La La Land (2016) | Filmkritik

La La Land

Willkommen in La La Land. Eine Stadt, in der die Fleißigen schuften, um eines Tages ihre buntesten Träume wahr werden zu lassen oder für immer scheitern!

Auf die Narren, die träumen.

Wunderkind Damien Chazelle eroberte im Jahr 2014 mit seinem Musikfilmdrama Whiplash die Traumfabrik Hollywood im Sturm und bleibt bei seiner zweiten Regiearbeit seinem Stil treu. Zudem schafft er mit La La Land seine ganz persönliche Hommage an die goldenen Jahre der Filmindustrie.

Mit jeder Menge Musik, Tanz und Farbe zaubert er eine leichte Mischung aus romantischer Komödie und Musicaldrama auf die Leinwand, welche auch das Publikum träumen und an die zahlreichen Musikfilme der 1940er Jahre mit Stars wie Ginger Rogers, Fred Astaire und Gene Kelly erinnern lässt.

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Während die ehrgeizige Schauspielerin Mia (Emma Stone) von einem Casting zum nächsten eilt und doch nur als Verkäuferin hinter der Theke etwas Geld nach Hause bringt, hält sich der ebenso charismatische wie talentierte Jazzmusiker Sebastian (Ryan Gosling) mit Tagesjobs über Wasser und träumt von einem eigenen Club. Doch die Suche nach dem großen Glück in Los Angeles scheint für Mia und Sebastian in weiter Ferne.

In der Stadt der Sterne

Als sich ihre Wege jedoch eines Tages kreuzen, verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander und ihr Winter der Einsamkeit scheint beendet. Gemeinsam schmieden sie Pläne für ihre Zukunft auf der Bühne und genießen den Zauber der jungen Liebe in La La Land – der City Of Stars. Doch nach und nach müssen Mia und Sebastian einsehen, dass sie Opfer bringen müssen, um ihren Träumen näher zu kommen. Kann ihre Beziehung diesem Druck standhalten oder werden sie für ihre individuellen Ziele die Liebe aufgeben müssen?

Regisseur Damien Chazelle erzählt mit seinem neuesten Werk nicht nur die Liebesgeschichte zweiter Menschen, sondern auch eine bezaubernde Liebeserklärung an das Leben und L.A., die Stadt der Träume. Bereits die musikalische Eröffnung stimmt den Zuschauer darauf ein, was ihn in den nächsten 128 Minuten sowohl visuell als auch akustisch erwarten wird.

Ein ganzer Stau erwacht zum Leben und zahlreiche Menschen springen auf und trällern über ihre Liebe zur Stadt. Ein wenig Sarkasmus spielt also auch mit, wenn man an das tägliche Verkehrschaos auf Los Angeles Straßen denkt. Dies soll jedoch mit Abstand nicht die einzige künstlerische Performance des Films bleiben. Immer wieder kommt es zu einem spontanen Gesangsausbruch oder Jazzmusiker hauen unwillkürlich in die Tasten und blasen die Trompete. Selbst jeder nicht musikalische Mensch muss hier eingestehen, dass alles voller Leidenschaft vorgetragen wird.

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Und während die Tonebene so hervorragend bedient wird, gibt es für die Augen ein reines Festmal an bunten Kleidern, zauberhaften Kulissen und vielem mehr. In etlichen Details kann man sich verlieren, sei es das Treiben der Straßenlaternen in der dunklen Nacht oder das Planetarium aus … denn sie wissen nicht, was sie tun (1955), in welchem schon James Dean drehte. Jeder Raum und jede Kulisse versprüht etwas vom Zauber Hollywoods.

Inmitten all dieser unterhaltenden Elemente agiert das Leinwandpaar bestehend aus Emma Stone und Ryan Gosling, dessen Chemie ein weiterer Pluspunkt des Films ist. Nach der Zusammenarbeit in Crazy, Stupid, Love. (2011) und Gangster Squad (2013) herrscht eine unsichtbare Verbindung zwischen den beiden Darstellern, sodass man problemlos glauben könnte, auch hinter den Kulissen würde es zischen Stone und Gosling gehörig knistern. Wenn sie zusammen das Lied City of Stars singen, kann man als Zuschauer nur an den Lippen beider kleben.

Nicht ohne Grund konnte der Film bereits sieben Golden Globes einheimsen und wird auch bei der Oscar-Verleihung 2017 als großer Anwärter auf weitere Preise gehandelt. Die Kategorien Regie, Bester Darsteller/in und sämtliche musikalischen Kategorien sind ein Muss ebenso wie das Drehbuch. Dabei ist die Geschichte vielleicht eben der eine kleine Punkt, den man La La Land negativ ankreiden könnte.

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Über weite Strecken verläuft alles doch etwas zu sehr nach dem Schema Friede-Freude-Eierkuchen und der American Dream scheint für alle hart arbeitenden Menschen in L.A. erreichbar. Dies ist jedoch nicht mehr als eine Kleinigkeit in einem Werk voller Zauber und Magie, das zum mehrmaligen Anschauen einlädt. Denn sicherlich gibt es jedes Mal neue verliebte Details zu entdecken.

Was Damien Chazelle mit seinem neuesten Streich auf die Leinwand zaubert, mag sicherlich nicht für jeden Kinogänger etwas sein, aber man kann zweifelsfrei nicht aberkennen, dass La La Land handwerklich sowie inhaltlich ganz großes Gefühlskino ist. Und genau dies sollte die Aufgabe Hollywoods sein: Seine Zuschauer in eine Welt entführen, die zum mitfiebern und mitträumen anregt und einen über die gesamte Spielzeit fesselt, in seinen Bann zieht bis die Credits über die Leinwand rollen nicht mehr loslässt bis abschließend die letzten Klänge des Films ihn genussvoll ausklingen lassen.

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