampfkunst. Da Ip Man viel Zeit damit verbringt mit seinen Freunden und Kollegen über Kampfkünste zu diskutieren, ist seine Frau oft unbeherrscht und verlangt von Ip Man mehr Interesse an seiner Familie. Seine eigene Kampfkunst präsentiert er nur wenigen hinter verschlossenen Türen.

Das Leben des Großmeisters der chinesischen Kampfkunst Wing Chun, Yip Man, welcher stets als ruhiger, immer gut gekleideter Mensch beschrieben wird, ist genauso faszinierenden wie sein Kampfstil. Nachdem er einige Jahre als Ermittler für die Polizei in Südchina arbeitete, zog es Yip Man nach Hong Kong, wo er eine Wing-Chun-Schule in einem Hinterzimmer der Kowloon Restaurant Association eröffnete. Zu seinen bekanntesten Schülern gehörte der sino-amerikanische Schauspieler und Kampfkünstler Bruce Lee, welcher von 1953 bis 1959 bei ihm in der Ausbildung war. Im Jahr 2008 wurde nun in Hongkong ein Spielfilm über das Leben von Yip Man gedreht, welcher dessen Zeit in seinem Geburtsort Foshan behandelt. Die Geschichte wird dabei stark von den Ereignissen des zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges beeinflusst.

Als Antagonist des Films dient das japanische Militär, dessen Grausamkeiten in dem Charakter des Generell Miura widergespiegelt werden. In diesem Zusammenhang könnte man die Tatsache bemängeln, dass Ip Man vielleicht zu stark heroisiert wird, wobei er das Verständnis der Kampfkünste durch die Japaner bemängelt, welche die Künste rein für ihre rohe Gewalt ausnutzen und den weiteren Aspekten der Künste keine Aufmerksamkeit schenken. Dieses kleine Manko schadet dem Film in seiner Gesamtheit jedoch nicht, denn Ip Man ist ein bewundernswertes Biopic über einen Mann, welcher die Welt des Kung Fu prägend veränderte.
Regie: Wilson Yip
Drehbuch: Edmond Wong
Musik: Kenji Kawai
Schauspieler: Donnie Yen, Simon Yam, Lynn Hung, Hiroyuki Ikeuchi, Gordon Lam Ka-tung, Fan Siu-wong




