Saw 3D – Vollendung (2010) | Filmkritik

Saw 3D - Vollendung

Seit einer gefühlten Ewigkeit treibt nun schon Jigsaw (Tobin Bell), genannt der Puzzle-Mörder, sein Unwesen und nur wenige haben seine brutalen und blutrünstigen Fallen überlebt. Einer dieser Auserwählten ist der selbsternannte Selbsthilfe-Guru Bobby Dagen (Sean Patrick Flanery), welcher im TV von seinen Erlebnissen berichtet und diese ebenfalls in einem Buch niedergeschrieben hat. Doch hinter den Kulissen geht das mörderische Meisterwerk von John Kramer alias Jigsaw trotz seines Todes immer weiter. Mittlerweile spinnt Detektive Mark Hoffman (Costas Mandylor) die Fäden des blutigen Spiels und hat Jigsaws Erbe angetreten, um die letzten Züge des Lebenswerks zu beenden.

© StudioCanal

Die Hauptrolle im finalen Akt übernimmt dabei der Selbsthilfe-Guru Bobby Dagen, welcher ein dunkles Geheimnis hat, für welches er die Verantwortung übernehmen muss. Aber nicht nur er muss seinen Überlebenswillen unter Beweis stellen, denn auch Detektive Hoffman gerät immer weiter ins Visier der Polizei und befindet sich schon bald auf der Flucht. Der eigentliche Puppenspieler ist letztendlich immer noch der verstorbene Jigsaw, welcher für jede Situation noch ein Ass im Ärmel bereit hält. Wer schafft es sein letztes Spiel zu überleben und die Prüfungen zu meistern?

Im Jahr 2004 stellte der Puzzle-Mörder Jigsam seine ersten Fallen auf und lehrte die Menschen ihrem Leben einen Sinn zu verleihen. Damals entstand das erste Werk unter der Regie des Australiers James Wan (Dead Silence, Saw), welcher dem Zuschauer seine Ur-Ängste offenbarte. Alles begann damals mit einer legendären Anfangsszene – zwei Personen gefangen in einem kühlem Raum. Totale Verwirrung, das grausame Gefühl der Machtlosigkeit und panische Angst trieben sie an die Grenzen ihres Verstandes bis hin zum bitteren Ende. In den nächsten Jahren entwickelte sich eine weltweite Popularität, welche etliche Fortsetzungen mit sich brachte. Jedes Jahr an Halloween begrüßte Jigsaw seine Opfer in den Kinos und führte ihnen ihre tiefsten Ängste vor. Nun findet sein Lebenswerk in Saw 3D -Vollendung seinen großen Höhepunkt und alle Fäden führen zu einem finalen Ziel.

© StudioCanal

In den sieben Saw-Teilen gab es viele Änderungen auf dem Regiestuhl, an den Drehbüchern und immer wieder neue Opfer traten vor die Kamera. Eine der wenigen konstanten Merkmale neben James Wan, welcher an allen Teilen als Executive Producer mitwirkte, war Schauspieler Tobin Bell. In allen Teilen verkörperte er die Rolle des Puzzle-Mörders Jigsaw, welcher die fehlgeleiteten Menschen aus ihren Fehlern lernen lassen will. Auch wenn er im finalen Akt nur noch auf den Tonbänder zu hören ist und in einigen Rückblenden auftaucht, hat sich Tobin Bell über die Jahre mit seiner großartigen Darstellung in die Herzen der Zuschauer gespielt und gehört zu Saw wie die Jigsaw Puppe auf ihrem Dreirad. Nach seinem Tod wurde Jigsaw jedoch von Detektive Mark Hoffman beerbt, welcher seit dem drittel Teil von Schauspieler Costas Mandylor (Picket Fences – Tatort Gartenzaun) verkörpert wird. Im Gegensatz zu Tobin Bell personifiziert Mandylor dabei die Rolle des Fallenstellers als eiskalter Mörder, welcher im finalen Teil auch gerne gegen die Regeln verstößt und hemmungslos mordet.

Eine bedeutendere Rolle hat ebenfalls Betsy Russell (Let’s Do It!, Familienbande) in den vergangenen Jahren übernommen. Als Jigsaws Frau Jill unterstütze sie ebenfalls das Werk ihres Ehemannes tatkräftig. Wobei Russell dabei im sechsten Teil  eine wichtige Rolle einnahm, agiert sie im siebten Film leider eher im Hintergrund und wirkt in den Szenen meist hilflos. Die restlichen Schauspieler fungieren für einen Splatterfilm in der gewohnten Manier und haben neben viel Schreierei und Weinerei nicht viel zu tun. Ein Cameo-Auftritt von Linkin Park-Sänger Chester Bennington wird zwar die Fans der Band freuen, bringt die Handlung aber in keiner Weise voran.

© StudioCanal

Die Regie bei Saw 3D – Vollendung übernahm Kevin Greutert, welcher schon bei den ersten fünf Teilen als Cutter tätig war, bevor er beim sechsten Teil die Position als Regisseur übernahm. Vertraut mit der Reihe beförderte er sie nun in eine neue Ebene und sorgte für eine 3D-Fassung des Splatterfilms. Dieser Effekt übertrifft dabei eindeutig die vielen Konvertierungen und erzeugt einen durchgehend räumlich erscheinenden Film. Die wenig wirklich genutzten Szenen der Technik lassen aber bedenken der Notwendigkeit aufkommen.

Saw VII - Vollendung - Jetzt bei amazon.de bestellen!

Insgesamt hebt sich der finale Teil wirklich von den meisten Vorgängern ab und vertraut auf die Wurzeln der Reihe. Die Fallen werden wieder dreckiger und blutüberströmt, so dass sich bei manchen Szenen einem wirklich noch die Nackenhaare aufstellen. Die Auswahl beinhaltet dieses Mal neben den üblichen scharfen Sägen, dem lodernden Feuer und blanken Metallstäben, sogar einen Besuch beim Zahnarzt. Leute mit schwachen Nerven bekommen also erneut ihre jährliche Saw-Dosis aufgetischt und selbst eingesessene Veteranen der Splatterreihe können sich einige Male ein feines Blutbad ansehen.

Das einzige Manko dabei ist, dass der Charakter des Bobby Deagan wirklich an jeder Aufgabe scheitert und dies typischerweise immer in allerletzter Sekunde. Das große Finale bietet für die treuen Fans abschließend dann trotzdem noch einige Überraschungen und Jigsaw legt letztendlich seine Karten auf den Tisch. Eine letzte Runde, welche mit einem klassischen Saw-Twist ihren Abschluss findet und den Kreis der Reihe beendet. Die Vorgänger der Reihe sind dabei keine Voraussetzung, da alle wichtigen Momente mit Rückblenden erläutert werden, für das optimale Verständnis führt aber kein Weg an ihnen vorbei.

Nach vielen Jahren endet nun also sehr wahrscheinlich die Splatterreihe mit einem würdigen Finale und wir schließen sie mit den bekannten Worten von Jigsaw:

– Game Over –

Regie: Kevin Greutert
Drehbuch: Patrick Melton, Marcus Dunstan
Musik: Charlie Clouser
Schauspieler: Tobin Bell, Costas Mandylor, Betsy Russell, Sean Patrick Flanery, Cary Elwes, Dean Armstrong, Chad Donella, Gina Holden

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Bildrechte: StudioCanal

Ähnliche Beiträge

Sleepy Hollow (1999) | Filmkritik

Tarot – Tödliche Prophezeiung (2024) | Filmkritik

Longlegs (2024) | Filmkritik

1 Kommentar(e)

GCK 24. November 2010 - 16:16
Sehr angenehm geschriebene Review, mit genügend Objektivität. Weder Lobhudelei, noch Niedermacherei, allein der Sache wegen: Hut ab! So etwas wünsche ich mir öfter...vor allem, was die SAW-Reihe angeht. Falls Interesse besteht: Schau doch mal bei uns vorbei! Ich habe gestern den Link zu meinen "Jigsaw-Chroniken" gepostet. Darin werden alle Geschehnisse der Teile 1 bis 6 chronologisch aufgelistet, damit man sich für den 7. vorbereiten kann (auch, wenn es offenbar nicht nötig ist). Selbst gesehen habe ich dieses letzte Kapitel leider noch nicht...wird aber nächste Woche nachgeholt. :) Gruss, GCK
Kommentar hinzufügen