Ende der 70er im schillernden New York: Irving Rosenfeld (Christian Bale) besitzt mehrere Waschsalons und lebt zusammen mit seiner Frau Rosalyn (Jennifer Lawrence) sowie einem adoptierten Sohn zusammen. Das richtige Geld verdient der Trickbetrüger jedoch keineswegs mit dreckiger Wäsche, sondern mit schmutzigen Geschäften.

Doch DiMaso hat keinesfalls vor das Betrügerpärchen hinter schwedischen Gardinen verrotten zulassen. Stattdessen bietet er ihnen einen ungewöhlichen Deal an: Sie sollen als Lockvögel auf die Politikprominenz von New Jerseys angesetzt werden. DiMaso hat es dabei vor allem auf Bürgermeister Carmine Polito (Jeremy Renner) abgesehen. Dieser steht seiner Meinung nach in Verbindung mit der Mafia und ist an korrupten Geschäften beteiligt.
Fortan beginnt ein verzwickter Machtkampf, indem keiner mehr weiß wem er trauen kann und wem nicht. Allen Beteiligten scheint die Sache so langsam aber sicher über den Kopf zu wachsen…und dann mischt sich auch noch Irvings Ehefrau Rosalyn ein.
Nachdem Regisseur David O. Russell erst im Jahr 2012 mit seiner Tragikomödie Silver Linings seiner Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence zu einem Oscar als Beste Hauptdarstellerin und Bradley Cooper so einer Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller verhelfen konnte, kehrt der Filmschaffende nun mit einem neuen Werk zurück: American Hustle.

Schauspielerisch gibt es dabei ausschließlich Höhepunkte zu verzeichnen. Während Christian Bale abermals seinen Körper strapazierte und sich für die Rolle des glatzköpfigen Trickbetrügers Irving ganze 20 Kilo anfutterte, kann auch Amy Adams in ihren überwiegend knappen Outfits vor der Kamera überzeugen. Als verführerische Femme fatale verdreht sie so einigen Männern den Kopf und träumt von einem Leben sofern ihrer Herkunft.
Dass Jennifer Lawrence nicht nur Katniss Everdeen kann und mittlerweile verdient zur weiblichen Elite Hollywood zählt, konnte man bereits in Werken wie Winter’s Bone und Silver Linings bewundern. Auch als junge Mutter, die sich zu gerne in die falschen Geschäfte einmischt, liefert sie eine tadellose Darstellung ab. Auch wenn sie lediglich als Nebenrolle geführt wird, sind ihre unterhaltsamen Auftritte erinnerungswürdig.

Insgesamt kann man die schauspielerische Leistung aller Beteiligten wohl damit zusammenfassen, dass sich sowohl Amy Adams wie auch Jennifer Lawrence, Bradley Cooper und Christian Bale Hoffnungen auf einen Goldjungen für ihre Leistung machen dürfen. An dieser Stelle sei gesagt, dass American Hustle der einzige Film ist, der sich bei der Oscarverleihung 2014 Chancen auf die sogenannten Big Five machen darf.
Ebenfalls gab es Nominierungen für das Bestes Kostümdesign und das Bestes Szenenbild. Schaut man sich die schillernden Kostüme und das gesamte 70er Jahre Setting an, kann man diesen Nominierungen nur beipflichten. Die 70er waren das Zeitalter der coolsten Klamotten, der lässigsten Sonnenbrillen und eines Rock’n’Roll-Lifestyles, die die Wildheit eines Jahrzehnts wiederspiegeln. Dies sieht man American Hustle auch in jeder einzelnen Szene an. Gepaart mit einem zeitgemäßen Soundtrack fühlt man sich wie in einer Zeitreise.
Doch leider muss man auch kleine Abstriche machen. Denn was dem durchschnittlichen Kinogänger zu schaffen machen wird, sind die Dialoge. Mit einer ausgiebigen Laufzeit von 138 Minuten nimmt sich der Film so viel Zeit wie er möchte, um seine agierenden Charaktere einzuführen und vorzustellen. Sobald dies geschehen ist, beginnen zahlreiche Spielchen und Betrügereien, die jedoch niemals in stumpfe Actionsequenzen umschlagen.
Was mit grandiosen Kameraeinstellungen und von grandiosen Schauspielern dargestellt wird, entwickelt sich dabei mit der Zeit zu einem wahren Kampf der Aufmerksamkeit. Nur ganz selten lässt David O. Russell seinen Zuschauer von der geballten Dialogflut Luft holen. Wer einen Moment nicht aufpasst oder abschaltet, kann schon etwas wichtiges verpasst haben.
Schlussendlich kann man American Hustle aber nicht vorwerfen viel falsch zumachen. David O. Russell ist ein scharfsinniges und zugleich witziges Werk gelungen, dass von einem fabelhaften Cast vorgetragen wird und den Zuschauer in eine andere Zeit entführt.



