Black Panther (2018) | Filmkritik

Black Panther

Kurz vor dem Beginn des großen Finales in Form von Avengers: Infinity War musste der Black Panther noch sein eigenes Solo-Abenteuer überstehen und seinem Volk in Wakanda beweisen, dass er der rechtmäßige Thronnachfolger ist. Wie immer lautet die Frage: Ist der Charakter auch ohne die Zugpferde Iron Man, Captain America und Thor interessant genug, um über zwei Stunden Leinwandzeit zu füllen?

Regisseur Ryan Coogler feierte nach seinem Werk Nächster Halt: Fruitvale Station (2013) einen enormen Erfolg mit dem Spin-off zur Rocky-Reihe Creed – Rocky’s Legacy. Und auch in seiner Superhelden-Verfilmung fliegen allerhand Fäuste.

T’Challa alias Black Panther (Chadwick Boseman) regiert seit dem Tod seines Vaters das Königreich von Wakanda und beschützt mit der Kraft des schwarzen Panthers das Volk. Doch vor der Weltöffentlichkeit versteckt sich das geheime Land in Afrika.

Während die gesamte Welt dem Glauben verfallen ist, dass Wakanda ein ärmliches Dritte-Welt-Land sei, ist dort eine fortschrittliche Metropole entstanden, die durch das äußerst seltene Metall Vibranium dem Rest der Menschheit auf nahezu allen Ebenen im Vorteil ist.

Doch die Sicherheit und das seit Generationen gut gehütete Geheimnis werden bedroht. Das Schicksal Wakandas liegt in den Händen des jungen Königs T’Challa, während er sich mit dem bestens ausgebildeten Ex-Soldaten Killmonger (Michael B. Jordan) konfrontiert sieht. Dieser ist der verschollene Sohn von Häuptling T’Chakas Bruder und somit Mitglied der Königsfamilie. Er fordert T’Challa zum rituellen Kampf um den Thron und die Herrschaft Wakandas heraus.

Während die Avengers in letzter Zeit immer wieder gegen riesige außerirdische Bedrohungen kämpfen mussten, geht es in Cooglers Black Panther um Selbstfindung, Werte und Tradition. T’Challa muss sich nicht nur entscheiden ob er sein Volk weiter in einer Schattenwelt versteckt, sondern kämpft auch mit der Frage, ob er der Aufgabe und Verantwortung gewachsen ist.

Mit N’Jadaka alias Erik Killmonger Stevens betritt ein Rivale den Ring, der dem Black Panther genau diese Fragen stellt. Dabei schafft es Coogler nach längerer Zeit endlich mal wieder einen Bösewicht zu kreieren, der nicht nur als übermächtiger Widersacher auftritt, sondern auch mit Tiefgang und Emotionen daherkommt. Durch erzählende Rückblenden und emotionale Momente schafft es Killmonger in kürzester Zeit zu einem der besten Widersacher des bisherigen, cinematischen Marvel-Universums zu werden, der Loki in nur wenigen Punkten nachsteht.

Aber auch die Gegenseite weiß zu überzeugen. Chadwick Boseman (42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende) vereint Sympathie und Unsicherheit bei seiner Darstellung des Black Panther. Zu diesen beiden Gegenspielern gesellen sich des Weiteren zahlreiche unterhaltsame Figuren.

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Daniel Kaluuya (Get Out) in der Rolle des undurchschaubaren W’Kabi, Lupita Nyong’o als kriegerische Nakia (12 Years a Slave), Andy Serkis (Planet der Affen: Survival) als aufgedrehter Ulysses Klaue und vor allem Danai Gurira (The Walking Dead) als trockene Generälin Okoye sorgen für jede Menge Humor, Unterhaltung und Spannung.

Was die visuelle Ebene betrifft weiß Black Panther selbstredend auch hier vollends zu begeistern. Untermalt mit einem Hip-Hop-lastig Soundtrack stürzen sich die Kriegern immer wieder in rasante Schlachten und Auge und Ohr des Zuschauers kommen durch und durch auf ihre Kosten. Dabei bietet der Film traditionelle Einzelkämpfe und futuristische Massenschlachten.

Nach all diesen durchweg positiven Punkten gibt es allerdings auch eine Schwachstelle, die nicht unerwähnt bleiben darf. Black Panther malt nach Zahlen. Entwicklung der Figuren und der Handlung ist in jedem Moment vorhersehbar und bereits nach wenigen Minuten des Films kann der geübte Kinozuschauer den Ausgang der Geschichte haargenau vorhersagen. An dieser Stelle hätte das Drehbuch durchaus mehr Vielfalt und unerwartete Wendungen beinhalten können.

Nachdem Wonder Woman aus dem Hause DC rund um den Globus Frauen und junge Mädchen für das Genre begeistern konnte, hat der erste schwarze Superheld nachgelegt und setzt ein wichtiges und richtiges Zeichens für zukünftige Superhelden-Abenteuer. Der Black Panther lässt viele seiner Avengers-Kollegen im Schatten stehen und zeigt, dass auch Superherlden-Verfilmungen deutlich mehr Tiefgang haben können bei ihrer Zeichnung der Figuren.

Seit dem 19. Juli 2018 erobert der Black Panther auch den Heimkino-Markt und ist auf Blu-ray, Blu-ray 3D, 4K UHD Blu-ray und DVD sowie als Download verfügbar! Das Bonusmaterial der Blu-ray-Versionen, das neben Pannen vom Dreh, einem Audiokommentar von Regisseur Ryan Coogler und zusätzlichen Szenen auch zahlreiche Featurettes und eine exklusive Vorschau auf Ant-Man and the Wasp enthält, sorgt für geballte Marvel Action im Wohnzimmer!

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Bildrechte: Disney/Marvel

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3 Kommentare

Daniel B. 20. April 2019 - 09:56
also Ich im Kino war , war es schon erstaunlich das soviel Leute drin waren, die normalerweise nix mit dem ganze Comic Sachen zu tun haben, und die waren alle begeistert. und mit den zusatz Sachen auf der Blueray rundet die ganzeSache gut ab. Natürlich in Steelbox als Sammler
Markus Grunwald 27. April 2019 - 09:13
Und jetzt rennen alle in Endgame. Man darf gespannt sein, wie das MCU danach weitergehen wird :)
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